A'DAM Tower, Vondelpark, Museen

Vom Campingplatz geht es wieder nach Süden zum Gewässer IJ. Allerdings bewegen wir uns diesmal ein klein wenig weiter nach Westen, um direkt am A'DAM Tower herauszukommen. Dort fährt übrigens auch eine kostenlose Fähre, das müsste die Fähre F3 sein. Die Anlegestelle befindet sich am Buiksloterweg, unmittelbar vor dem Aussichtsturm.

Auf dem Tolhuisweg überqueren wir den Buiksloterkanaal. Die einst unschöne Brücke hat man inzwischen bunt angemalt, sodass sie nun zum vornehmen Umfeld des A'DAM Towers passt.

Von der Brücke aus hat man einen schönen Ausblick auf den Turm.

Schon stehen wir vor dem Eingang zum A’DAM Tower mit dem A’DAM Lookout, und der Schaukel „Over The Edge“. Die Schaukel wird als Europas höchste Schaukel beworben. Ob das so bleibt, darf bezweifelt werden. Irgendwo im stillen Kämmerlein wird bestimmt schon geplant. Die Idee, in schwindelerregender Höhe über den Rand des Hochhauses hinaus zu schaukeln, hat schon etwas, aber fast 29 €, plus 6 € für ein wenig Schaukeln, das ist uns die Sache dann doch nicht wert. 

Die Neubebauung hinter dem EYE Filmmuseum und dem A’DAM Tower. Wenn es so weitergeht, wird Amsterdam Noord noch zur nobelsten Ecke der Stadt. Nur können dann viele die Mieten nicht mehr bezahlen.

Der A'DAM Tower vom Gewässer IJ aus gesehen. Das weiße Gebäude links neben dem A'DAM Lookout ist das EYE Filmmuseum. Es ist das nationale Filmmuseum der Niederlande.

Zwischen A'DAM Tower und Vondelpark liegt jetzt wieder ein ganzes Stück Weg. Da wir die Wegstrecke allerdings bereits auf anderen Seiten dokumentiert haben, können wir uns das an dieser Stelle schenken. Der Vondelparkpaviljoen (im Bild) wurde zwischen 1874 und 1881 durch den Architekten Willem Hamer jr. im Stil der Neorenaissance errichtet. Zehn Jahre nach der Eröffnung kamen noch ein Empfangssaal und eine Kegelbahn hinzu. Der Vondelparkpavilljoen wird derzeit als Café und Veranstaltungsort genutzt.

Der Vondelpark ist der bekannteste Park der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Er umfasst rund 47 Hektar und liegt im Stadtteil Amsterdam Oud-Zuid und damit schon etwas außerhalb des Areals, das üblicherweise von Wochenendtouristen besucht wird. Er ist nach dem niederländischen Dramatiker Joost van den Vondel benannt, dessen Denkmal im Park steht. Jährlich wird der Park, in dem sich auch eine Freilichtbühne, ein Spielplatz, eine Reihe von Cafés und Restaurants sowie ein Teehaus befinden, von rund 10 Millionen Menschen besucht. 

Das Blaue Teehaus im Vondelpark.

Die Sittiche haben natürlich auch den Vondelpark in Besitz genommen. Der Park liegt nicht allzu weit von Van Gogh Museum, Rijksmuseum und Moco Museum entfernt. Deshalb wollen wir uns die drei Museen zumindest einmal von außen ansehen.

Das Van Gogh Museum ist ein Kunstmuseum am Museumplein im Amsterdamer Stadtteil Oud-Zuid, Stadtbezirk Amsterdam-Zuid, das am 2. Juni 1973 eröffnet wurde. Es beherbergt die größte Sammlung mit Werken des niederländischen Malers Vincent van Gogh. Seit dem 1. Mai 2013 ist das Museum nach Umbau und einem vorübergehenden Umzug in ein anderes Gebäude wieder zugänglich. 2016 hatte das Haus über 2 Millionen Besucher und gehört damit zu den meistbesuchten Kunstmuseen der Welt.

