Polen

Stettin

Dienstag, 05.10.2021

Stettiner Altstadt und Lage des Campingplatzes (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Wir verlassen Ahlbeck gegen 09:30 Uhr in Richtung Swinemünde. Dort tauschen wir schnell mal 100 € in Zloty um, danach geht es zur Fähre. Zwischen mehreren Baustellen haben wir etwas Mühe, den richtigen Weg zu finden, aber dann klappt es. Am Fähranleger ordnen wir uns falsch ein, eigentlich kein Problem, weil die Schlangen in etwa gleich lang sind. Der Einweiser vor der Fähre meint aber, er müsste ein Faß aufmachen und lässt uns die Übung noch einmal wiederholen. Jedem Tierche sei Plaisierche.

So verpassen wir die erste Fähre, aber die nächste kommt recht schnell und schon haben wir übergesetzt und das immerhin kostenlos.

Heute Morgen war das Wetter noch ganz manierlich, aber jetzt kommt immer mal wieder ein Schutt runter.

Der Regen bleibt uns treu bis 20 km vor Stettin, dann wird es trocken. Der Campingplatz liegt weit außerhalb der Stadt (vgl. unser Kärtchen).

Er grenzt an den Jachthafen und es ist schön grün auf dem Platz. Für das Auto und zwei Personen bezahlen wir 21 €, das ist ok. Wir hätten ohnehin nicht wählen können, denn nach unserer Kenntnis gibt es hier nur diesen einen Platz.

Das Sanitärgebäude, ein wenig in die Jahre gekommen, aber sauber.

Da der Platz nur zu etwa 40 % belegt ist, gibt es kein Gedränge.

Die Plätze sind großzügig dimensioniert.

CEE-Kupplung Fehlanzeige, die Steckdosen sind auch schon etwas wacklig und nicht wirklich gut gegen Regen geschützt.

Entsorgungsstation für Grau- und Schwarzwasser. Trotz feiner Nase offensichtlich kein Problem für die Katze.

Unmittelbar vor dem Campingplatz verkehren mehrere Buslinien.

Auf halber Strecke steigen wir um auf die parallel verlaufende Straßenbahn, denn der Verkehr in Richtung Stadt staut sich mächtig wegen diverser Baustellen. So fahren wir am Stau vorbei und sind ruckzuck am Ziel. Allerdings kommen wir dabei ganz schön ins Schwitzen wegen des nicht funktionierenden Fahrkartenautomaten. Hier wird inzwischen weitgehend mit Karte bezahlt und da sind wir als Gebietsfremde natürlich aufgeschmissen.

Unser erster Weg führt uns zu einer Touristeninformation, um herauszufinden, wie wir ein gültiges Ticket für Bus und Tram erwerben können. Dort werden wir dann an ein Büro verwiesen, in dem Tickets gegen Bar zu erwerben sind.

Vor dem Büro wartet pandemiebedingt eine etwas längere Schlange und es dauert einige Zeit, bis wir an den Schalter kommen. Die Büromitarbeiterin ist, wie wir schon etwas älteren Datums und spricht nur polnisch. Halleluja, jetzt sind wir schon so weit gekommen und scheitern an der Sprachbarriere. Aber wir haben Glück, eine junge polnische Kundin übersetzt in Englisch und so können wir für den heutigen Tag und für morgen jeweils zwei Tagestickets zum Einzelpreis von 2,20 € erwerben.

Da wir uns auf den Trip nach Stettin nicht vorbereitet hatten, hofften wir auf eine kompakte Altstadt mit schönen Bürgerhäusern und einer Fülle historischer Gebäude. Aber dem ist nicht so. Es gibt einige wirklich schöne Gebäude, auch Kirchen, aber die sind verstreut über die ganze Stadt und wir laufen ziemlich planlos in unterschiedlichste Richtungen und landen den einen oder anderen Zufallstreffer. Immerhin haben wir mitbekommen, dass an vielen Stellen eine gestrichelte Linie durch die Stadt läuft. Der werden wir morgen folgen, um System in die Sache zu bringen. Für heute reicht es erst einmal. Zum guten Glück treffen wir zufällig auf diese Garküche.

Hier gibt es deftige Hausmannskost zu günstigen Preisen. Wir sind hungrig, da lassen wir uns nicht zweimal bitten.

Auch hier helfen uns wieder nur Mimik und Gestik, um an die gewünschten Speisen zu kommen. Die Tische sind mit großen Plexiglasscheiben pandemiegerecht voneinander abgetrennt. Die Aerosole müssen jetzt zwar längere Wege zurücklegen, aber ans Ziel kommen sie trotzdem. Das wird was, wenn wir uns den ganzen Firlefanz mal wieder sparen können.

Bei Hunger kennt Michael ja keine Zurückhaltung, der würde auch in China irgendwie zu seinem Essen kommen. Sehr ordentliche Portionen gibt es hier, die Übung machen wir morgen noch einmal.

Danach geht es zurück zum Campingplatz.