Lerici

Mittwoch, 06.04.2022

Die ursprünglich für die Cinque Terre eingeplanten 4 Besuchstage waren gar nicht nötig. In 2 Tagen konnten wir dank der geringen Entfernung zwischen den 5 Ortschaften und der vorzüglichen Bahnanbindung alles ansehen, was uns interessierte. Wer nur wenige Reisetage in Italien verbringen kann oder will, der kann die 5 Orte mit der Bahn auch in einem Tag besuchen. Dabei muss man dann aber in Kauf nehmen, dass man nicht immer optimales Licht für Fotoaufnahmen hat.

 

Nachdem das mit dem ÖPNV so gut funktioniert hat, sind wir auf den Geschmack gekommen und wollen unser Womo gerne noch einen Tag länger in La Spezia stehen lassen. Deshalb haben wir uns gestern noch bei dem Tabacci-Lädchen unweit des Stellplatzes Tickets für den Bus nach Lerici gekauft. Und so geht es heute zu der nur 200 m vom Stellplatz entfernten Bushaltestelle und dann weiter in das nur wenige Kilometer südöstlich gelegenen Städtchen Lerici.

 

Eines fällt uns bei der Ankunft sofort auf. Im Ort bewegen sich deutlich weniger Touristen als in den Cinque Terre. Flanieren ist hier ausgesprochen angenehm. Die Stadt gehört uns fast alleine. Im Sommer wird sich das sicher ändern, aber in den Cinque Terre spricht man dann auch schon wieder von chaotischen Verhältnissen. 

Im Jachthafen von Lerici gibt es übrigens auch eine Bootsverbindung in das gegenüber gelegene Porto Venere, allerdings liegen die wenigen Verbindungen so ungünstig, dass wir von einem Besuch absehen. 

Lerici ist den Cinque Terre Dörfern gar nicht so unähnlich. Auch hier rahmen bunt getünchte Häuser einen kleinen Fischerei- und einen etwas größeren Yachthafen ein und bilden einen herrlichen Kontrast zum türkisfarbenen und weiter draußen azurblauen Meer. Das Küstengebirge ist hier etwas zurückgesetzt und steigt weniger steil an, sodass die Stadt mehr Raum hat, auf der sie sich ausbreiten kann.


Auf der Burg von Lerici (erbaut circa 1100 bis 1550) befindet sich neben der imposanten Festung mit dem fünfeckigen Turm auch die Kapelle Sant'Anastasia aus dem 13. Jahrhundert. Die Festung beherbergt heute ein paläontologisches Museum („Museo Geopaleontologico“).

Verwinkelte Gässchen und malerische Plätze in der Unterstadt.


Oberstadt von Lerici. Pfarrkirche San Francesco d'Assisi.

Aufgang zur Festung in Lerici.

Lerici von der Festung aus aufgenommen. In der Bildmitte der kleine Fischereihafen.

Im Bildhintergrund ist San Terenzo zu erkennen. Dort mieteten sich 1822 in der Villa Magni der Dichter Percy Shelley und seine Ehefrau Mary Shelley ein. Auch Lord Byron war in Lerici zu Gast. Der Golf von Lerici trägt deshalb auch die Bezeichnung Golf der Dichter.

Mit der Nussschale auf Angeltour.

Die wenigen Fischer fahren überwiegend für die lokalen Restaurants hinaus.

Kleiner Fischereihafen auf der Südseite des Golfs von Lerici.

Blick mit dem Teleobjektiv über den Jachthafen von Lerici auf den Stadtteil San Terenzo.

Auf dem Weg nach San Terenzo. Schönes Bauwerk hoch über der Bucht.

Blick zurück auf Lerici während der Wanderung nach San Terenzo. Weithin sichtbar thront die imposante Festung mit dem fünfeckigen Turm auf dem Fels. Von den Pisanern um 1241 errichtet, wurde sie 1256 von den Genuesen erobert und zu einem Kastell im pisanisch-genuesischen Stil erweitert und befestigt. Lerici und sein nördlicher Vorort San Terenzo entwickelten sich ab dem 19. Jahrhundert zu einem Ferienort.

Blick auf San Terenzo.

Badestrand in San Terenzo.


Verwinkelte Altstadtgassen in San Terenzo. Sehr groß ist der Ort nicht. Am frühen Nachmittag werden in der Vorsaison auch gerne mal die Bürgersteige hochgeklappt.