Als van Gogh 1890 mit 37 Jahren starb, hinterließ er mit etwa 900 Gemälden und 1.100 Zeichnungen ein umfangreiches Werk. Hiervon hatte er nur wenig verkauft und einige Arbeiten an Freunde verschenkt. Seinen Nachlass erbte sein jüngerer Bruder, der Kunsthändler Theo van Gogh. Dieser hatte neben den Werken von Vincent auch Arbeiten von Künstlern wie Paul Gauguin, Henri de Toulouse-Lautrec, Léon Lhermitte und Jean-François Millet gesammelt. Nachdem Theo bereits ein Jahr nach seinem Bruder verstarb, verwaltete seine Witwe Johanna van Gogh-Bonger das Erbe. Sie kehrte in die Niederlande zurück und organisierte erste Ausstellungen mit Werken Vincent van Goghs und trug wesentlich dazu bei, den Künstler einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen. 1905 fand die erste große Ausstellung im Stedelijk Museum in Amsterdam statt, während sich das Rijksmuseum geweigert hatte, Leihgaben mit van Goghs Werken anzunehmen. Da van Gogh häufig mehrere Versionen des gleichen Themas gemalt hatte, konnte Johanna van Gogh einzelne Bilder der Sammlung verkaufen, ohne den Gesamteindruck wesentlich zu schmälern. Sie war es auch, die frühzeitig die Veröffentlichung der Briefe Vincent van Goghs in mehreren Sprachen vorantrieb.

Das Van Gogh Museum besitzt über 200 Gemälde Vincent van Goghs aus allen Schaffensperioden und 400 seiner Zeichnungen. Zu den ausgestellten Hauptwerken gehören Die Kartoffelesser, Das Schlafzimmer in Arles und eine Version der Sonnenblumen. Außerdem bewahrt das Museum den Großteil der Briefe Vincent van Goghs auf.

Das Moco Museum (Modern Contemporary Museum Amsterdam) ist ein unabhängiges Museum, das sich der Ausstellung moderner und zeitgenössischer Kunst widmet. Das Museum wurde mit dem Ziel gegründet, ein breiteres und jüngeres Publikum anzulocken. Wir sind zwar ein breiteres, aber kein jüngeres Publikum. Trotzdem wäre dieses Museum auch etwas für uns. Da es noch nicht so bekannt ist, wird es noch nicht so überlaufen sein.

Auch das Moco Museum befindet sich am Museumplein in der historischen Villa Alsberg, einem Stadthaus, das 1904 von Eduard Cuypers, dem Neffen von Pierre Cuypers, dem Designer des Amsterdamer Hauptbahnhofs und des Rijksmuseums, entworfen wurde. Das Stadthaus war eine der ersten privaten Residenzen am Museumplein und blieb dies bis 1939. 

Das Rijksmuseums, erbaut nach einem Entwurf Pierre Cuypers, der auch das Anlitz des historischen Teils des Hauptbahnhofs gestaltete. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die beiden Gebäude eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen.

Zum Vergleich, der Hauptbahnhof.

Rembrand-, Van Gogh- und Rijksmuseum sind eigentlich absolute Topadressen, die man bei einem Amsterdambesuch auf der Liste haben sollte. Was uns aber zunehmend stört, ist das umständliche Bezahlen lange vor Reiseantritt. Das macht die Planung unnötig schwierig und sollte man, aus welchen Gründen auch immer, die Reise nicht antreten können, ist das Eintrittsgeld verloren oder man hat noch einmal Extrastress, die Tickets wieder loszuwerden. Kommt man wirklich in eines der Museen rein, dann ist der Besucherandrang natürlich groß, manchmal riesig, denn sonst wären die Häuser ja nicht auf Wochen hinaus ausgebucht. In Ruhe durch ein Museum zu laufen ist da kaum möglich. Und natürlich ist der Run auf die besonders begehrten Kunstwerke nochmals um einiges größer. Ob man sich das antun möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden, wir wollen das jedenfalls immer weniger. Das mit Abstand größte Museum ist für uns ohnehin die Stadt selbst. Denn was es da in allen Winkeln der Metropole zu entdecken gibt, das ist so vielfältig und breit gefächert, da kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. 

Fundstück auf dem Rückweg zum Campingplatz. Hübsche Villa am Voormalig bolwerk Amstelveen in der Weteringschans 24, an der Singelgracht.