Nordirland / Donegal

Die Causeway Coastal Route

Irlandreise Dienstag, 08.08.2017 bis Samstag, 19.08.2017

Dienstag, 08.08.2017, 287 km

Dublin Airport - Newgrange - The Dark Hedges - Portrush

Gegen 11:30 kommen wir in Dublin an. Den Mietwagen haben wir bei Payless/ Budged angemietet. Das Flughafenbüro von Payless schickt uns direkt nach draußen vor das Terminal 1 zu einem Shuttlebus, der uns zu einem größeren Mietwagenareal mit diversen Anbietern transportiert. Das Gelände liegt ca. 1,5 km südwestlich des Terminal 1, ist also schnell erreicht. Dort parken mehrere hundert Fahrzeuge von Hertz, Avis, Europcar, Budget etc. Wir gehen ins Büro und haben nach ca. 30 Minuten den Papierkram erledigt. Die Vermieter machen es sich ziemlich einfach. Sie markierten auf einem Papierbogen mit dünnen Strichen die Macken des Fahrzeugs und sagen zu den Kunden, sie sollen das Fahrzeug prüfen und wenn über die markierten Macken hinaus etwas gefunden wird, dann sollen sie Bescheid geben, ansonsten können sie fahren. So haben wir es dann auch gemacht, aber erst, nachdem wir das Fahrzeug noch fotografiert haben. Man weiß ja nie!

Die Reiseplanung für den ersten Tag sieht wie folgt aus: Auf schnellstem Wege auf die Autobahn, damit man sich in Ruhe an den Linksverkehr gewöhnen kann. Schon bei der Ausfahrt aus dem Carpark hat Angelika aber alle Hände voll zu tun, Michael auf Kurs zu halten. Die Erfahrung sagt, du musst nach rechts und der Verstand, du musst nach links. Bis der Kopf sich durchsetzt dauert es eine ganze Weile, zumal wir ja auch das Navi und die Roundabouts, also die Kreisel im Auge behalten müssen. Prinzipiell geht es heute immer nach Norden, wo wir in dem ca. 250 km entfernten Portrush an Nordirlands Küste nächtigen wollen.   

Mit dem weiteren Tagesablauf haben wir dann Pech, oder soll man das Dummheit nennen? Wir haben jedenfalls unser Navi nicht ganz korrekt eingestellt und so vermied dieses die Autobahn und lotste uns ca. 40 km weit über die Landstraße. Es passiert also genau das, was wir unbedingt vermeiden wollten. Das hat dann immerhin den Vorteil, dass wir per Zufall an Newgrange vorbeikommen und uns dieses steinerne Monument natürlich nicht entgehen lassen wollen. Als wir gegen 14:00 Uhr zum Visitor Center kommen, sind alle Touren für den heutigen Tag ausgebucht. Wie wir später noch erfahren, scheint das aber System zu haben, weil dort sehr viele Busse vorangemeldet werden und man sich deshalb schon sehr früh anmelden muss, um im Laufe des Tages an einer Besichtigungstour teilnehmen zu können. Oder man bucht eine Tagesfahrt von Dublin aus, dann kümmert sich der Veranstalter darum.

Zwischen Flughafen und Newgrange schnaufen wir auf einer Nebenstraße erst einmal durch und machen erste Aufnahmen vom schönen grünen Irland.

Bevor wir Newgrange verlassen, korrigieren wir die Fehleinstellung am Navi und fahren dann auf dem kürzesten Weg auf die Autobahn, entrichten an einer Tollstation unseren Obolus von lediglich 1,90 € und dürfen anschließend bis an die nordirische Grenze weiterfahren. In Nordirland ist die Autobahn / Schnellstraße dann kostenlos. Was uns auffällt ist, dass auf der Schnellstraße sogar Traktoren mit Heuladungen etc. fahren dürfen, die dann als Hindernisse immer wieder sehr schnell auf uns zukommen, sodass wir zügig auf die hier natürlich rechte Überholspur ausweichen müssen. Interessant ist auch, dass man an manchen Stellen von der Autobahn / Schnellstraße abbiegen kann und dabei logischerweise die Gegenfahrbahn queren muss, um z. B. auf entlegene Gehöfte zu kommen. Da die PKW immerhin 120 km schnell fahren dürfen, ist das Abbiegen mitunter ein riskantes Unterfangen. Auch gibt es selten Schutzplanken, manchmal trennen einfach nur Hecken die beiden gegenläufigen Fahrbahnen oder es sind Stahlseile gespannt.

