Am Flatruetvägen-Plateau

Mittwoch, 05.07.2023

Und dann haben wir es endlich geschafft. Leider haben sich die 3/8 Kumulus inzwischen zu einer immer dichteren Wolkendecke zusammengeschlossen und vom Himmelsblau ist nicht mehr allzu viel übrig.

Aber wenigstens beleibt es trocken. Da wir heute Nacht hierbleiben wollen, suchen wir uns einen schönen geraden Abstellplatz und richten uns häuslich ein.

Gegenüber der Straße befindet sich ein Gedenkstein, den Besucher dem eigenen Gedenken umgewidmed haben.

Da lassen auch wir uns nicht lumpen.

Am Gedenkstein vorbei, laufen wir in Richtung des leicht ansteigenden westlichen Hinterlandes die Hügel hinauf.

Verrückt, wie derselbe Gedenkstein im Handy und mit Gegenlicht gleich ein ganz anderes Aussehen erhält.

Für Wachstum stehen hier oben nur wenige Monate zur Verfügung. Da vermögen die Pflanzen einmal ausgetretene Pfade nicht mehr zu begrünen und so werden diese Pfade Opfer der Erosion.

In geschützten Lagen strecken die Bodendecker gleich wieder ihre Fühler nach oben aus. 

Man sollte meinen, hier oben, wo weder Baum noch Strauch ein auskömmliches Leben finden, ist das Gelände frei von Moskitos. Doch die Plagegeister wissen sich zu helfen. Sie tummeln sich einfach bodennah im Schutz der niederen Pflanzen und warten, bis die Beute vorbeiläuft.

Tatsächlich gibt es genügend Feuchtwiesen, die den Fliegen beste Voraussetzungen für die Fortpflanzung liefern und da müssen wir uns natürlich nicht wundern, wenn wir auch hier oben nicht die gewünschte Ruhe finden.

Durch die Fliegen haben wir hier oben weniger Freude als wir von unserem Womo aus vermutet hätten. Auch werden die Aussichten nicht wesentlich besser, weil der Anstieg nur moderat ist und die Wolken immer tiefer hängen. Also kehren wir schon recht bald wieder um.

Östlich unseres Womoabstellplatzes bleibt es flach. Dort sind auch weniger feuchte Stellen und die Mückenplage ist erträglicher. Also dreht Michael auch dort noch einmal eine Runde.

Rentierfleisch und Bergfisch (wohl Fisch aus einem Wildbach) soll es hier geben. Dafür müssten wir dann aber wohl nach Mittädalen fahren. Weit ist das nicht, aber auf der Rumpelpiste macht das nicht wirklich viel Spaß.

Niedere Koniferen, hübsch anzuschauen.

Einsamer Feldweg auf der Plateaufläche. Wer den wohl nutzt.

Im Westen braut sich etwas zusammen. Aber wenn uns das heute Nacht aufs Dach fällt, soll es uns recht sein, solange es kein Hagel ist.

Im Süden sieht es noch ganz manierlich aus, aber das wird uns heute nicht retten.

Da steht es unser Glücksmobil und macht auch bei bescheidenem Wetter eine gute Figur.

Auf Michaels Runde über den Fjäll östlich der Straße stößt er auf diese hübschen Flechten. Also wenn das keine Kunst ist, das sind doch wahre Meisterwerke.

Und diese Pastelltöne, fein aufeinander abgestimmt. Michael ist begeistert.

Wieder einmal zeigt sich, wie viel Schönheit auch am Wegesrand zu finden ist, wenn man nur die Augen offen hält und sich ein wenig bewegt.

Und noch ein Kleinod. Schade, dass man nur selten weiß, worum es sich handelt, aber wer ist schon allwissend.

Wegen des trügerischen Himmels haben wir uns nach unserer Ankunft nie weit wegbewegt vom Fahrzeug. Letzten Endes war unsere Sorge dann doch unbegründet, denn es blieb trocken. Dank zahlreicher vernässter Tümpel hat man hier oben trotz der kühlen Witterung nur bedingt Ruhe vor den Moskitos. Immerhin bot uns die lokale Flora, die sich ja doch deutlich von den tiefer liegenden Flächen unterscheidet, einige neue Eindrücke. Bäume sind ja hier oben kein Hindernis, also haben wir beste TV-Aussichten. Und wenn es draußen mückig und kühl ist, sind wir immer ganz froh, wenn wir uns unter schönen warmen Decken verkriechen und den Fernseher einschalten können.