Dienstag, 11.04.2023
Heute haben wir zwei Termine. Am späten Vormittag wollen wir gegen 11:00 Uhr an einer Wattwanderung für Kinder teilnehmen. Wir sind deshalb extra früh aufgestanden, denn unsere Gästin liebt es in aller Ruhe zu frühstücken. Schließlich fällt derzeit ja der Kindergarten aus und da soll man sich auch nicht unnötig unter Zeitdruck setzen. Sorgen bereitet uns allerdings der Himmel. Leider haben sich die Wetteraussichten in den letzten Tagen immer weiter verschlechtert und der Blick nach draußen verheißt nichts Gutes.
Wir fahren in die Norddeicher Straße und stellen unser Fahrzeug etwa 300 Meter vor dem Deich in einer Parklücke ab. Eigentlich wollen wir gar nicht raus. Kalter Regen und Wind machen es fast unmöglich, sich mit einem Regenschirm einigermaßen vernünftig vor diesem Schietwetter zu schützen.
Bevor wir uns auf den Weg in Richtung Watt machen, fragt Angelika lieber noch einmal telefonisch nach, ob die Veranstaltung denn wirklich stattfindet. Und sie erhält die Antwort, dass dieses Wetter im Norden ganz normal wäre und der Vortrag deshalb nicht abgesagt werden würde. Also holen wir die Stiefel raus, ziehen uns möglichst warm an, schützen uns mühsam mit dem Regenschirm, der schon fast wegfliegt und marschieren in Richtung der Blauen Brücke.
Wir sind noch keine 200 m vom Auto entfernt, als Angelikas Handy klingelt und dieselbe Dame, die eben noch sicher war, dass die
Veranstaltung stattfindet, eine Absage erteilt. Da muss ja in den letzten paar Minuten die Telefonleitung geglüht haben, anders ist diese rasche Kehrtwende nicht zu verstehen. Nun gut, dann
treten wir mal den Rückweg an.
Gut beschirmt und bestiefelt kann unsere Kleine dem garstigen Wetter auch noch etwas Gutes abgewinnen. Die zahlreichen Pfützen werden mit beherzten Sprüngen willkommen geheißen und als wir das kurze Stück bis zum Auto hinter uns gebracht haben, können wir das Biestchen erst einmal trocken legen.
So wird einem nie langweilig.
Aber dann hellen sich unsere Minen gleich wieder auf. Unser Auto parkt nämlich nicht weit vom Fischimbiss. Da greifen wir doch gerne wieder zu. Die Kleine bekommt
ein Menü ihrer Wahl aus dem Womofundus, denn Fisch ist nicht ihre bevorzugte Kost. Und wir warten auf ganz leckeren und extrem frischen Backfisch. Wie immer ist reichlich Betrieb vor dem
Schnellrestaurant, denn so leckeres Essen zu zivilen Preisen bleibt nicht lange ein Geheimnis. Bis Michael die Bestellung abholen kann, vergeht fast eine halbe Stunde, denn auch viele
Einheimische halten sich hier schadlos und tragen die Feinkost tütenweise nach Hause. Für 6,50 € gibt es ein richtig großes Stück Fisch, das ausgesprochen gut schmeckt.
Tomtes Hof, Rysdyker Weg 1, 26506 Norden, Anmeldung zwingend erforderlich (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Den frühen Nachmittag überbrücken wir auf dem Campingplatz, danach geht es zu unserem zweiten Termin auf den Tomtes Hof. Als Erstes haben wir mal Probleme den Weg zum Hof zu finden. Aber nach einigen Irrungen und Wirrungen schaffen wir es schließlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Vor Ort sind etwa 15 Kinder mit jeweils meist 2 Begleitpersonen. Dafür reicht der kleine Parkplatz kaum aus und wir haben dann mit dem Womo auch noch eine relativ große Fläche blockiert.
Gegen 16:00 Uhr werden wir in die Scheune eingelassen.
Zu Beginn der Veranstaltung setzten sich alle Teilnehmer in eine mit Heu abgestreute Fläche innerhalb der Scheune und die Kinder erhalten einige Erläuterungen,
worauf sie beim Umgang mit den Tieren achten müssen. Nach dieser kurzen Einführung gehen wir wenige Meter weiter in ein etwas größeres Areal, in dem die Hühner gefüttert werden.
Soweit die Kinder das mögen, bekommen sie Futter auf die Hand und können damit das Federvieh anlocken. Die Hühner sind schon ganz vertraut mit dem Prozedere und
fressen den meisten Kindern aus der Hand.
Die kleineren Kinder sind manchmal noch etwas ängstlich oder erschrecken von dem etwas heftigen Picken und lassen das Futter schon mal fallen. Bei den meisten klappt das aber schon ganz gut und sie können die Hühner aus nächster Nähe beobachten.
Die nächste Station ist der Schafstall, der sich in einem benachbarten Gebäude befindet. Hier werden die Besucher zunächst in den zweigeteilten, leeren Stall
geführt. Eine Hälfte des Stalls ist den Besuchern vorbehalten, der andere Teil dient den Schafen als erster Zuflucht- und Aufenthaltsort. Dort sollen sie sich langsam an die Besucher gewöhnen und
im Laufe der Zeit auf diese zugehen, sodass die Kinder sie streicheln können.
Und auch die Schafe sind so routiniert, dass sie schon nach kurzer Zeit der Erwartungshaltung gerecht werden und sich unter die Besuchergruppe mischen.
Die dritte Station ist der Eselstall. Vier normalgroße und ein recht großer Esel werden in die Scheune geführt, nachdem die Besuchergruppe sich vor dem Gatter
versammelt hat.
Auch den Eseln merkt man an, dass sie schon einige Routine im Hinblick auf die nun folgenden Abläufe entwickelt haben. Sie wissen wohl, dass es jetzt gleich Leckerlies gibt und warten fast schon geduldig, an der für sie vorgesehenen Position. Die Kinder werden mit Mohrrüben einzeln hereingeführt und dürfen dann einen nach dem anderen füttern. Lange müssen die Esel nicht ausharren, dann dürfen sie wieder raus.
Unsere Gruppe hat jetzt auch Freigang und wird zum Schweinegehege geführt. Fünf stattliche Tiere werden aus einem etwas beengten Gehege
herausgelassen, nachdem die Kleinen vorher Karotten, Äpfeln und anderen Leckerlies auf die davor befindliche Fläche verteilt haben.
Ganz schöne Brummer. Die können einen Erwachsenen locker umrennen, scheinen aber ganz friedlich zu sein.
Wassergraben neben dem Schweinegehege.
Zum Abschluss geht es noch einmal zurück in die Scheune, wo inzwischen ein Kleingehege aufgebaut worden ist. Als alle sitzen und die Verhaltensregeln noch einmal
nahegebracht worden sind, lässt man die Kaninchen über einen kleinen Tunnel in das Kleingehege hopsen. Auch die Kaninchen werden natürlich mit frischen Leckerlies verwöhnt, die die Kinder zuvor
draußen gepflückt haben. Und wer derart verwöhnt wird, lässt sich natürlich auch gerne einmal streichen.
Neben den genannten Tieren gibt es außerdem noch frei herum stromernde Katzen und in zwei separaten kleinen Nebenställen Wollschweine und Ziegen.
Der Preis pro Besucher, unabhängig, ob Kind oder Erwachsener beträgt übrigens 5 €, also 15 € für uns drei. Unserer Enkelin hat es jedenfalls gefallen und sie würde
wohl auch wiederkommen.