An der Grenze Irland - Nordirland gibt es keine Kontrollpunkte, nur die andersfarbige Beschilderung macht auf den Landeswechsel aufmerksam. Hoffentlich bleibt es dabei. Im nächst größeren Ort versuchen wir Nordirische Pfund umzutauschen, was übrigens gar nicht so einfach ist. Die erste Bank weigerte sich schlicht. Bei der nächsten wird Angelika energisch, sonst hätten die wahrscheinlich auch nicht getauscht. Da fragt man sich schon, wofür Banken eigentlich gebraucht werden. Weil wir hungrig sind, besorgen wir uns ein paar Sandwiches, die sind ganz ok. Aber die Portion Fish and Chips hätten wir uns sparen sollen, das war einfach nur geschmacklose Masse, die wir in Ketchup ertränken mussten, um sie halbwegs genießbar zu machen.

 

Weiter geht es in Richtung Belfast, das wir in großem Bogen umfahren, um nicht gleich am ersten Tag dem Stadtverkehr ausgesetzt zu sein. Dann halten wir auf The Dark Hedges, die etwa 600 m lange prächtige Allee entlang der Bregagh Road zu. Die ist übrigens gar nicht so leicht zu finden. Erst kurz vor dem Erreichen des Ziels ist Dark Hedges einigermaßen ausgeschildert. The Dark Hedges wird zumindest heute ein richtiger Reinfall. Auf der öffentlichen Straße macht jeder was er will. Es wird an allen möglichen und unmöglichen Stellen geparkt, die Randstreifen sind teilweise arg mitgenommen, schließlich will keiner einen Meter zu viel laufen und jede Menge Fußgänger laufen einem direkt vor die Kamera oder stehen mitten im Bild. Die schönen Fotos, die man im Netz findet, kann man zu normalen Tageszeiten kaum machen. Wir gehen möglichst weit hoch, um dem dicksten Trubel zu entkommen, machen einige Fotos, geben schließlich auf und fahren zu unserem Quartier nach Portrush.

Felder jenseits der Bregagh Road.
Felder jenseits der Bregagh Road.
The Dark Hedges.
The Dark Hedges.
The Dark Hedges, Allee in der Bregagh Road.
The Dark Hedges, Allee in der Bregagh Road.
The Dark Hedges, Nordirland.

Portrush ist ein ganz goldiges Städtchen. Der alte Ortskern liegt auf einer Landzunge bzw. Halbinsel. Wegen dieser Lage fehlt allerdings auch überall der Platz und so geht es gerade an Sommertagen ziemlich turbulent zu. Dank der engen Straßen, vieler Einbahnstraßen und der schlechten Beschilderung haben wir trotz Navi einige Probleme die Unterkunft zu finden. Erst nach einigen Extrarunden werden wir gegen 19:00 Uhr fündig. Die Unterkunft ist schön gelegen, unweit des Meeres. Wie schnell man einen Parkplatz findet, ist tageszeitabhängig. Abends ist es immer etwas schwieriger, am Morgen ist es kein Problem. Das Haus selbst ist ein Hostel. Beim Frühstück ist Selfservice angesagt. Kaffee, Brot, Marmelade, Müsli etc. werden zur Verfügung gestellt, zubereiten und spülen muss man selbst. Leider liegt unser Zimmer im 2. Stock und so müssen wir unser schweres Gepäck durch enge Flure, steile Treppen und schwergängige Türen mühsam dort hoch schaffen. Aber einmal in zwei Tagen ist das zu leisten. Das Zimmer ist jedenfalls sauber, Speiseraum und Küche sind ganz ordentlich, aber die Preise sind für ein Hostel auch ganz schön teuer. Am Abend machen wir dann noch einen kleinen Spaziergang am Meer, es war ziemlich kühl, hat aber Spaß gemacht, weil wir einem wundervollen Sonnenuntergang zuschauen durften.

