Bayerischer Wald 2019-3

Heute haben wir uns für den Besuch eines Flohmarktes entschieden. Michael meidet solche Märkte so gut er kann, weil man ewig sucht, um am Ende mit irgendeinem Plunder heimzugehen, der die ohnehin schon überfüllte Wohnung weiter auffüllt. Doch es ist nun mal Angelikas Steckenpferd und was tut man nicht alles für die liebe Frau. Und heute sind die Damen auch noch zu zweit, also steht Michael komplett auf verlorenem Posten.

Für Anni springt immerhin ein Trachtenkleid heraus. Das muss aber noch gekürzt werden. Wenn da mal der Schneider nicht teurer als das Kleid ist.

Wasserspiele für Michael, na wenigstens etwas.

Oder soll das vielleicht eine Kiemenbelüftung für die Fische sein? Sieht dafür etwas mickrig aus, aber Michael versteht nichts davon, lassen wir also die Spekulationen. Für den heutigen Tag waren übrigens gelegentliche Schauer angesagt, die sich im Laufe des Morgens jedoch in gelegentliche Trockenphasen umwandelten. Wolkenumwandlung, noch eine Metamorphose! Was macht man mit einem Tag, der derart zu missraten droht.   

Laut Wegweiser ist die Stadt Straubing nur 40 km entfernt, also fahren wir mal in die Stadt. Und wenn da auch noch zufälligerweise ein Gäubodenfest, mit zahlreichen großen Besucherzelten stattfindet, umso besser. Mit dem angegliederten Rummel konnten wir wenig anfangen, Anni mit 87 in der Geisterbahn, man mag nicht daran denken. Die sollte ja gesund wieder nach Hause kommen. Gekommen waren wir also in erster Linie wegen der angegliederten Ostbayernschau, einer Leistungsschau ortsansässiger Betriebe. Kultur im weiteren Sinne, gewissermaßen. Böse Zungen diffamieren so etwas auch schon einmal als Werbeveranstaltung, davon distanzieren wir uns selbstverständlich. 

 

Da der Regen nun immer heftiger wurde, ließ Michael Anni und Angelika vor dem Festgelände aussteigen und begann eine letztlich erfolgreiche, aber doch recht mühsame Parkplatzsuche. Die Damen flüchteten derweil in die diversen Zelte der Ostbayernschau und hangelten sich entlang diverser Probierstände immer weiter vor. Na, das hätte Michael auch gefallen. Dank des immer heftiger werdenden Regens, wurde Michael auf dem Weg zum Festplatz erst einmal ordentlich der Frack gegossen und er hatte auch noch reichlich Mühe zu den Damen vorzustoßen.

 

Eine kleine Randnotiz noch, für die wenigen, die mit dem Begriff Gäuboden nichts anfangen können. Der Gäuboden (auch "Dungau") ist die Ebene der Donau im Nordwesten von Niederbayern. Wegen der äußerst fruchtbaren Lössböden gilt der Gäuboden als die "Kornkammer Bayerns" (Wikipedia). Es hat allerdings den Anschein, dass kein Mensch hier das Korn braucht, die Eingeborenen ernähren sich alle von Hopfen und Malz. Das Korn wird wahrscheinlich nur als Viehfutter benötigt.

Wie man sieht, haben wir uns am Ende doch noch gefunden. Wo eine Brotzeit ist, da ist halt immer auch ein Weg. Der um den Chronisten besorgten Leserschaft sei versichert, dass es sich hier nur um einen kleinen Snack handelte und es auch bereits 13:00 Uhr, also Essenszeit war. Die Weißwurst geriet um diese Zeit eher aus Versehen ins Bild.

Eingeborene beim Trinken ihrer Brotzeit. Auch eine lokale Besonderheit, hierzu benutzt man Glaskrüge, die locker 5 bis 6 Kölsch fassen und befüllt die auch noch mehrmals. Zum Glück musste Michael Auto fahren, sonst hätte er sich hierzu auch noch animieren lassen. Das hätte dann wohl ein böses Ende genommen.  

