Trappstegsforsen

Die Treppenstufen-Stromschnellen

Samstag, 01.07.2023

Die Punkte markieren, abgesehen von Dikanäs den Verlauf des Vildmarksvägens zwischen Vilhelmina im Norden, Stora Blasjön im Westen und Strömsund im Süden. Die Verbindungslinie zwischen den Punkten hat google maps entfernt, weil ein Teil dieser Strecke im Winter zugeschneit ist, deshalb nicht befahren werden kann und somit als Straße nicht zur Verfügung steht.

Es ist ganz erstaunlich, was für eine Lautstärke fließendes Wasser haben kann. Wir standen ja die ganze Nacht direkt am Vojmån-Fluss und als es am Abend überall ganz ruhig wurde, war die Intensität des Plätscherns, Gurgelns und Rauschens besonders augenfällig. Doch das alles sind natürliche Geräusche und sie sind monoton und werden deshalb in aller Regel anders wahrgenommen als künstlicher Lärm. Wenn man morgens gerne noch etwas länger liegen bleibt, dann hat das Geräusch interessanterweise sogar etwas beruhigendes. Und nachdem es heute auch keine Fliegenattacken gab, haben wir vorzüglich geschlafen und starten nun gut erholt in den Tag. 

Bis Trappstegsforsen sind es 70 km, da sind wir auf dem Sagavägen doch ganz schön weit vom Kurs abgekommen. Also heißt es erst einmal Strecke machen.

Ab und zu müssen wir dann aber doch einmal anhalten, um einige Landschaftsfotos zu machen. Die niedrigwachsenden Koniferen wecken Erinnerungen an die kanadischen Rockies.

Wildnis, soweit das Auge reicht.

In Litsjö-Forsen bei dem Weiler Bängnäs (Vuollelite-See) sind wir schon wieder auf dem Vildmarksvägen unterwegs. Forsen sind Stromschnellen. Davon gibt es zwischen Stalon und Trappstegsforsen und darüber hinaus etliche. Nicht alle sind gleich beeindruckend und nicht immer haben wir die Muße anzuhalten. Oft sind die Haltebuchten auch recht klein oder alle Parkplätze belegt und dann passt es einfach nicht. Aber wir versuchen uns ein ordentliches Stück vom Kuchen abzuschneiden.

Parkplatzprobleme gibt es an den Litsjö-Stromschnellen schon mal nicht. Und die Entfernung zum Fluss ist auch nicht allzu weit.

Immer wieder beeindruckend, wenn man so etwas zu Hause nicht gerade vor der Tür hat.

Kleiner Wasserfall im Bereich der Litsjö-Stromschnellen.

Von Litsjöforsen sind es jetzt gerade noch 13 km bis zu unserem heutigen Etappenziel, den Trappstegsforsen.

Kärtchen zu den Treppenstufen-Stromschnellen am Vildmarksvägen. Die Darstellung des Gewässers ist ziemlich unpräzise, tatsächlich reicht dieses direkt bis an den Parkplatz heran (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Endlich erreichen wir Trappstegsforsen. Im Bildhintergrund sieht man schon die Womos dicht gestaffelt stehen.

Hier sieht man, dass der Parkplatz bis unmittelbar an das Ufer des Kultsjöanflusses heranreicht.

Den Parkplatz begrenzt auf der Nordwestseite eine mächtige Betonmauer. Gleich dahinter setzt der Fluss ein. Im Frühling zur Schneeschmelze wird das Wasser ordentlich gegen die Mauer donnern. 

Kiosk mit Souvenirs und Verpflegung. Dahinter befinden sich die Toiletten. Wenn wir uns recht erinnern, konnte man dort auch etwas Trinkwasser zapfen.

Für eine schöne Aussicht werden einem hier ganz schön große Steine in den Weg gelegt.

Diese Aufnahme wurde am oberen Ende der Stromschnellen und auf deren Westseite gemacht. Wer genügend Zeit hat, sollte ruhig auch einmal durch das Gelände nach oben laufen, da findet man überall schöne Fotopunkte, die die Stromschnellen auch einmal anders zeigen als immer nur vom Parkplatz aus.

Noch deutlich oberhalb des letzten Fotos gibt es einen weiteren PP. Über den Status dieses Geländes sind wir uns nicht ganz im Klaren.

Laut Netz wird es aber gelegentlich als Übernachtungsplatz genutzt. Nicht besonders schön, aber immer noch besser als direkt an der Straße zu stehen. Sehr viel Betrieb war auch nicht in dem Baustoff- und Baumaschinenlager.  

Das sind die im Kärtchen markierten "Unteren Stromschnellen". Hier wird der Fluss in ein enges Bett gepresst.

Da tritt die Kraft des Wassers noch deutlich stärker hervor als auf den weit ausladenden Treppenstufen oben am Hauptparkplatz.

Das Flussbett unterhalb der "Unteren Stromschnellen".

Inzwischen an rauschende Stromschnellen gewöhnt, wollen wir gerne über Nacht an den Trappstegsforsen bleiben und da wäre ein exklusiver Standort ganz schön schön. Als wir ankommen, ist der Parkplatz ziemlich voll, aber nicht überbelegt. Also nix mit exklusivem Standort, da müssen wir uns erst einmal hinten anstellen. Aber viele Besucher bleiben gar nicht lange. Also spekulieren wir auf abfahrende Fahrzeuge und schaffen es tatsächlich nach zwei Umzügen bis zur Poleposition direkt an der Mauer. Und so sieht dann unser "unverbaubarer" Blick für den heutigen Abend aus. Da braucht man eigentlich keinen Fernseher mehr, zumal es ja gar nicht richtig dunkel wird.

Die schönste und weltweit bekannte Fotoposition auf dem Parkplatz oder der Straßenbrücke.

Mit dem Teleobjektiv kann man sich verschiedene Details der Treppenstufen sehr schön heranzoomen.

Trotzdem macht es Sinn, die Fälle zu beiden Seiten des Flusses auch einmal hinaufzulaufen, auch wenn das Gelände teils etwas unwegsam ist. So denkt zumindest Michael. Angelika denkt, lass den Esel laufen. Die drei Bilder oben sind tagsüber aufgenommen.

Hier ist es bereits 22:30 Uhr, nicht allzu dunkel und wesentlich dunkler wird es auch nicht mehr.

Wieder ein wirklich schöner Tag, der hier zu Ende geht. Wir hätten nie gedacht, dass es in Schweden so viele Sonnentage geben könnte.