Sunset am nördlichen Ausläufer der "Portrush-Halbinsel".
Sunset am nördlichen Ausläufer der "Portrush-Halbinsel".
Sonnenuntergang in Portrush, Nordirland.
Sonnenuntergang in Portrush, Nordirland.
Neptune & Prawn Bar und Restaurant in der Kerr Street.
Neptune & Prawn Bar und Restaurant in der Kerr Street.
Das Portrush Holiday Hostel in der Princess Street 24.
Das Portrush Holiday Hostel in der Princess Street 24.

Mittwoch, 09.08.2017, 182 km

Portrush – The Dark Hedges – Portrush - White Cliffs - Dunluce Castle - Bushmills - Dunseverick Harbour - White Park Bay (Youth Hostel) - Ballintoy Church / Red Door Bistro - Carrick-a-Rede - Ballycastle - Giant's Causeway - Portrush

 

Wegen des gestrigen Reinfalls bei The Dark Hedges ist Michael heute schon um 5:30 Uhr aufgestanden, um noch einmal dorthin zu fahren und vernünftige Fotos zu machen. Die Sonne steigt in einen strahlend blauen, ein wenig wolkenverhangenen Himmel und man möchte an jeder Ecke anhalten und abdrücken. Die Strecke in Richtung Bushmills ist schon so interessant, dass Michael zunächst gar nicht bemerkt, dass er in der morgendlichen Dämmerung das Navi hat liegen lassen. Und als es dann doch auffällt ist er schon zu weit entfernt von der Unterkunft und so ist nachfragen bei den Einheimischen angesagt. Um 6:00 Uhr früh hält sich die Zahl an Einheimischen im Straßenbereich allerdings in engen Grenzen und die sprechen auch überwiegend einen schwer zu verstehenden Dialekt, sodass es nun noch mühsamer als gestern ist, den Weg zu finden.  Bis Michael dann endlich in Dark Hedges eintrifft, ist es schon kurz vor 07:00 Uhr. Natürlich hat Michael nicht die Illusion, er würde alleine vor Ort sein und so ist es dann auch. Doch es sind lediglich 3 andere Fotografen da, die, glaubt man der Kameraausrüstung, semiprofessionell arbeiten. Und so verhalten sie sich auch. Die Autos sind außerhalb der interessanten Bildstrecke geparkt, die Fotografen alle auf einer Linie, sodass die meiste Zeit niemand dem anderen im Bild herumläuft.

Zwischendurch kommt immer mal wieder ein Einheimischer mit dem PKW die Bregagh Road heruntergefahren, was nicht verwunderlich ist, denn die ist ja eine ganz normale Straße. Einige sind ziemlich genervt vom morgendlichen Schlangenlinien fahren um die Tripods und geben dies durch Hupen und eine etwas rüde Fahrweise auch deutlich zu verstehen. Irgendwo kann man das aber auch nachvollziehen, denn die Fotografen selbst sind immer nur einen oder wenige Tage da, die Einheimischen haben den Rummel aber an fast jedem Tag. 

Erste Sonnenstrahlen durchdringen morgendliche Nebelschwaden über The Dark Hedges.
Erste Sonnenstrahlen durchdringen morgendliche Nebelschwaden über The Dark Hedges.

Belohnt wird der morgendliche Einsatz dann auch noch. Denn über der Allee und den angrenzenden Feldern haben sich in der Nacht dicke Nebelbänke ausgebildet, die anders, als an der See weder Sonne noch das laue Lüftchen haben auflösen können. Und so bewegt sich Michael nun im dicken Dämmer immer weiter die Allee hinauf, um die vermeintlich besten Plätze zu finden.

The Dark Hedges, Nordirland.
Da fällt einem nur noch James Last ein: "Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung".

