Ramsviksland - Naturreservat Süd 1

Wanderweg Gelbe Schleife (Stig gul slinga)

Dienstag, 18.07.2023

Das Naturreservat Ramsviksland liegt nördlich von Smögen. Vom Parkplatz am Besucherzentrum in Smögen sind es ca. 8 km bis zum Parkplatz Haby und etwa 11 km bis zum Parkplatz Tångevik (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Das Naturreservat Ramsviksland liegt auf einer etwa 10 km² großen Insel. In Nord-Süd-Richtung erreicht die Insel eine Gesamtlänge von etwa 5,5 km in Ost-West-Richtung eine maximale Breite von gut 2 km. Mit dem Womo oder einem Pkw gelangt man über die Sotekanalbrücke auf die dem westschwedischen Festland vorgelagerte Insel. Auf der Insel werden 7 unterschiedliche Wanderwege ausgehalten, die im Süden über den Parkplatz Haby und im Norden über den Parkplatz Tångevik erschlossen werden. Weitere Parkplätze gibt es im Zentrum der Insel. Die Streckenlängen reichen von knapp 2 km bis 14,5 km, da ist also für jeden etwas dabei. Obwohl es an einigen Stellen schon einmal ordentlich hoch und runter gehen kann, ist die Profilierung des Geländes insgesamt als eher moderat zu bezeichnen, sodass die meisten Besucher diese Strecken auch begehen können.

 

Im Süden und Westen dominiert der Fels. Die Vegetation beschränkt sich dort auf einige wenige geschützte Lagen. Wer allerdings glaubt, Fels sei langweilig, sollte sich insbesondere den Fels im Süden und Südwesten der Insel anschauen. Im Nordosten findet man etwas mehr bewaldete Abschnitte. Das kann im Hochsommer recht angenehm sein, denn dann wird es auch in Schweden schon mal 25 bis 30 Grad warm. Generell sind die Wanderstrecken im Naturreservat Ramsviksland überraschend abwechslungsreich und würden nach unserer Auffassung sogar die Einrichtung eines Nationalparks rechtfertigen. Wir waren angenehm überrascht, wie sich die Natur immer wieder Freiräume erarbeitet und diese zu ihren Gunsten zu nutzen weiß.

Der Sotekanalen (deutsch Sotekanal) ist ein rund 4,8 km langer Kanal zwischen Smögen/ Kungshamn und Hunnebostrand an der schwedischen Westküste. Werden die eigens erbauten Zufahrten zum Kanal hinzugerechnet, erreicht dieser eine Gesamtlänge von etwa sechs Kilometern. Erbaut wurde der Kanal zwischen 1931 und 1935. Gustav Adolf, Kronprinz von Schweden, übergab den Sotekanal am 15. Juli 1935 seiner Bestimmung.

Durch den Bau des Kanals wurde die westliche Flanke der Halbinsel Sotenäs zur Insel Söö. Die Breite des Kanals beträgt 15 Meter, der maximal mögliche Tiefgang 4,5 Meter. Durch die Errichtung einer Drehbrücke über den Kanal gibt es keine Beschränkung der Durchfahrtshöhe.

Den Morgen verbringen wir in Smögen mit Einkauf, Abwasch und Sightseeing an der Smögenbrücke. Deshalb ist es schon 11:30 Uhr, als wir vor der Drehbrücke des Sotekanals und damit unmittelbar vor dem Naturreservat Ramsviksland stehen.

Es ist ganz schön viel Schiffsverkehr heute Morgen und die Brücke ist natürlich auch nicht in einer Minute gedreht und so dauert es eine ganze Weile, bis wir hier fortkommen. Das hat aber auch den Vorteil, dass Michael mal kurz aussteigen und sich die Brücke in Ruhe ansehen kann.

Und zwei Bilder vom Kanal sind natürlich auch noch drin. Die da unten hätten uns übrigens nicht aufgehalten, die kommen locker unter der Brücke durch.

Es sind die Segler mit ihren langen Masten, die die Staus verursachen.

Nach 10 Minuten Wartezeit haben wir es geschafft. Jenseits der Brücke Hinweisschilder zu den beiden Parkplätzen im Süden und im Norden. Uns zieht es heute nach Haby. Dort wollen wir einmal schauen, ob das Gelände hier überhaupt einigermaßen attraktiv für Wanderer ist.

Von der Sotekanalbrücke ist es gerade einmal ein Kilometer bis zum PP Haby. Man sieht aber schon, die Straße ist so eng, dass auch Pkw nur mit Mühe aneinander vorbeikommen und da muss man mit dem Womo bei Gegenverkehr ein wenig Geduld mitbringen. 

Wir erreichen den Parkplatz Haby. Schön zu sehen, dass hier auch um die Mittagszeit immer noch ausreichend Platz ist. Sowohl auf dem Parkplatz Haby als auch auf dem Parkplatz Tångevik dürfen Wanderer kostenlos den ganzen Tag parken. Übernachten ist dort, wie man der Beschilderung entnehmen kann, allerdings verboten.

An den Parkplätzen liegt eine Broschüre aus, die eine grobe Orientierung über den Verlauf und die Lage der Wanderwege gibt. Für die Feinabstimmung taugt diese allerdings nicht, aber die Wanderwege sind ja wie immer so gut ausgeschildert, da kann man meist ohne Karte loslaufen. Wie man sieht, verlaufen vom PP Haby aus gleich drei der sieben Wanderwege ein ganzes Stück parallel nebeneinander. Wir folgen im Uhrzeigersinn zunächst der gelb markierten Route, kürzen dann aber bei Sote huvud ab und begeben uns für den Rückweg auf den weiß markierten Wanderweg, um uns auch mal das Felsplateau anzusehen.

Wie üblich sind wir neugierig auf das, was da kommen mag. Eine hohe Erwartungshaltung haben wir allerdings nicht. Unser Weg führt uns zunächst über eine kahle Hochfläche. Das Gelände weist erst einmal kaum Profil auf, sodass man hier sehr bequem laufen kann. Wir haben heute Windstärken von 3 bis 5, da sind Stechmücken zumindest auf unbewaldeten Abschnitten kein Thema.

Frei laufende Rindviecher laben sich an dem spärlichen Bewuchs, der sich zwischen den kahlen Felsoberflächen nur in bevorzugten Lagen ausbreiten kann.

Nun geht es hinunter in die Talaue eines kleinen Baches.

Der Feuchtbiotop ist zu breit, um ihn trockenen Fußes überqueren zu können. Deshalb wendet sich der Wanderweg zunächst nach Norden.

Über einen lang gezogenen Steg können wir schließlich die immer noch ziemlich matschige Talaue überwinden.

Obwohl wir nur Sportschuhe anhaben, gibt es keinen Stress mit nassen Füssen.

Am anderen Ende der Talaue führt der Weg durch niederen Baumbestand wieder hinauf auf den Fels. Und schon stehen wir wieder auf der kahlen Felsoberfläche. Schon erstaunlich, dass sich hier so gar kein Bewuchs halten kann. Der unablässige Wind und recht kalte Winter werden wohl die entscheidenden Gründe dafür sein.

Ein großes Blockschuttfeld vor gebanktem Granit. Der Blockschutt ist leicht gerundet. Er kann also nicht sehr weit transportiert worden sein. Etwas Bewegung sollte er aber erfahren haben, sonst wären die Gesteinstrümmer scharfkantig.

Granitbänke mit Wollsackverwitterung.

Wie der wohl dahin kam?