Piombino

Mittwoch, 27.04.22, von Principina a Mare nach Piombino

Wir haben wieder supergut geschlafen, die ganze Nacht war es richtig ruhig und wir sind erst gegen 07:30 Uhr wach geworden. Frühstück fällt heute erst einmal aus. Gegen 08:00 Uhr sind wir startklar und machen uns auf den Weg in Richtung Piombino. Bis Castiglione della Pescaia geht es unweit des Meeres an der Strada Provinciale SP 158 entlang. Kilometerlange Schirmpinienwäldchen, unter denen sich zahlreiche Campingplätze ausdehnen, ziehen an uns vorbei. Noch sind sie geschlossen und die Sommerhäuschen und Wohnwagen geben unter einem graubraunen Schmutzteppich aus Piniennadeln und Staub ein trauriges Bild ab. Aber schon in wenigen Wochen wird sich das deutlich ändern. 

Bei Roccamare verlässt die Straße die Küste und erreicht diese erst wieder wenige Kilometer vor Follonica. Ein Hinweisschild führt uns kurz vor Follonica zu einem Stellplatz, wo wir entsorgen und Frischwasser aufnehmen können. In Follonica würden wir gerne im COOP einkaufen, aber wir finden den Laden nicht. Die Straßen sind eng und zugeparkt bis zum geht nicht mehr und irgendwann haben wir die Nase voll und brechen ab. Am Rande einer Wohnsiedlung finden wir einen Park, vor dem eine breite Parkfläche angelegt ist. Die Location bietet sich an, um Frühstück zu machen und das machen wir dann auch.

Piombino mit dem Fährhafen nach Elba (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Nach dem Frühstück geht es in einem Rutsch nach Piombino, wo wir auf einem Stellplatz am Hafen nächtigen wollen. Hier die Einfahrt zum Parkplatz, an dessen hinterem Ende eine Rampe zum Stellplatz hochführt. 

Die Ticketschalter der Elbafähren sind unmittelbar unterhalb unseres Stellplatzes. Deshalb erkundigen wir uns mal nach den Preisen, auch wenn wir dieses Jahr nicht rüber wollen. 170 € kostet das Returnticket aktuell. Die Preise schwanken allerdings tagesabhängig und dürften dank der Energiekrise und des Krieges in der Ukraine inzwischen deutlich überholt sein. Der Stellplatz hat eine relativ steile Rampe, deshalb wissen wir nicht, ob wir da überhaupt hochfahren sollen, aber der Mitarbeiter des Stellplatzbetreibers meint, das wäre kein Problem und so fahren wir langsam die Rampe hoch und alles ist gut. Anschließend berappen wir 20 € und laden Handy- und Fotoakkus.

Der Stellplatz selbst ist eine große, relativ öde und teils etwas zugewucherte Schotterfläche. Wir sind ganz alleine. Immerhin ist die Aussicht wirklich toll.

Wir haben freie Auswahl bei den Stellplätzen und orientieren uns ganz nach hinten, wo wir den Fährhafen gut überblicken können. Es ist gar nicht so laut, außer wenn eine der Fähren ein- oder ausfährt, dann brummt es schon einmal heftiger.

Der Platz für die VE ist schlecht gewartet, hier wird nur das Allernötigste getan. Eine Servicewüste halt. Der Kontrollposten an der Einfahrt ist nur bis etwa 20:00 Uhr besetzt. Wer sehr spät kommt und früh fährt und nicht unbedingt Strom benötigt, kann hier wahrscheinlich auch kostenlos übernachten. Toiletten sind unmittelbar unterhalb des Platzes. Das wäre jetzt schon ein recht weiter Weg, wenn man mal schnell muss. Mangels Nutzung können wir deshalb hierzu auch nichts sagen.

Das offene Spülbecken ist ziemlich dreckig, hier kann man nur Wasser entnehmen. Spülen sollte man besser woanders.

Eine ganze Menge Wildwuchs breitet sich aus. Allerdings sind dabei auch kleinere Blumenfelder, die den Platz schon wieder etwas aufwerten. Strom funktioniert immerhin, aber das war es dann auch. Die 20 € sind unseres Erachtens nicht gerechtfertigt. Eine Nacht geht in Ordnung, aber dann nichts wie weg.

Die Altstadt von Piombino ist etwa einen Kilometer entfernt, fußläufig also gut zu erreichen. Vom Stellplatz aus geht es zunächst am Parkplatz der Fährgesellschaften vorbei kurz nach Norden, dann nach Westen, wo wir die Viale Regina Margherita erreichen, die parallel zu dem kleinen Kopfbahnhof von Piombino verläuft und direkt in die Innenstadt führt.

Die Zuwegung in Richtung Altstadt ist nicht besonders reizvoll.

Aber in der Altstadt hat man sich Mühe gegeben, einen schönen historischen Kern zu erhalten. Natürlich gibt es auch wieder eine ganze Reihe von Geschäften, Kunsthandwerk haben wir wenig gesehen. 

So etwas wie pulsierendes Leben wird es wahrscheinlich erst in den frühen Abendstunden geben.

Bekleidungsgeschäft in der Altstadt unweit des Torre dell'Orologio.

Der Torre dell'Orologio.

Unterhalb der Altstadt gibt es eine herrliche Aussichtsterrasse, wo man die Fährschiffe in Richtung Elba beobachten und die Augen an den Türkis- und Blautönen des Tyrrhenischen Meeres weiden kann.

Das Tyrrhenische Meer ist Teil des Mittelmeers und liegt westlich der Apenninhalbinsel zwischen den Inseln Korsika, Sardinien und Sizilien.

Entlang der Viale del Popolo gibt es eine sehr schön angelegte Aussichtsterrasse. Von hier aus kann man die Fähren von und nach Elba beobachten oder sich einfach nur ein wenig bräunen.

Blick von der Viale del Popolo nach Süden.

Blick von der Viale del Popolo auf die Piazza Bovio und weiter nach Westen in Richtung Elba.

Angelika auf der Piazza Bovio, die hier keilförmig nach Süden ins Meer vorstößt.

Aussichtstürmchen auf der Piazza Bovio.

Blick nach Norden in Richtung Altstadt von Piombino.

Piazza Bovio: Blick nach Norden in Richtung der Altstadt von Piombino.

Am Nachmittag sind wir zurück am Fährhafen von Piombino. Hier machen wir es uns vor dem Womo bequem und beobachten den Betrieb im Fährhafen.

Abendstimmung am Fährhafen von Piombino.

Abendstimmung am Fährhafen von Piombino.

Blick von unserem Stellplatz auf den nächtlichen Fährhafen.

Wer ohnehin die Absicht hat, nach Elba zu fahren, für den mag sich ein Besuch lohnen. Aber noch einmal extra nach Piombino fahren, um sich die Stadt anzusehen, das würden wir wohl nicht machen. Dazu bietet die Stadt einfach zu wenig. Da gibt es in der Toskana deutlich interessantere Locations.

Weiter mit dem Golf von Baratti.