Es ist fast schon ein wenig spät, doch zum Glück hängt der Nebel so schwer über den Bäumen, dass noch Zeit bleibt, die Allee von unterschiedlichen Standpunkten aus abzulichten.  

Erste Sonnenstrahlen durchbrechen die Nebelbänke über The Dark Hedges.
Erste Sonnenstrahlen durchbrechen die Nebelbänke über The Dark Hedges.

Dann brechen erste Sonnenstrahlen zwischen den dünner werdenden Nebelwolken durch und werfen ihr fahles Licht auf die hellen Stämme der hochgewachsenen Baumriesen. Immer mehr Stämme treten nun aus der Dunkelheit ins Licht, letzte Nebel ziehen sich unter das dichte Blätterdach zurück.

The Dark Hedges, Nordirland.
Das obige Bild in Schwarzweiß, manchmal ist weniger doch mehr.

Doch auch ihnen ist nur noch ein kurzes Leben beschieden und danach ist jede Mystik dahin. Der Tag bricht mit aller Macht an, bald werden die ersten Busse eintreffen und vorbei ist es mit der morgendlichen Stille, die einem so viel geben kann. Nichts wie weg!       

The Dark Hedges.
Immer noch ein schönes Bild, aber nichts Geheimnisvolles mehr.

Durch die vielen Fotostopps ist Michael erst gegen 8:30 Uhr zurück in der Unterkunft, wo wir noch gemütlich frühstücken und gegen 9:00 Uhr die Tagestour beginnen.

White Cliffs östlich des Golfplatzes von Portrush.
White Cliffs östlich des Golfplatzes von Portrush.

Weit kommen wir nicht, denn schon östlich des Royal Portrush Golf Club befinden sich die White Cliffs und ein schöner Sandstrand, die man über ein kleines Sträßchen erreicht. Da es noch relativ früh ist, bietet der Parkplatz noch reichlich Platz und so können wir gemütlich am Strand entlang wandern und die weißen Klippen fotografieren.

White Cliffs östlich des Golfplatzes von Portrush.
White Cliffs östlich des Golfplatzes von Portrush.
White Cliffs östlich des Golfplatzes von Portrush.
White Cliffs östlich des Golfplatzes von Portrush.
White Cliffs östlich des Golfplatzes von Portrush.
White Cliffs östlich des Golfplatzes von Portrush.
White Cliffs östlich des Golfplatzes von Portrush.
White Cliffs östlich des Golfplatzes von Portrush.
Düne an den White Cliffs, östlich des Golfplatzes von Portrush.

Clevere Eltern lassen ihre Sprösslinge immer schön die Düne rauf und runter flitzen. Die werden am Abend ohne jedes Murren eingeschlummert sein.

White Cliffs östlich Portrush.
White Cliffs östlich Portrush.
Noch einsamer Strand an den White Cliffs östlich Portrush.
Noch einsamer Strand an den White Cliffs östlich Portrush.

Weitere 2 km östlich der White Cliffs befindet sich die Ruine Dunluce Castle. Wenn man früh genug vor Ort ist, ist der Eintritt kostenlos. Am Tag kostet es 5 Pfund pro Person, unseres Erachtens zu teuer. Wenn man auf der Straße A2 ein wenig weiter fährt, kann man das Castle übrigens auch von der Straße ganz gut einsehen, wie so oft ist eine vernünftige Haltebucht allerdings nicht vorhanden.

Dunluce Castle östlich Portrush.
Dunluce Castle östlich Portrush.
Dunluce Castle östlich Portrush.
Dunluce Castle östlich Portrush.
Dunluce Castle östlich Portrush.
Dunluce Castle östlich Portrush.
Morgendliches Wolkenensemble hinter Dunluce Castle.
Morgendliches Wolkenensemble hinter Dunluce Castle.

