Felsritzungen von Tanum

Mittwoch, 12.07.2023

Die Felsritzungen von Tanum liegen auf dem Gebiet der schwedischen Gemeinde Tanum in der historischen Provinz Bohuslän. Sie sind etwa 3000 Jahre alt und sind in der Bronzezeit entstanden. Durch den großen Reichtum unterschiedlicher Motive – bisher wurden über 10.000 Gravuren entdeckt – geben die Felsenritzungen Aufschluss über das religiöse und soziale Leben dieser Zeit.

Aus einer Vielzahl von Fundstellen wurden 1994 insgesamt sechs ausgewählte Plätze in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Jede der sechs Stätten (Vitlycke, Aspeberget/Tegneby, Fossum, Litsleby, Gerum und Kalleby) besteht aus einer großen Felsplatte und besitzt aufgrund ihrer Gestaltung einen unverwechselbaren Charakter.

 

Vitlycke bildet das Zentrum des Weltkulturerbegebietes. Die Felsritzungen sind die größten und figurenreichsten Felsritzungen in Schweden. Unter den vielen Bildern von Schiffen, Personen und Tieren gibt es u. a. ein Brautpaar, eine Frau bei einem liegenden, eventuell toten Mann, eine Gruppe von Männern mit Streitäxten, einen Mann vor einer großen Schlange u. a. Bei Vitlycke befindet sich auch ein Museum.

 

Bei Fossum gibt es ein umfangreiches Felsbild mit 130 Figuren in einer zusammenhängenden Komposition; die Felsritzungen werden von einigen als Kampfszene von anderen als Jagdszenen gedeutet. Auch bei Litsleby gibt es Szenen mit Waffen. Ein 2,5 m großer Mann mit Speer ist die größte menschliche Figur, die man in Felsbildern gefunden hat. In der Nähe dieser Figur gibt es Reiter mit Speeren und Schilden.

 

Als die Felsritzungen geschaffen wurden (1800–500 v. Chr.), können diese Plätze direkt am Meeresufer gelegen sein. Heute befinden sie sich aufgrund der skandinavischen Landhebung 25–30 m über dem Meer (überwiegend Wikipedia).

Die Felsritzungen bei Vitlycke befinden sich westlich der Hauptverkehrsstraße. Vor den Felsoberflächen, die die Felsritzungen enthalten, sind meist Podeste aus Holzbohlen angebracht, von denen aus man die Motive bequem anschauen kann.

Die rote Farbe war nicht Teil der ursprünglichen Darstellungen, sondern wurde erst nachträglich aufgebracht, damit man Motive besser erkennen konnte.

Abbildungen von Schiffen dominieren.

Neben der unweit oberhalb der Straße befindlichen größten Gesteinsplatte befinden sich weitere Ritzungen, wenn man dem Pfad den Hang hinauf folgt.

Man hat sich wirklich viel Mühe gegeben, die Felsritzungen einem breiten Publikum zugängig zu machen und sie zugleich vor mechanischer Beschädigung zu schützen.

Im oberen Teil des Hanges sind die Motive weniger zahlreich, aber man findet durchaus das eine oder andere Motiv, das man auf der unteren großen Steinplatte nicht sehen kann.

Die bronzezeitliche Kunst von Tanum und Tanumshede hat es bis auf den 50 Krone Schein der Schwedischen Nationalbank geschafft.

Flechten haben im oberen Teil des Hanges Besitz von der Felsoberfläche ergriffen.

Oben auf der Plateaufläche befinden sich zwei Grabhügel.

Wenn man die beeindruckendsten Darstellungen und die Grabhügel anschauen möchte, muss man etwa 30 Minuten Zeit einplanen. Die untere Gesteinsplatte wird gerne von Gruppenreisenden angesehen, denn sie hat viele Motive und sie ist schnell zu erreichen.

Nun geht es zurück zum PP am Museum. Gegen 17:00 Uhr verlassen wir den Parkplatz am Museum. Leider gibt es in der näheren Umgebung keinen Platz, auf dem wir übernachten dürfen, also konsultieren wir wieder einmal unsere Stellplatzapp. Und die zeigt uns, dass es 15 km östlich des Museums in Knaverstad einen kostenpflichtigen Parkplatz an einem ICA Markt gibt. Die Lage unmittelbar neben der Hauptstraße ist nicht gerade berauschend, dazu ist der Parkplatz auch für Lkw von zwei Seiten anfahrbar und viele nutzen den Markt, um sich mit dem Notwendigsten für den Tag oder den Abend einzudecken. Also recht viel Durchgangsverkehr und wenig Ruhe. Selbst als Wende- und Rangierplatz wird er von Lkw genutzt, also eher eine Notlösung. Immerhin liegt er gegenüber der Hauptstraße etwas erhöht, das lässt einem in der Nacht ruhiger schlafen. Leider haben wir es versäumt, mal ein Foto zu machen.

 

Zahlen kann man übrigens direkt an den Kassen des Supermarktes.