Insel usedom

Peenemünde

Freitag, 01.10.2021

Übersichtskarte Usedom mit Peenemünde im äußersten Nordwesten (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Detailkarte Peenemünde (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Als Michael gegen 06:30 Uhr kurz aus dem Fenster schaut, wird er von einem wunderschönen Sonnenaufgang überrascht. Also zieht er sich rasch an, wobei ihm die Kälte im Fahrzeug zusätzlichen Schub verleiht und macht einige Außenaufnahmen. Ohne zu wissen, was uns dort erwartet, geht es heute nach Peenemünde.

Unterwegs hat Angelika in Trassenheide eine Schmetterlingsfarm ausfindig gemacht, also sieht sie sich das einmal an, während Michael einige Besorgungen macht. So richtig begeistert ist sie nicht, aber eine schöne Abwechslung war es trotzdem.

Kurz vor Peenemünde führt die Straße unweit des Strandes entlang. Ein schöner großer Parkplatz (Kienheide), nicht einmal zu einem Drittel belegt, bietet sich für eine kurze Rast an. Wir wundern uns ein wenig, dass die Parkuhr keine Extratarife für Womos anbietet, ziehen ein Ticket und laufen an den Strand. Nicht einmal 30 Minuten später kommen wir zurück und sehen schon von weitem, dass das Ordnungsamt Tickets verteilt. Erst denken wir noch hier haben einige umsonst parken wollen, aber dann erkennen wir, dass gezielt die Womos abgelaufen werden. Leider haben wir das Schild übersehen, das den Parkplatz als reinen Pkw-Parkplatz ausweist. Ärgerlich, aber nicht mehr zu ändern. Uns kostete der Spaß nur 10 €, aber dass hat sich ja inzwischen auch geändert. Autofahrer sind zum Abkassieren da, bei Radfahrern und Fußgängern wird weggeschaut.

Wie man sieht, ist der Strand wirklich schön. Schade, dass er Wohnmobilisten selbst in der Nebensaison vorenthalten wird, wo er ohnehin nicht einmal annähernd voll belegt ist. Potenzielle Einnahmen gehen natürlich auch flöten.

Im Sommer, wenn alles überlaufen ist, kann man ja verstehen, dass die Gemeinde hier keinen Ersatzcampingplatz haben will, aber in der Nebensaison ist das kompletter Nonsens.

Tolles Geläuf auch für Pferde.

Ross und Reiter scheinen sich hier richtig wohlzufühlen.

Hier wird wieder einmal eifrig nach Bernstein gesucht.

Ganz unproblematisch scheint das nicht zu sein, aber wer hier öfter unterwegs ist, wird hoffentlich wissen, was er macht.

Kurze Zeit später erreichen wir Peenemünde. Heute ein etwas trostloser Ort. Immerhin finden wir einen schönen großen Parkplatz, auf dem wir für 5 Euro die Nacht verbringen können.

Zwar fehlen Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten, aber wir haben diese Dinge inzwischen ganz gut im Griff.

Das Historisch-Technische Museum Peenemünde ist fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen. Der Eingang ist in einem Bunker untergebracht. Wir wollen schon reingehen, doch wir sind ein wenig spät dran und das Museum schließt bereits um 16:00 Uhr. Dem entsprechend würde die Zeit heute nicht mehr für einen Besuch reichen. Also schauen wir mal, was wir von außen erkennen können.

Ein Großteil des Geländes ist von einer etwa 2 m hohen Ziegelmauer umgeben, da sieht man nichts. Aber Michael weiß sich zu helfen. Ruckzuck ist die Steckleiter aus dem Womo herangeschafft und schon hat man einen richtig guten Einblick.

Peenemünde war während des 2. Weltkrieges die Wiege der Raketentechnik. Für Kriegsgerät konnte sich Michael noch nie begeistern, aber die Raketentechnik hat unsere Welt auch dank der zivilen Nutzung grundlegend verändert und diese Anfänge hier einmal besichtigen zu können erscheint Michael schon ausreichend interessant zu sein.

Modell der V1 auf dem Museumsfreigelände in Peenemünde. Die Modelle der V1 und V2 stehen in einiger Entfernung aber gut einsehbar auf dem weitläufigen Freigelände. Dank Leiter und Teleobjektiv kann Michael die Objekte auch ohne Museumsbesuch ablichten.

Als Vergeltungswaffen oder kurz V-Waffen bezeichnete man in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland insbesondere den Marschflugkörper Fieseler Fi 103 (V1), die Rakete Aggregat 4 (V2) und die Kanone V3. Ein Großteil dieser Waffensysteme kam nicht nur gegen militärische, sondern auch gegen zivile Ziele zum Einsatz, insbesondere im Raum London und in Südengland.

Die Rakete Aggregat 4 bzw. die V2.

Museums U-Boot der russischen Marine im Hafen von Peenemünde.