Kyrkesund und Skärhamn

Sonntag, 23.07.2023

Gegen 11:45 Uhr verlassen wir den Pilane Skulpturenpark und fahren weiter nach Kyrkesund. Auf den beiden Parkplätzen in Pilane ist es jetzt doch richtig voll geworden, aber auch auf dem PP in Kyrkesund (Bild oben) müssen wir kurz warten, bevor wir unser Gefährt einigermaßen vernünftig platzieren können. Von hier aus sind es nur wenige hundert Meter zu Linnevikens badplats.

Kyrkesund mit dem Aussichtspunkt Sankt Olovs Valar und der Fähre nach Härön. Der Parkplatz liegt perfekt außerhalb des Ortes, sodass man sich mit dem Womo nicht durch enge Gassen quälen und Klimmzüge machen muss, wenn man dann doch keinen Parkplatz im alten Ortskern findet (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Linnevikens badplats ist jetzt nicht gerade die Copacabana, aber ein kleines gemütliches Plätzchen, wie es die Schweden gerne haben.

Zum Fels westlich des Badeplatzes führt unweit des Parkplatzes ein Pfad zum Aussichtspunkt Sankt Olovs valar. Das möchten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.


Wie üblich ist wieder einmal alles bestens präpariert, zumindest bis wir das Fjällplateau erreichen.

Auf dem letzten Stück Weg hinauf zum Aussichtspunkt Sankt Olovs valar müssen wir ein wenig improvisieren.

Am Sankt Olovs valar hat man eine herrliche Aussicht in alle Richtungen. Der Himmel blau, die Temperaturen mitten im Hochsommer lau, gut, dass wir den Tag voll ausnutzen, wer weiß, wie es morgen aussieht. Die Steinsetzung „St. Olofs valar“ ist ein altbekanntes Seezeichen. Nach der Legende wurde die Fahrrinne in Kyrkesund vom Heiligen Olof während eines Wettsegelns mit seinem Bruder Harald gebrochen. Während des Rennens soll Olof einige gemeine Trolle getroffen haben, die er in Seezeichen aus Stein verwandelte. Wahrscheinlicher ist, dass Olof hoch gepokert hat, während des Segeltörns zufällig die Fahrrinne des Sunds fand, diese eine Abkürzung darstellte und er hierdurch das Wettsegeln gewann. Aber wen interessiert schon, was Michael darüber denkt. Olof soll übrigens ein ausgesprochen brutaler Zeitgenosse gewesen sein, der die Christianisierung Skandinaviens ohne Rücksicht auf Verluste vorantrieb. Wir sollten also nicht allzu blauäugig auf Heilige schauen, wenn man genauer hinsieht, kann es durchaus unschön werden, um es höflich auszudrücken. 

Und natürlich hat man auch wieder an Besucher gedacht, die hier oben gerne eine Rast einlegen möchten.

Blick auf den nördlichen Teil des Sunds, der Kyrkesund von Härön trennt. Auch die Segler wissen das schöne Wetter für sich zu nutzen.

Blick vom Sankt Olovs valar nach Nordwesten.

Blick vom Sankt Olovs valar nach Südwesten. Über die Fjällfläche suchen wir uns einen Weg hinunter nach Kyrkesund. So ganz glücklich sind wir nicht mit dieser Wahl, schaffen es aber doch, uns zwischen allerlei Gestrüpp bis an die Bebauungsgrenze durchzumogeln. Über eine hölzerne Treppe erreichen wir schließlich Kyrkesund und die Bryggan.

Die Personenfähre St. Olof fährt alle paar Minuten hinüber nach Härön. Auf Härön dürfte man eine ähnliche Landschaft wie auf Ramsvikslandet vorfinden. Es ist wirklich schade, dass uns das mutmaßlich schlechte Wetter der nächsten Tage und die Fähre in Göteborg im Nacken sitzen, ansonsten wäre das sicherlich ein schöner Tagesausflug geworden.

Blick von der Kyrkesundbryggan auf Härön.

Blick von der Kyrkesundbryggan nach Süden über den Sund und das südliche Härön.

Und auf dem Sund kommt man natürlich auch gut mit einem Boot voran, kommt in kleinste Buchten, die man ansonsten nur über felsiges Gelände erreichen würde. An sonnigen und windstillen Tagen unschlagbar.

Skärhamn

Gegen 14:00 Uhr erreichen wir Skärhamn über den Kroksdalvägen. An dessen unterem Ende sehen wir einen Parkplatz und nutzen gleich die erste Gelegenheit, um unser Fahrzeug abzustellen. Weil der ICA-Supermarkt nicht weit ist, decken wir uns gleich auch noch mit Lebensmitteln für die nächsten Tage ein.

In Skärhamn ist richtig was los. Viele Bootseigner haben im Hafen festgemacht und von der Landseite kommen zahlreiche Tagesausflügler. Und dass es nicht nur an diesem Wochenende hier ordentlich abgeht, erkennt man an den gehobenen Preisen.

Der Jachthafen von Skärhamn.

Flaniermeile mit kleinen Restaurants und Boutiquen.

Dass es noch einiges mehr gäbe, was sich anzuschauen lohnte, zeigt uns diese Tafel. Doch die für morgen angekündigten Regenwolken schicken uns erste Vorboten. Man weiß nicht so recht, wie lange der Himmel seine feuchte Fracht oben behält und deshalb orientieren wir uns am frühen Abend in Richtung Womo. Noch einmal wollen wir auf dem Parkplatz Säby nächtigen, um uns morgen schon etwas weiter in Richtung Göteborg zu orientieren, denn in 3 Tagen läuft unsere Fähre aus.