Hooksiel und Harlesiel

Kalt aber sonnig

Montag, 03.04.2023

Am Morgen ist es eiskalt, draußen überall Raureif. Aber wir sind gut verpackt unter allerlei Decken und die Heizung brummt. Wir könnten locker noch eine Stunde liegen bleiben. Aber wir haben ja unseren kleinen Unruhegeist dabei und "der" beherrscht nichts besser als den penetrativen Imperativ. Hunger! Jetzt! So tönt es unter der Bettdecke hervor. Das Ganze wird so lange wiederholt, bis man gerne freiwillig aufsteht. Also heißt es raus aus den Federn und das Frühstück vorbereiten.

 

Drüben auf dem Campingplatz gibt es eine Bäckerei. Die ist zwar ein ganzes Stück weit entfernt, aber es geht doch nichts über frische Brötchen. Unsere Kleine wird zwischenzeitlich mit Müsli ruhig gestellt. Und als Michael mit den Backwaren eintrifft, ist schon alles vorbereitet für das eigentliche Frühstück.

 

Heute früh ist es zum Glück nicht mehr ganz so kalt wie gestern Abend. Vor allem aber hat der Wind deutlich nachgelassen und wir haben einen strahlend blauen Himmel. Gut verpackt lässt es sich draußen inzwischen ganz gut aushalten.

Unweit unseres Stellplatzes befinden sich auf einer kleinen Anhöhe das Sanitärgebäude, die Ver- und Entsorgungseinheit für die Wohnmobile.

Im Obergeschoss befinden sich Sozialräume für die Stellplatzmitarbeiter. Davor ein kleiner Balkon, von dem aus man eine schöne Übersicht über den Stellplatz hat.

Eigentlich ein wirklich schöner Platz.

Und hier die Ver- und Entsorgungseinheit unweit des Sanitärgebäudes. Im Bildhintergrund der Deich.

Während Angelika unsere Kleine mit Bastelarbeiten bei Laune hält, sieht sich Michael einmal in der Umgebung um.

Wenn es im Sommer bei 35 Grad im Schatten zu Hause kaum auszuhalten ist, weht hier bestimmt eine herrlich erfrischende Brise. Jetzt aber sind sämtliche Böden aufgeweicht und wohin man auch geht, überall versinkt man im Schlamm oder stapft durch klatschnasses Grün. 

Gummistiefel würden helfen, aber da bekommt man rasch eiskalte Füße. Also das hatten wir uns doch etwas angenehmer vorgestellt.

Dass jüngere Semester insbesondere Wasseransammlungen mehr abgewinnen können, als ältere, ist hinlänglich bekannt.

Und auch der Spielplatz wird nach der langen Fahrt gestern heute gerne genutzt.

Nach dem Spielplatz müssen auch die Schafe noch einmal besucht werden und Michael nutzt die Zeit, um das Fahrzeug startklar zu machen und die Rechnung zu begleichen. Für den Stellplatz berappen wir 33 €, das ist u. E. nicht angemessen. Allerdings muss man an der Küste auch immer bedenken, dass die Gemeinden den Touristen mit ihrer Kurtaxe ordentlich in die Tasche greifen. Es liegt also nicht alleine an den Stellplatzbetreibern. Sobald man sich vom Meer wegbewegt, sinken die Preise deutlich. 

Unser nächstes Ziel ist Harlesiel (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Weil wir uns in Hooksiel nicht ungeschoren dem Wattenmeer nähern können, fahren wir gut 20 km nach Nordwesten bis Carolinensiel bzw. Harlesiel und versuchen dort unser Glück. Um unserer Lütten weite Wege zu ersparen, lädt Michael sie zusammen mit Angelika unweit des Strandes aus und sucht sich dann erst einmal einen geeigneten Parkplatz für das Womo.  

Zahlen muss man hier erst, wenn man den Platz verlässt und die Preise sind moderat. Das muss man wirklich einmal hervorheben.

An der Kleidung sieht man schon, dass es auch am Mittag nicht wirklich warm ist. Aber der Ausflug an die Küste findet Gefallen.

In Sand und Schlick wird gebuddelt. Muschelschalen sind reichlich vorhanden und werden gesammelt. Der eine oder andere tote Vogel wird neugierig beäugt.

Lebende Vögel wären natürlich noch interessanter, nur sind die meist so weit weg. Und wenn sie wirklich einmal sehr nahe kommen, dann wollen sie einem nicht selten das Eis oder die Pommes klauen. Nicht gerade die feine englische Art.    

Man muss natürlich auch beobachten, was die Konkurrenz macht. Insbesondere wenn die mit den Eltern im Clinch liegt, besteht erhöhtes Interesse. Warum nur? Vielleicht möchte Frau sich bestätigen, dass die Anderen auch nicht besser sind. Oder Frau lernt hier noch geschickter, mit Eltern und Großeltern zu verhandeln, Anlässe gibt es ja viele. Allerdings könnte man manchmal auch glauben, das brauchen die gar nicht zu lernen, das ist angeboren. 

Wenn das Kind völlig ausgeruht vom Strand zurückkommt, ist das nicht gut für die Großeltern, deshalb müssen wir natürlich auch etwas Strecke machen.

Von Harlesiel fahren wir am späten Nachmittag ins Landesinnere, um auf einem kleinen Stellplatz in Blomberg zu nächtigen.