Leksand Stadt und Festivalgelände

Donnerstag, 22.06.2023

Trotz der nahen Straße haben wir gut geschlafen. Der Rastplatz ist heute Morgen immer noch gut belegt. Wir sind ein wenig unsicher, ob wir unseren schönen Platz hier aufgeben sollen. Wer weiß schon, was wir dafür in der Stadt eintauschen. Gegen 10:00 Uhr entschließen wir uns dann aber doch den Ortswechsel zu wagen und fahren in Richtung Festplatz Sammilsdal.

Rechts das Stadtzentrum und daran nach Westen anschließend der Festplatz und die Park- und Übernachtungsplätze während der Mittsommerfeierlichkeiten (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Direkt gegenüber des Festplatzes sehen wir einen großen Parkplatz, auf dem einige Womos stehen. Eine Beschilderung fehlt. Ob hier Parkgebühren zu entrichten sind, ist nicht erkennbar. Also stellen wir uns erst einmal hin und schauen, ob uns jemand Auskunft geben kann. Und wir haben Glück. Gegenüber von uns steht ein deutscher Kastenwagen aus Leipzig. Die Insassen sind nicht wegen der Folklore, sondern wegen eines 3-tägigen Musikfestivals hier, das jedes Jahr um Mittsommer stattfindet. Von den beiden Frauen erfahren wir, dass sie schon einige Tage hier stehen und bisher niemand Parkgebühren verlangt hat, das ist doch schon mal ein guter Anfang.

 

Der Platz ist flach, dass wir noch nicht einmal Keile unterlegen müssen, hinter uns befindet sich eine Rasenfläche, auf der wir Stühle und Tisch platzieren können und so machen wir es uns erst einmal gemütlich.

Südlich unseres Parkplatzes fällt das Gelände steil zum Siljansee ab. Vom Rand der Grünanlage aus hat man einen schönen Ausblick auf das Gewässer.

Aber wir sind natürlich auch neugierig und wollen gleich am ersten Tag einmal checken, wie es hier mit der Infrastruktur aussieht. Also brechen wir gegen Mittag in das 500 m entfernte Stadtzentrum auf, um zu schauen, welche Einkaufsmöglichkeiten wir hier haben. In der Stadt gibt es einen großen COOP und einen großen ICA. Da finden wir so ziemlich alles, was wir brauchen. Dazu gibt es eine Fußgängerzone mit Restaurants und eine ganze Reihe kleiner Geschäfte. Leider finden wir das Fremdenverkehrsbüro nicht, einen Fahrplan für die Feierlichkeiten hätten wir ganz gut gebrauchen können.

 

Etwas weiter entfernt gibt es im Insjövägen bzw. Övermo Backåkersvägen auch den gar nicht so kleinen Secondhandshop der Pingstkyrkan (Pfingstkirche). Den müssen wir uns natürlich unbedingt anschauen.

Nicht zum ersten Mal sind wir von der Qualität der Waren aus zweiter Hand beeindruckt.

Auf dem Rückweg ins Stadtzentrum führt unser Weg über die Leksandsbron. Von dieser Brücke aus hat man einen schönen Blick über den Österdalälven (Österdalfluß).

Das Ausflugsboot Gustav Wasa am Hafen von Leksand unterhalb der Leksandsbron-Brücke.

Den Nachmittag verbringen wir am Womo. An der gegenüberliegenden "Schüssel" werden ganz gemütlich erste Installationen für den morgigen Festtag angebracht.

Die Feuerwehr befördert die Midsommarstång ("Maibaum") nach unten ins Zentrum der Schüssel, dort wird sie morgen im Rahmen der Feierlichkeiten geschmückt und anschließend mit viel Muskelkraft von der Horizontalen in die Vertikale gebracht.

Zeit haben wir genug, also sehen wir uns auch einmal das Freilichtmuseum 200 m weiter westlich unseres Womo-Parkplatzes an. Im Bildhintergrund erkennt man einen weiteren Womo- bzw. Pkw-Parkplatz. Wir vermuten, dass die hiesigen Übernachtungsplätze nur für Festivalbesucher zugelassen sind. Festivals gibt es allerdings über das Sommerhalbjahr verteilt einige, die dürften ordentlich Einnahmen in den Stadtsäckel spülen. Im Winter ist Eishockey Trumpf, da wird es den Schweden bestimmt auch nicht langweilig.

Hinter dem Freilichtmuseum gibt es auch eine hübsche Kirche.

Und es gibt außerdem einen sehr gepflegten Friedhof.

In diesem hölzernen Turm befinden sich offenbar die drei Kirchenglocken der Kirche zu Leksand. Auf Youtube kann man sich das Geläut anhören.

Über das Freilichtmuseum konnten wir wenig in Erfahrung bringen, aber wir kommen bestimmt noch einmal hier her, dann finden wir vielleicht auch das Fremdenverkehrsbüro.

Vermutlich sind es alte Bauernhäuser, die andernorts abgerissen werden sollten und die man dann geordnet ab- und hier wiederaufgebaut hat, so ähnlich wie in Stensjö by.

Der Eingang zum Freilichtmuseum. Hier findet am Freitag mittag übrigens auch eine Zeremonie statt, die wir auch besucht haben. Leider haben wir jedoch nicht verstanden, worum es da genau ging. Es wurde jedenfalls gesungen und getanzt und die Einheimischen hatten ordentlich Freude dabei.