Bis Bushmills sind es dann noch einmal 4 km und von dort geht es dann am Giant's Causeway vorbei, der Causeway Road und damit der Küste entlang immer weiter in östliche Richtung. Als wir so gegen 12:00 Uhr am Giant's Causeway vorbeifahren, ist der nicht gerade kleine PKW-Parkplatz schon überfüllt und auf einem separaten Bushalteplatz stehen massig Reisebusse. Da können wir uns ungefähr vorstellen, was dort unten jetzt los sein muss. Rummel ohne Ende! Vermutlich sind mehr Leute als steinerne Stelen da unten. Kaum vorstellbar, dass man von der eigentlichen Attraktion noch viel sieht. Und bei der mittäglichen Intensivbeleuchtung sind ohnehin keine guten Fotos zu erwarten. Da fahren wir lieber einmal weiter.

 

Von der Causeway Road geht es auf die Whitepark Road bis zum White Park Bay Youth Hostel, von dem aus man einen schönen Ausblick auf die Bay mit ihrem ausgedehnten Sandstrand hat. Den Wanderweg zur Bay ersparen wir uns allerdings, denn wir kommen ja gerade vom Strand.

White Park Bay Youth Hostel in herrlicher Lage über der Bucht.
White Park Bay Youth Hostel in herrlicher Lage über der Bucht.
White Park Bay östlich Bushmills.
Blick vom White Park Bay Youth Hostel in Richtung White Park Bay östlich Bushmills.
White Park Bay östlich Bushmills.
Grüner Teppich oberhalb der White Park Bay östlich Bushmills.
Geschützte Bucht hinter der aufschäumenden Brandung bei Ballintoy Harbour.
Geschützte Bucht hinter der aufschäumenden Brandung bei Ballintoy Harbour.

Weiter geht es auf der Whitepark Road nach Ballintoy Harbour, einem etwas abgelegenen kleinen Hafen nebst felsiger Bucht, wo Kinder in kleinen Tümpeln mit Meerwasser, gut geschützt vor der Brandung ungefährdet spielen können, während sich die Eltern in aller Ruhe sonnen.

Ballintoy Harbour.
Ballintoy Harbour.
Ballintoy Harbour.
Ballintoy Harbour.

Auf dem Rückweg kehren wir auf dem etwas oberhalb des Hafens gelegenen Red Door Cottage ein und lassen uns den leckeren Kuchen schmecken.

Red Door Cottage.
Red Door Cottage.
Red Door Cottage.
Red Door Cottage.
Ballintoy Church unweit Red Door Cottage.
Ballintoy Church unweit des Cafes.

Am frühen Nachmittag fahren wir nach Carrick-a-Rede, um die Rope Bridge, also die zu einer kleinen Insel führende Hängebrücke zu besichtigen. Von der Whitepark Road geht es über die Rope Bridge Road zu einem größeren Parkplatz unweit des Meeres. Von dort aus gelangt man dann über einen etwa 1 km langen Wanderweg zur Brücke. Die Sache hat allerdings einen Haken. Wieder wollen Massen von Leuten diese Brücke sehen und so müssten wir etwa 2 Stunden hier warten, bis wir an der nächsten Besichtigung teilnehmen können. Aber auf dem öden Parkplatz wollen wir nicht unsere Zeit vergeuden, also fahren wir weiter und genießen die Aussicht von oben. Etwa 1,7 km östlich der Kreuzung Rope Bridge Road / Whitepark Road gibt es den Portaneevy Car Park, von dem aus man eine gute Aussicht auf die Brücke hat. Mit einem ordentlichen Teleobjektiv bekommt man von hier aus die Brücke formatfüllend aufs Bild. Wenn man gut zu Fuß ist, kann man auch noch die steilen Grashügel hinunterlaufen und kommt dann noch deutlich näher an die Brücke, ganz ohne Rummel und kostenfrei.

Rope-Bridge (Hängebrücke) in Carrick-a-Rede.
Rope-Bridge (Hängebrücke) in Carrick-a-Rede.
Rope-Bridge (Hängebrücke) in Carrick-a-Rede.
Rope-Bridge (Hängebrücke) in Carrick-a-Rede.

