Der Jugendstil in Darmstadt

Ein Ausflug auf die Mathildenhöhe

Russische Kapelle

Die Wahrzeichen Darmstadts, die Russische Orthodoxe Kirche bzw. Kapelle und der Hochzeitsturm auf der Mathildenhöhe. 

Hochzeitsturm

Für eine vergrößerte Darstellung bitte anklicken. Darmstadt mit der Lage der wichtigsten beschriebenen Sehenswürdigkeiten und zwei möglichen Übernachtungsplätzen für Womofahrer ohne Anspruch auf Vollständigkeit (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Sehenswürdigkeiten in Darmstadt. Für eine vergrößerte Darstellung bitte anklicken (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Die Darmstädter Künstlerkolonie

Hierzu vorweg ein Zitat aus der Süddeutschen Zeitung: Was waren das noch für andere Zeiten, als man Künstler rief, die Wirtschaft anzukurbeln und die prominenteste Stelle einer Stadt mit Gebäuden zu gestalten, die in jedem verschwenderischen Detail vom ästhetischen Geist der Zeit sprechen!  

Am 21. Oktober 2023 ist Michael im Rahmen eines Treffens mit ehemaligen Kollegiaten des Hessenkollegs Rüsselsheim zu einer Stadtbesichtigung in Darmstadt unterwegs. Dank des Engagements einer ehemaligen Mitschülerin erhält er dabei nicht nur einen tieferen Einblick in die Geschichte der Darmstädter Künstlerkolonie, die dem Jugendstil zu besonderer Blüte verhalf, sondern lernt auch den Vortex Garten kennen. Der Garten, eine Symbiose aus Natur und Kunst, spricht ihn besonders an. Das Konzept kennt er bereits aus Funchal (Madeira) vom Tropischen Garten Monte Palace oder aus Marrakesch, wo es zunächst im Jardin Majorelle durch Yves Saint Laurent und später im Jardin Anima durch André Heller umgesetzt wurde. Das gefiel sowohl Angelika als auch Michael ausgesprochen gut. Der Vortex Garten erreicht zwar nicht die Größe und auch nicht die Eleganz der oben angeführten Gärten, doch ein solches Kleinod so nah am Heimatort zu haben, ist schon etwas Besonderes.

 

Leider versteht Michael sehr wenig von Kunst. Aber zum Glück gibt es ja Wikipedia. Und wenn man sich ein wenig Mühe gibt, dann kann man doch aus verschiedenen Quellen, die man hier und da findet, einigen Nektar saugen. Wie den Fotos zu entnehmen ist, kann man auch mit wenig Sachverstand recht viel Freude haben. Wer sich also ein wenig für den Jugendstil oder generell für stilvolles Bauen und Gestalten begeistern kann, der sollte sich die nachfolgenden Seiten einmal anschauen.

 

Darmstadts Jugendstilzentrum befindet sich auf der Mathildenhöhe. Das ist eine Erhebung am Rand der Darmstädter Innenstadt und war im 19. Jahrhundert die Gartenanlage des Großherzoglichen Hofes. Diese wurde 1833 im Stil eines englischen Landschaftsparks umgestaltet. Der Garten wurde nach Mathilde von Bayern (Haus Wittelsbach) benannt. Sie war mit Großherzog Ludwig III. verheiratet.

 

Auf Anregung des Kunstverlegers Alexander Koch berief 1899 Großherzog Ernst Ludwig als Mäzen die sieben Jugendstilkünstler Peter Behrens, Paul Bürck, Rudolf Bosselt, Hans Christiansen, Ludwig Habich, Patriz Huber und Joseph Maria Olbrich an die neugegründete Künstlerkolonie. Unter dem Leitspruch „Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst“ erwartete er aus einer Verbindung von Kunst und Handwerk eine wirtschaftliche Belebung für sein Land, das Großherzogtum Hessen. Das Ziel der Künstler sollte die Erarbeitung neuzeitlicher und zukunftsweisender Bau- und Wohnformen sein.

 

Die Darmstädter Künstlerkolonie war einerseits eine größtenteils durch Mäzene finanzierte Gruppe von Künstlern, die zwischen 1899 und 1914 gemeinsam tätig waren. Andererseits bezeichnet der Begriff auch die Wirkungsstätte und die von den Künstlern errichteten Bauten auf der Mathildenhöhe, in denen diese lebten und arbeiteten. Das Ensemble „Mathildenhöhe Darmstadt“ ist seit dem 24. Juli 2021 als UNESCO-Welterbe anerkannt. Es besteht aus zwei Teilbereichen (Hauptbereich, Dreihäusergruppe) und umfasst auch die oben angeführte Russische Kapelle, die kurz vor der Gründung der Künstlerkolonie erbaut wurde. Texte überwiegend Wikipedia entnommen.