Ramsviksland - Naturreservat Süd 2
Wanderweg Gelbe Schleife (Stig gul slinga)
Dienstag, 18.07.2023
Hier waren fleißige Treibholzsammler am Werk. Das scheint einigen Leuten ja richtig Spaß zu machen.
Herrliche Fließstrukturen, die nicht unbedingt typisch sind für einen Granit. Aber die Übergänge in einem Tiefengestein, das ja in aller Regel über mehrere Millionen Jahre auskühlen konnte, sind im wahrsten Sinne des Wortes fließend.
Natürlich dürfen auch hier die in Skandinavien allgegenwärtigen Findlinge nicht fehlen.
Geschliffen und poliert gäbe das wunderbare Wohnzimmertischplatten. Aber welch garstiger Gedanke ist das beim Anblick eines Naturreservates.
Wie Riesenmurmeln liegen die Findlinge auf der vom Eis polierten Felsoberfläche.
Immer wieder treffen wir auf solche hübsch anzuschauenden Fließstrukturen.
Ein perfekter Tag nicht nur für uns, sondern auch für die Surfer. Windstärke 5 auf der offenen Wasserfläche, da geht es ordentlich ab.
Uns zieht es wieder etwas weg von der Küste in höher gelegene Abschnitte.
In größeren Senken kam es zu einer Bodenbildung, die zumindest Gräsern eine Heimstatt bietet. Der Humus würde sicherlich auch für niedere Bäume und Büsche ausreichen. Entweder ist das Klima im Winter dann doch zu rau oder die mögen die große Nässe nicht, die in diesen Felsdepressionen über weite Teile des Jahres vorherrschen dürfte.
Während Angelika sich an die Wegemarkierung hält, orientiert sich Michael in Richtung Küste. Dort hat er einige vielversprechende Felsformationen ausgemacht, die er sich gerne einmal aus der Nähe anschauen möchte.
Was von weitem nicht schlecht aussah, sieht aus der Nähe betrachtet sogar richtig gut aus.
Die weichen runden Formen des zerklüfteten Bohuslängranits, dazu die braunrote Farbe, die dunkelbraune Färbung der im Einzugsbereich der Gicht befindlichen Felsabschnitte, die herandonnernde Brandung, der blaue Himmel und das alles bei angenehm milden Temperaturen, da kommt zusammen, was zusammengehört.
Michael ist begeistert. Ein richtig schöner Spielplatz für Erwachsene.
Wir haben wieder einmal einen perfekten Tag erwischt. Vielleicht haben wir dieses Jahr einfach nur Glück. Vielleicht sind wir aber auch einfach nur zu naiv oder unbedarft. So sonnig hatten wir uns Schweden jedenfalls bei weitem nicht vorgestellt.
Wieder rauschen die Wellen aufgepeitscht von Winden bis Windstärke 5 gegen den Fels und Michael bekommt eine satte Ladung Meerwasserspray ab. Den Foto kann er gerade noch hinter dem Rücken verstecken, Hauptsache, der wird nicht getroffen, denn mit Meerwasserkorrosion ist nicht zu spaßen.
Wegegabel am Punkt Sote huvud. Hier beginnt der weiß markierte Weg über das Felsplateau.