Gegen 16:30 Uhr sind wir zurück am Giant‘s Causeway. Wir haben gehofft, dass mindest die ganzen Busse, die am Mittag noch dort standen, dann abgefahren sind. Aber dem war nicht so. Wir berappen 10,50 € pro Person und nochmals ein Pfund für den Schuttlebus, den wir uns hätten schenken sollen, denn der 1 km Fußweg runter zum Meer ist locker zu schaffen. Dann geht es zügig hinunter zum Geotop. 

Ca. 1 km langer Fußweg zu Giant's Causeway.
Ca. 1 km langer Fußweg zu Giant's Causeway.
Giant's Causeway, Nord Irland.
Giant's Causeway.

Unten angekommen turnen immer noch eine ganze Menge Besucher über die 40.000 Basaltsäulen. Zu Michaels Leidwesen wacht an den interessanten Stellen Aufsichtspersonal darüber, dass man der Brandung nicht zu nahe kommt. Genau an den Stellen gibt es aber die besten Fotos. Deshalb ist Michael alles andere als angetan von dem übervorsichtigen Personal. Andererseits erledigen die auch nur ihren Job, also begnügen wir uns mit dem, was wir bekommen können. Wenn man die Basaltsäulen ungestört fotografieren möchte, sollte man gegen 17:30 Uhr dort eintrudeln, denn um 18:00 Uhr ist Einlassschluss. Entgegen dem, was uns von Touristen erzählt wurde, kann man bleiben so lange man möchte, auch wenn alle Gebäude um 19:00 Uhr schließen. Aber vor 21:00 Uhr ist es mit normaler Fotoausrüstung vermutlich nicht möglich, den Geotop ohne Zustandsstörer zu fotografieren. Vermutlich werden auch danach noch einige ganz hart gesottene den Sonnenuntergang abwarten. Uns wurde die Zeit zu lange und wir haben uns dann gegen 19:45 Uhr vom Acker gemacht.

Giant's Causeway, Nord Irland.
Giant's Causeway.
Giant's Causeway.
Giant's Causeway.
Giant's Causeway, Nord Irland.
Giant's Causeway, Nord Irland.
Angelika vor etwa 8 m hohen Basaltsäulen.
Giant's Causeway, Nord Irland.

Donnerstag, 10.08.2017, 303 km

Portrush – Magilligan Point (Fähre) - Lough Barra Bug - Glenveagh-Nationalpark - ardara - Carrick - Slieve League Lodge

 

Um 08:15 geht es von Portrush wenige Kilometer in westliche Richtung, dann nach Süden bis Coleraine und von dort nach Norden zur Fähre nach Magilligan Point, am nördlichen Ende von Lough Foyle. Hintergrund ist, dass wir Londonderry oder Derry, wie die Iren sagen, wegen des Verkehrs unbedingt umgehen wollen und der Nordrand des Lough Foyle als landschaftlich schöne Strecke ausgewiesen ist. Ganz so schön ist es am Ende aber doch nicht, immerhin hatten wir eine schöne kleine Überfahrt nach Greencastle für 12 €.

Häuserzeile im morgendlichen Portrush.
Häuserzeile im morgendlichen Portrush.
Fähre zwischen Magilligan Point und Greencastle.
Fähre zwischen Magilligan Point und Greencastle.
Manor Picnic Area an der N13 ca. 9 km vor Letterkenny
Manor Picnic Area an der N13 ca. 9 km vor Letterkenny

Auf der Höhe von Derry / Londonderry fahren wir dann über die Straßen 13 und 14 bis Letterkenny, und biegen dort auf die 250 und 251 in Richtung Church Hill ab. Übel ist wieder einmal, dass wir stets zu langsam sind und ständig irgendeinen Iren hinter unserer Stoßstange haben. Da man nie weiß, ob und wann die überholen, fährt man immer ziemlich unruhig.

 

Kurz hinter dem Ort Church Hill biegen wir nach Südwesten auf ein kleines Sträßchen ein, das später auf die 254 führt. Entlang der südlichen Grenze des Glenveagh Nationalparks haben wir nun endlich Ruhe, denn hier ist wirklich kaum Verkehr. Die Strecke führt anfangs an einem kleinen See, dem Gartan Lough entlang, das allerdings nur selten zu sehen ist. Die unvermeidlichen Büsche, Mauern und Hohlwege versperren wieder einmal die Sicht.

