Ostersonntag, 09.04.2023
Am Ostersonntag kommt der Osterhase. Eine schöne Erinnerung, die wir gerne weitergeben. Natürlich ist das Blödsinn, aber vor allem Michael liebt Blödsinn und das nicht nur an Ostern (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
In den vergangenen Tagen kam es uns sehr entgegen, dass es auf dem Campingplatz eine ganze Reihe von Hasen gibt, die sich gerne an frisch geschnittenem Grün laben.
Unsere Lockversuche mit Kräutern und Karotten, die wir vor dem Schlafzimmerfenster positioniert haben, sind zwar nicht erfolgreich, aber besonders am Morgen, wenn die meisten Wohnmobilisten noch
friedlich in ihren vier Wänden schlummern oder frühstücken, ist vor den Fahrzeugen ganz schön Hasenbetrieb. Oder sind es Kaninchen?
Und so müssen wir trotz Frühstück öfter mal die Position wechseln, damit unsere Kleine die Langohren überall gut beobachten kann. Auch wenn das gelegentlich die
Abläufe etwas stört, sind deren häufige Besuche in Sachen Glaubwürdigkeit ausgesprochen hilfreich. Denn für die Besuche kann es nur eine Erklärung geben. Die Hasen kundschaften bei ihren
täglichen Visiten die besten Plätze für ihre Nester aus, um die Kinder anschließend reich beschenken zu können. Ist ja klar!
Am Sonntagmorgen ist das Kind schon ganz aufgeregt und hat kaum Zeit in Ruhe zu frühstücken.
Tatsächlich war der Osterhase schon wieder mehrfach gesichtet worden und so geht es alsbald ins Grüne. Weil die Hasen ständig um das Womo gehüpft sind, erscheint es naheliegend, dass sie vielleicht schon unter dem Fahrzeug etwas hinterlassen haben.
Deshalb wird die nähere Umgebung genauestens unter die Lupe genommen, während Oma in Richtung Campingplatzaußengrenze läuft, um dort "Ausschau nach dem Osterhasen zu halten". Leider ist aber
unter dem Fahrzeug gar nichts zu finden.
Deshalb dackeln Michael und die Kleine nun in gebührendem Abstand der Oma hinterher.
Als sie den Rand des Campingplatzes erreichen und gerade auf einen Parallelweg zu einem Wassergraben einbiegen wollen,
sprintet Meister Lampe direkt vor ihnen in vollem Hasengalopp vorbei. Mit einem Riesensatz geht es über den Wassergraben und dann in dichtes Unterholz. Und schon ist er wieder aus unserem
Blickwinkel entschwunden. Eines fiel aber auf! Er trug keinen Korb auf dem Rücken.
Messerscharfer Schluss: Er muss gerade eben irgendetwas im Grünstreifen versteckt haben. Also suchen wir den ganzen Grünstreifen ab und tatsächlich findet das Kind zwei kleine Nester.
Die werden natürlich sofort sichergestellt.
Unser Kind ist ganz begeistert und würde jetzt am liebsten den ganzen Campingplatz absuchen, denn wo zwei Nester sind, könnten ja auch drei, vier oder fünf sein. Da haben wir was Schönes angerichtet, wie kommen wir aus der Nummer nur wieder raus?
Ganz einfach. Wir lassen das Kind so lange weitersuchen, bis die Neugier nach den Geschenken in der Hand größer ist, als die vage Hoffnung in den Weiten der
angrenzenden Felder noch zusätzliche Geschenke zu finden und schon ist "unsere" Kleine bereit, erst einmal die Beute zu sichern und zu prüfen. Die Felder laufen ja nicht weg, da kann man auch
morgen noch einmal nachschauen.
Zurück im Womo wird dann erst einmal genascht und anschließend gebastelt, denn draußen ist es jetzt noch recht frisch.
In einem der beiden Nester ist ein Robbenfell, dass man selbst mit Baumwolle stopfen muss, um anschließend ein neues Kuscheltier in Händen zu halten. Das Kind hat ja sonst nichts, da freuen sich die Eltern!
Und weil man diesem Kuscheltier dann sozusagen selbst das Leben eingehaucht hat, ist gleich noch eine Geburtsurkunde dabei, in der alle wichtigen Details festgehalten werden können. Eine aufregende Sache und ein kurzweiliger Ostersonntagmorgen.
Zu guter Letzt gibt es auch noch Ostereier. Aber davon darf jeder nur eines essen, denn man weiß ja, dass das sonst Verstopfung geben kann. Und das braucht ja keiner, schon gar nicht am Ostersonntag.