Kap Arkona - Rügen

Putgarten, Kap,Vitt

Freitag, 24.09.2021

Womo-Stellplatz, Putgarten, Kap Arkona und das Fischerdörfchen Vitt (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Am Morgen weht immer noch ein kräftiger Wind, aber die Wolkendecke ist aufgebrochen und wir gehen besseren Zeiten entgegen.

Unser nächstes Ziel ist Kap Arkona. An das Kap selbst kann man nicht heranfahren. Dafür gibt es gut 2 km vor diesem Ziel einen zumindest für die Nebensaison ausreichend dimensionierten Parkplatz, auf dem man mit dem Wohnmobil für 15 € (über 3,10 m Höhe 20,00 €) übernachten kann. Für einen Parkplatz ohne jeglichen Womo-Service ist das schon ein stolzer Preis und wenn man dann noch bedenkt, dass der auch dann zu zahlen ist, wenn man nur den Tag oder sogar nur wenige Stunden hier verbringen möchte, dann ist es einfach ärgerlich. Man ist halt Monopolist und Monopole tun selten gut. Uns trifft es nur bedingt, wir haben ausreichend Zeit und machen das Beste aus der Sache.

 

Unweit des Womo-Parkplatzes grenzt ein großer Pkw-Parkplatz für Tagestouristen an, dahinter befinden sich einige kleine Imbissbuden und Souvenirläden der Tourismusgesellschaft Kap Arkona. Bis zum Kap sind es 2 km Fußweg, das ist leicht zu bewältigen. Wem das dennoch zu schwer fällt, der kann auch mit dem Touribus an das Ziel gelangen.

Nach 300 m Fußweg erreicht man eine kleine Siedlung mit Ferienwohnungen und kleineren Hotels. Eingestreut sind diverse Gebäude, in denen Künstler ihre Werke zum Verkauf anbieten. Das sehen wir uns natürlich gerne einmal an.

Die Vögel sind echt beeindruckend, aber nicht jeder hat das notwendige Kleingeld und einen geeigneten Platz für solch ein Exponat. Und transportieren muss man das natürlich auch noch.

Originelles Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr.

Hier lohnt es sich auf jeden Fall einmal reinzuschauen.

Kap Arkona scheint ein gefährliches Pflaster zu sein, wenn man so sehr um die Sicherheit der Gäste besorgt ist.


Nach etwas mehr als einem Kilometer endet die Siedlung und die Straße führt nun durch Felder in Richtung des Kaps. Auf diese Weise sind die Leuchttürme schon früh zu sehen.

 

Laut Wikipedia ist das Kap Arkona eine 43 Meter hohe, aus Kreide und Geschiebemergel bestehende Steilküste auf der Halbinsel Wittow im Norden der Insel Rügen. Das Flächendenkmal Kap Arkona gehört neben dem Fischerdorf Vitt zur Gemeinde Putgarten und ist eines der beliebtesten Ausflugsziele auf Rügen mit jährlich circa 800.000 Besuchern.

 

Am Kap befinden sich zwei Leuchttürme, ein ehemaliger Marine-Peilturm, zwei ehemalige Militärbunker, die slawische Jaromarsburg, eine Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes und einige touristische Gebäude (Restaurants, Kneipen, Souvenirläden). Aufgrund der geologischen Beschaffenheit und der Wettereinflüsse kommt es am Kap vorwiegend im Winter und Frühjahr immer wieder zu teilweise großen Uferabbrüchen.

Die Türme sehen wir uns natürlich gerne an, nach Aufstieg ist uns aber nicht zumute.

In einer Außenstelle des Standesamtes Nordrügen kann man auch stilvoll heiraten. Wem es gefällt, warum nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass die Brautleute alle noch zusammen sind, wenn sie sich hier schon verewigen lassen.

Bunkeranlagen konnten wir noch nie sehr viel abgewinnen. Viel lieber bleiben wir an der freien Natur und folgen dem Weg auf der Steilklippe in nordwestliche Richtung.

Kap Arkona wird oft als der „nördlichste Punkt Rügens“ bezeichnet, was jedoch nicht stimmt. Ungefähr einen Kilometer weiter nordwestlich befindet sich eine Stelle der Steilküste Gellort genannt, die noch etwas weiter nördlich gelegen ist. Direkt am Fuße des Gellorts liegt der 165 Tonnen schwere Findling Siebenschneiderstein. Dank einer Treppe gelangt man hier auch an den Fuß der Steilküste, sodass man die Steilküste und den Findling auch einmal von unten ansehen kann.

Unter dem Motto „Narrenhände beschmieren Tisch und Wände“ musste der Findling schon einiges über sich ergehen lassen.

Glücklicherweise ist der Küstenabschnitt von großen Findlingen übersät, so das man den einen großen einfach links liegen lassen kann.

Die Steilküste selbst ist an diesem Abschnitt nicht ganz so reizvoll, weshalb wir uns hier auch gar nicht lange aufhalten wollen. Angelika hält Ausschau nach Hühnergöttern. Als solche werden Steine - hier überwiegend Feuersteine mit einem natürlich entstandenen Loch - bezeichnet. Sie sollen Glück bringen. Da Angelika aber noch keine gefunden hat, fehlt natürlich auch das Glück und wir finden deshalb auch keine. Also erklimmen wir unverrichteter Dinge wieder die Steilküste.

Hübsch sehen sie aus, aber welche Bewandtnis es mit diesen Figuren auf sich hat, haben wir nicht herausgefunden.

Ehemaliger Marine-Peilturm.

Über den Hochuferweg geht es nun in das Fischerdorf Vitt. 

Unterwegs kann man immer mal einen Blick auf die See werfen.

Nach gut einem Kilometer Strecke geht es dann wieder abwärts in Richtung Strand.

So richtig beeindruckend finden wir das Fischerdorf nicht.

Immerhin gibt es ein paar ordentliche Snacks.

Außerdem hat man von hier aus einen wunderbaren Blick auf das Kap Arkona.

Oberhalb Vitt kann man wieder ein Bähnchen besteigen, das einem zu dem ca. 3 km entfernten Parkplatz zurückbringt. Wir können uns das nicht erlauben, wir essen einfach zu gerne, da ist Buße unerlässlich.

Zurück am Womo möchte Michael sich unbedingt noch einmal das Großsteingrab Nobbin ansehen, das hier irgendwo in der Nähe sein soll. Ohne sich ortskundig zu machen, fährt er kreuz und quer mit dem Fahrrad hin und her, kommt aber nicht einmal in die Nähe der Anlage.

Erst ein Landwirt, der gerade den Möwen einen gedeckten Tisch bereitet, weist ihm den Weg.

Der lästige Wind und ein beständig ansteigender Feldweg machen das Unterfangen etwas mühsam, zusätzlich soll man auch noch auf kreuzende Otter achten. Wo sollen die denn herkommen, hier ist doch Steilküste. Na ja, die Einheimischen werden schon wissen, warum sie die Schilder aufgestellt haben.

Am Ende wird die Anstrengung belohnt, fast jedenfalls. Bei Großsteingrab denkt Michael an Stonehenge. Damit verglichen ist das, was er vor Ort zu sehen bekommt, allerdings ziemlich mickrig. Aber die Größe der "Hinkelsteine" ist ja auch nicht alles.