Straße entlang der Südgrenze des Glenveagh National Park.
Straße entlang der Südgrenze des Glenveagh National Park.

Später geht es dann aber in ein wunderschön gelegenes, sehr einsames Hochtal mit Heidelandschaft auf Hochmoor. Unweit der Straße verläuft ein richtig uriger Bach mit abgeschliffenem Fels und brauner Moorbrühe. Da möchte Michael unbedingt einige Fotos machen, überwindet den Stacheldraht und folgt dem unwegsamen Gelände in Richtung Bach. Das Hochmoor ist allerdings tückischer, als man auf den ersten Blick erkennt. Denn zwischen den kleinen Heideinseln sind tiefe Löcher und Furchen voller Moorbrühe, die man nicht immer rechtzeitig erkennt und so tritt man unversehens in zahlreiche dieser Vertiefungen und kommt mit überdehnten Adduktoren und klatschnassen Schuhen und Hosenbeinen zurück. In einem Loch steckt Michael so fest drin, dass er kaum noch herauskommt. Immerhin, die Fotos kann ihm keiner mehr nehmen, aber der Bedarf an Ausflügen ins Hochmoor ist angesichts patschnasser Füße fürs erste gedeckt.

Fluss an der Straße entlang der Südgrenze des Glenveagh National Park.
Fluss an der Straße entlang der Südgrenze des Glenveagh National Park.
Hochmoorlandschaft auf felsigem Untergrund, Nordost-Irland.
Hochmoorlandschaft auf felsigem Untergrund.
Mooranschnitt am Rande der Straße.
Mooranschnitt am Rande der Straße.
Brennstoffgewinnung im Hochmoor, lange wird das nicht mehr andauern.
Brennstoffgewinnung im Hochmoor, lange wird das nicht mehr andauern.
Brennstoffgewinnung im Hochmoor.
Brennstoffgewinnung im Hochmoor.
Brennstoffgewinnung im Hochmoor, Irland.
Brennstoffgewinnung im Hochmoor.

Die Strecke südlich des Parks gefällt uns am Ende besser, als die eigentliche Durchfahrt durch den Nationalpark. Wir fahren hier etwas weiter als bis zum höchsten Punkt der Straße und drehen dann um, um nach Church Hill zurückzufahren, wo wir uns nach Norden wenden, um den Nationalpark auf der Straße 251 zu durchfahren.

 

Von der R251 zweigt ein Sträßchen zum Visitorcenter ab, das allerdings völlig überfüllt sein muss, denn ein Parkmitarbeiter hat die Zufahrt abgesperrt und lässt keine Fahrzeuge mehr rein. Das ist schade aber nicht zu ändern. Also geht es weiter auf der 251 nach Westen am Errigal Mountain vorbei, an dem wieder sehr viele Autos stehen. In der Ferne können wir erkennen, dass einige ganz eifrige bis oben auf die Spitze gewandert sind, was schon eine gehörige Anstrengung erfordert.

Von der 251 geht es schließlich auf die 258, wo wir bei Crolly auf die 259 in Richtung Cruit Island abbiegen. Das als landschaftlich schön ausgewiesene Sträßchen kann unseren Erwartungen allerdings nicht ganz gerecht werden. Die Strecke hätten wir uns sparen können. Da die Zeit inzwischen weit forgeschritten ist, geht es über die 56 und die 261 und schließlich die 263 auf schnellstem Weg nach Carrick, wo wir in der Slieve

League Lodge übernachten. Die Lodge hat eine Bar mit Restaurant, man kann also auch dort essen, kann Frühstück haben, kann aber auch selbst mitgebrachtes Essen in der Küche im 1. OG kochen. In dem Ort gibt es auch einen Einkaufsladen mit Tankstelle und einen Chinesen, sodass man ganz gut versorgt ist. 

Vor der  Slieve League Lodge geht es links ab in Richtung Slieve League.
Vor der Slieve League Lodge geht es links ab in Richtung Slieve League.