Kalrskrona und Rinkabyholm

Sonntag, 04.06.2023

Bevor wir weiterreisen, wollen wir uns heute erst noch Karlskrona ansehen. Das Womo lassen wir stehen und richten uns auf einen längeren Fußweg ein. Über eine Aussparung im Zaun gelangen wir auf die Schnellstraße Österleden, folgen dieser bis zum Skeppsbrokajen, wenden uns kurz nach Osten, bis wir die Hafenkante erreichen und anschließend nach Süden, wo wir den Handelshamnen Ställplats in der Östra Hamngatan erreichen. Schon schön hier auf dem Stellplatz. Vom Womo aus kann man den ganzen Tag aufs Wasser schauen.

Karlskrona erstreckt sich über mehrere Inseln in einem der vielen Schärengärten Südschwedens. Uns haben vor allem die Inseln Saltö und Dragsö gefallen (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Vom Womostellplatz in der Stadt geht es weiter zum Marinemuseum, das wir uns aber nur von außen anschauen.

Durch eine Grünanlage mit Spielplatz geht es in Richtung Innenstadt. Diese Rutsche gefiel uns besonders gut.

Das Stadtzentrum ist ganz ordentlich gestaltet, es gibt aber nichts, was uns jetzt extrem begeistert hätte.

Wie die meisten schwedischen Städte macht auch Karlskrona einen sehr aufgeräumten Eindruck, ist aber auch etwas langweilig. Keine Ahnung, was die Schweden den ganzen Tag so treiben, in den Stadtzentren sind sie nicht allzu oft zu finden. So leere Stadtzentren kennen wir aus Mittel- und Südeuropa nicht. Es könnte am Wochenende liegen, aber diese Leere erleben wir auch in anderen schwedischen Städten. Vielleicht privatisieren die einfach gerne.

In einer Eisdiele versorgen wir uns mit kühler Kost. Die wird hier gewogen, bevor man den Preis erfährt. Was es alles gibt!

So langsam tun uns die Füße weh und wir suchen deshalb den Weg zurück zum Womo-PP. Dort rasten wir erst einmal und fahren später mit dem Womo auf die Insel Saltö, wo wir das Fahrzeug auf einem kostenpflichtigen Parkplatz abstellen.

Was uns auf Saltö wirklich gefällt, sind die vielen bunt angestrichenen Holzhäuser.

Wohin man auf Saltö auch schaut, überall liebevoll gepflegte Holzhäuser mit viel Grün drumherum. Ein Besuch in Saltö können wir wärmstens empfehlen, leider sind auch hier die Bildbelege abhanden gekommen und die verbliebenen Aufnahmen sind recht bescheiden.

Blick von der Insel Saltö in nördliche Richtung auf die Insel Dragsö. Auf Dragsö, das man nur über das Wasser oder eine schmale Brücke erreichen kann, gibt es sicherlich auch private Anwesen. Allerdings dominieren Ferienwohnungen und ein recht großer Campingplatz. Wir haben uns den einmal angesehen und fanden, dass der für Kinder wirklich gut geeignet ist. Könnte allerdings sein, dass man den Platz Wochen im Voraus buchen muss und dass er recht teuer ist. Das Areal ist jedenfalls ziemlich voll, obwohl wir noch in der Vorsaison sind.

Der Baustoff Holz steht zumindest in Schweden auch in der Gegenwart hoch im Kurs. Und man wird auch in Zukunft den Reichtum des Landes nutzen, um behaglich zu wohnen. Ist doch komisch, dass die bei deren strengen Wintern damit gut klarkommen und bei uns führt das Holzhaus immer noch ein Schattendasein.

Größerer Wohnblock mit gläsernen Wintergärten, die in der kalten Jahreszeit besonders gefragt sind. Dazu das eigene Boot direkt vorm Haus. Das hat was, auch wenn das Gebäude doch ein wenig klotzig daher kommt.

Durch den nachmittäglichen Ausflug nach Saltö und Dragsö ist es jetzt doch ganz schön spät geworden. Also begeben wir uns direkt auf die E 22 und starten durch bis zum Ekö Badplats, wo wir die nächste Nacht verbringen wollen.

Die Landschaft ist selbst entlang der Europastraße schön grün. Und was die Verkehrsdichte angeht, werden wir die nächsten sieben Wochen fast nur noch solche Bilder sehen. 

Und das ist ja keine Nebenstraße, das ist einer der Hauptverkehrswege. Zwar beträgt die erlaubte Geschwindigkeit in der Regel lediglich 70 bis 90 km/h, aber was nutzt es denn, wenn ich 300 km/h fahren darf und dann permanent durch Baustellen fahren muss oder selbst an Sonn- und Feiertagen in mitteleuropäischen Staus stehe. Hier habe ich 90 km Strecke und die sind mit hoher Wahrscheinlichkeit in gut einer Stunde absolviert.

Am Ekö Badplats südlich Kalmar

Unser Zielort Ekö Badplats bei Rinkabyholm. Umgeben von richtig viel Grün und unweit des Badeplatzes ein richtig geräumiger Parkplatz, auf dem auch Dickschiffe keine Probleme haben, sich ordentlich zu positionieren. Je nach Aufstellung und Größe werden hier etwa 20 Wohnmobile Platz finden. In Rinkabyholm gibt es übrigens auch einen ICA-Supermarkt.

Von obigem Parkplatz bis zum Badeplatz sind es etwa 250 m Fußweg. Am Badeplatz gibt es eine Außendusche (kalt), 4 Unisex-Toiletten, ein Grillplatz, eine Außenumkleide, die Möglichkeit zu zelten und natürlich baden zu gehen. Der Zugang zum Wasser ist relativ flach, das ist also auch für Kleinkinder geeignet und Verkehr ist dort natürlich keiner. Wer also Öland besuchen möchte oder auf dem Weg nach Norden eine Unterkunft sucht, der findet hier eine schöne Übernachtungsmöglichkeit. Badewilligen sei in Schweden eigentlich immer empfohlen, auch Badelatschen mitzunehmen, denn es gibt eine ganze Reihe von Stränden, die mindestens teilweise oder vollständig steinig daherkommen.

Und wer zufälligerweise ein Kanu dabei hat, findet natürlich noch ganz andere Möglichkeiten, Spaß zu haben.

Umkleide am Badeplatz.

Als alter Pyromane muss Michael natürlich unbedingt den Grill ausprobieren.

Immer wieder kaum zu glauben, wie sauber hier die öffentlichen Toiletten sind.

Am Abend kommt eine ganze Gruppe von Jugendlichen mit Zelten, die die Nacht hier verbringen wollen, um in den Nationalfeiertag reinzufeiern. Die wissen natürlich, dass die Toiletten am Abend aus der Ferne abgeschlossen werden. Also werden die Türen mit Papierkörben blockiert und das Wochenende ist gerettet. Ist in jedem Fall besser, als wenn sie in die Büsche machen.

Uns gefällt es hier so gut, dass wir noch einen Tag länger bleiben und zum ersten Mal so richtig schon gammeln. Einfach mal garnix machen, herrlich.