Fischland / Darß

Dierhagen

Montag, 13.09. und Dienstag 14.09.2021

Fischland-Darß-Zingst ist eine 50 Kilometer lange Halbinsel an der Ostseeküste zwischen Rostock und Hiddensee / Rügen. Die Halbinsel trennt die Darß-Zingster Boddenkette von der offenen Ostsee.

 

Den südwestlichen Abschnitt der Halbinsel bildet das Fischland, es folgt der Darß, an den sich nach Osten die Halbinsel Zingst anschließt. Seit kürzerer Zeit ist der Große Werder durch Verlandung Teil der Halbinselkette. 

 

Die Halbinsel ist ständiger Veränderung in der Geomorphologie ausgesetzt. Das Fischland ist großteils eine „Abtragungsküste“, die mittels wasserbaulicher Eingriffe stabilisiert wird, damit die Verkehrswege nicht durchbrochen werden. Die dort abgespülten Sande werden von Strömungen in Ostrichtung als Strandversetzung entlang der Küstenlinie transportiert und am Großen Werder in Form einer Nehrung abgelagert.

 

Auf Fischland-Darß-Zingst liegen die Gemeinden Wustrow, Ahrenshoop, Born a. Darß, Wieck a. Darß, Prerow und Zingst. Die nördlichste Stelle der Halbinsel bildet der Darßer Ort mit seinem Leuchtturm.

 

In historischer Zeit waren sowohl der Kern Fischlands als auch der Darß und der Zingst Inseln. Erst die Schließung von Flutrinnen durch den Menschen im 14. Jahrhundert (Fischland und Darß) und im 19. Jahrhundert (Zingst) verband sie dauerhaft mit dem Festland.

 

Beim Ostseesturmhochwasser 1872, das auch Prerow auf dem Darß weit überflutete, versandete der Prerower Strom, der bis dahin die damalige Insel Zingst vom Darß trennte. 1874 wurde der Prerower Strom dann endgültig zugeschüttet und mit einem Deich gesichert; Zingst wurde dadurch zu einer Halbinsel.

 

Der östliche Teil der Halbinsel Zingst und der Mittelteil des Darß sind Teile des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft.

 

Montag, 13.09.2021

Am 13.09.2021 erreichen wir Dierhagen am Saaler Bodden. Der Ort befindet sich etwa 20 km nordöstlich von Rostock am südwestlichen Ende der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Die Breite der Landzunge beträgt hier nur 1 bis 2 km.

 

Unser Campingplatz Ostseecamp Dierhagen liegt etwa in der Mitte der Landzunge, Ostseeküste und Boddengewässer sind deshalb fußläufig schnell zu erreichen. Wir dachten eigentlich in der Nebensaison reichlich Platz zu haben, tatsächlich ist der Platz proppenvoll und wir können lediglich 2 Nächte bleiben. Mit 27,50 € ist der Platz nicht gerade günstig, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier noch.

Übersichtskarte Dierhagen (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Bodden oder Ostsee, das ist nun die Frage?

Das Meer gewinnt und so schwingen wir uns rasch auf unsere Drahtesel und bewegen uns nach Westen. Am Strand machen wir einen ausgedehnten Spaziergang.

Die frische Brise tut uns richtig gut.

Dienstag, 14.09.2021

Nach der gestrigen Anfahrt schlafen wir erst mal richtig aus, frühstücken, machen unsere Drahtesel klar und fahren auf die Ostseite der Landzunge an den Bodden nach Dierhagen Ort. Hier gibt es einen dieser vielen kleinen Yachthäfen, die man überall an der Ostsee findet. Ihre Größe ist überschaubar, sie sind selten überlaufen, bieten häufig Sanitäranlagen und sind deshalb auch bei Campern sehr beliebt. 

Hier ist der Wasserspiegel glatt wie ein Kinderpopo. Bei sommerlichen Witterungsbedingungen kann man hier morgens eine Kanu- oder Paddelboottour machen und am Nachmittag auf der gegenüberliegenden Seite in Dierhagen Strand in der Ostsee baden gehen. Das hat was.  

Segeln kann man auf dem Bodden natürlich auch!

Im Hafen liegt so manches Juwel.

Boddenkieker - Boddengugger auf hessisch.

Die Restauration ist etwas eingeschränkt, aber ein Brötchen mit frischem Fisch gibt es an jeder Ecke.

Gut für den Blutdruck, die Auswahl.

Auf einer Grünfläche unmittelbar vor dem Jachthafen ist heute Markt. Kunsthandwerk und Speisen werden angeboten.

Die drei haben ihren festen Platz, sind also nicht käuflich zu erwerben.

Da war aber eine ganz fleißig.

Übersichtskarte Dierhagen - Wustrow / Fischland (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Um die Mittagszeit fahren wir mit den Rädern zurück zum Campingplatz, erfrischen uns kurz und schon geht es weiter nach Dierhagen Strand.

Nach einer kurzen Stippvisite am Strand folgen wir dem Radweg in nördliche Richtung nach Wustrow. 

Der Radweg verläuft hier unweit der Straße auf der Deichkrone. Das klingt idyllisch, ist es auch eine ganze Weile. Als wir uns aber Wustrow nähern, sind erstaunlich viele Radfahrer unterwegs und da gibt es auf dem nicht allzubreiten Radweg gelegentlich ganz schönes Gedränge.  

An der Seebrügge in Wustrow gibt es mehrere Schnellrestaurants und einige Souvenirlädchen.

Die Besucherzahl ist überschaubar und man kann auch unter Pandemiebedingungen problemlos die Seebrücke und an der Zuwegung entlang flanieren.

Auch am Strand geht es ganz gemütlich zu.

Von der Seebrücke aus erkennen wir, dass die Küstenlinie nördlich von Wustrow steil ausgebildet ist. Hier sollen gelegentlich auch Mauersegler brüten. Das ist im September jetzt nicht unbedingt zu vermuten, aber vielleicht haben sich ja einige verspätet. Michael muss sich das jedenfalls einmal ansehen. Angelika winkt dankend ab und zieht das Umfeld der Seebrücke mit den Verkaufsständen vor.

Windflüchter oberhalb der Steilstufe.

Abbruchkante der Steilstufe zwischen Wustrow und Ahrenshoop. Blick nach Süden. Ganz hinten im Bild die etwa 2 km entfernte Seebrücke von Wustrow. 


Wie zu erwarten funktioniert die innere Uhr der Mauersegler. Alle Vögel ausgeflogen. Michael sollte es vielleicht noch einmal im Mai versuchen. Immerhin ist die Steilstufe doch ganz hübsch anzuschauen.

Sehr interessant, wenn man das nicht jeden Tag sieht. Dach aus nachwachsenden Rohstoffen. Was sich da wohl an CO2 einsparen ließe, wenn nur jedes zehnte Dach entsprechend gestaltet wäre?

Letzter Zwischenstop auf dem Heimweg.