Wegen des großen Andrangs der Hungrigen waren weitere Zelte aufgebaut.

Lange hielten wir es im Bierzelt nicht aus. Uns war es schlicht zu laut. Die Einheimischen haben offensichtlich besser ausgebildete Stimmbänder, die es ihnen ermöglichen gegen die "Musi" und das vielstimmige Hintergrundrauschen anzukommen. Da muss man schon in frühester Jugend üben, um das zu packen. Hier bildet sich offenbar eine neue menschliche Unterart, der homo sapiens bavariensis aus. Wir orientierten uns nun in Richtung Straubinger Altstadt.

Die hübsche Altstadt von Straubing mit dem Stadtturm am Rande des Ludwigsplatzes.

Der Stadtturm noch einmal aus der Nähe. Manchmal hat ein kurzer Schauer auch einen angenehmen Effekt, die Nässe erhöht den Kontrast. Jetzt noch ein Touch Sonne und das Bild wäre perfekt.  

Ansprechende Häuserzeile im Umfeld des Stadtturms.

Viktualienmarkt, heute leider nicht beschickt, das hätte uns noch gefallen.

Bildvordergrund Tiburtiusbrunnen, vergoldet im Bildhintergrund die Dreifaltigkeitssäule.

Theresienplatz mit Blick auf die westlich gelegene Jesuitenkirche.

Ein letzter Blick auf die Altstadt von Straubing. Häuserzeile unweit der Dreifaltigkeitssäule.

Abendessen in Bodenmais bei Franzl´s. Wir waren gewissermaßen gezwungen, auch in Bodenmais noch einiges auszuprobieren, um unsere Expertise abgeben zu können. Ein Leben als Gourmet kann ganz schön hart sein. 

Knödel mit Pilzsoße, sehr lecker, aber zu viel für Anni.

Sonnenuntergang vom Balkon unserer Unterkunft aus aufgenommen.

Zum letzten Mal erwärmen uns bayerische Sonnenstrahlen, morgen geht es leider wieder heim.

Zum Ausklang des Urlaubs hielten wir im fränkischen Schlüsselfeld Hof, weil allgemein bekannt ist, dass auch die Franken kochen können.

Angelikas Braten sah doch recht nett aus. 

Michael und Anni entschieden sich für Bratwürste. Auch wenn die hier vielleicht ein wenig trocken aussehen, sie schmeckten vorzüglich.

Unterkunft

Mit der Unterkunft waren wir recht zufrieden. Zur Hauptstraße unten im Dorf war es zwar etwas weit, dazu etwas steil, aber mit dem Fahrzeug ließ sich alles rasch erledigen. Dafür war die Unterkunft schön ruhig und man konnte tolle Sonnenuntergänge beobachten. Die wenigen Stufen sind auch von Leuten zu meistern, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Die Parkplätze waren ein wenig eng und beim Ausparken musste man gelegentlich etwas herum rudern, weil die Straße so schmal ist und gegenüber direkt die Nachbarparkplätze anschließen. Das untere Zimmer lag, ganz praktisch, unmittelbar neben dem Bad. Das obere Zimmer befand sich auf einer nach oben offenen Empore über der Küche. Wenn viel gekocht oder gebraten wird, könnte sich der Mief da oben schon etwas breit machen, bei uns gab es nur Brotzeit, das haben wir also nicht testen können.     

Das Schlafzimmer im EG in der Nähe des Badezimmers.

Das Schlafzimmer im EG in der Nähe des Badezimmers.

Das Schlafzimmer auf der Empore.

Die Empore aus anderem Blickwinkel.

Ess- und Wohnstube mit Küchenzeile unter der Empore. Für längere Fernsehabende in unserem Alter etwas unbequem.

Das Ess- und Kochensemble von unten aufgenommen.

Im Sanitärbereich keine Beanstandungen.

Kleiner Balkon, aber immerhin Platz für 4 und die Stühle waren recht bequem.