Marrakesch

Die Medina

Um Audiodatei abzuschalten bitte Roten Knopf drücken!

Do., 03.03.2016, ****Golden Tulip Rawabi, Marrakesch, 78 km

Da wir uns durch den Besuch in 2011 schon ein wenig in Marrakesch auskannten, gedachte Michael die Stadt diesmal strukturiert von Süd nach Nord oder auch umgekehrt zu durchschreiten und diszipliniert festzuhalten, welche interessanten Dinge wo zu sehen sind, schon um einen möglichen dritten Besuch dann noch lohnender werden zu lassen.

 

Hierfür hatten wir drei Tage Zeit und das erschien uns einigermaßen ausreichend. Tatsächlich ging die Sache dann aber komplett daneben.  Die Struktur der Stadt, mit ihren scheinbar zahllosen, engen, verwinkelten Gassen widersetzt sich einfach einer solchen rationalen Herangehensweise oder erschwert sie zumindest deutlich. Denn im Gegensatz zu den europäischen Städten, wo Museen, Prachtstraßen, pompöse Bauwerke und charakteristische Viertel das Bild prägen, ist in Marrakesch die Medina, dieses Altstadtkonglomerat, das alles überragende Kunstwerk. Selbstverständlich hat auch Marrakesch eine bewegte Geschichte, die ihre Vergangenheit durch steinerne Monumente im Stadtbild hinterlassen hat. Aber die Dominanz des pulsierenden Lebens in den vielen Souks und am späten Nachmittag und Abend auf dem Djemaa el Fna wird man so in keiner europäischen Stadt finden. Und auch die teils sinnentleerten Tätigkeiten einer immer arbeitsteiligeren westlichen Welt, wo Menschen manchmal lebenslang und hunderttausendfach auf einige wenige Handgriffe reduziert werden, hält hier gerade erst Einzug. Noch dominiert in der Medina von Marrakesch ein kunsthandwerkbasiertes Nebeneinander von Familienleben, Handel und Produktion.

 

Grund für Glorifizierung besteht allerdings nicht, denn jede Lebensweise hat ihren Preis und der besteht hier in harter, teils gesundheitsgefährdender Arbeit, bei schlechter Entlohnung. 

 

Was Michael an diesen vielen alten Handwerksberufen dennoch ausgesprochen interessant findet ist, dass diese in Europa längst ausgestorben sind und oft nur noch an toten Museumsgegenständen mit umständlichen Beschreibungen oder auf Mittelaltermärkten (Immerhin!) nachvollzogen werden können. In Marrakesch ist vieles davon noch lebendig und erlaubt vielfältige Einblicke in die Alltagswelt unserer Altvorderen. 

 

Die nachfolgenden Fotos sind eine Zusammenstellung unseres dreitägigen Ausflugs in die Stadt, die uns in Teilen immer noch wie ein riesiger Irrgarten erscheint und wo wir teils wahllos mit dem Foto auf alles draufgehalten haben, was uns interessant erschien.

Wir haben versucht, die Aufnahmen ein wenig von Nord nach Süd zu ordnen und zusammenzufassen, was uns aber wahrscheinlich nicht vollständig gelungen ist.

   

In diesem Sinne möge der Leser verzeihen, dass wir uns wieder einmal überwältigen ließen von all dem, was Marrakesch zu bieten hat und dieses möglicherweise auch zu irrtümlichen Zuordnungen einzelner Fotoaufnahmen führte. 

Übersicht Marrakesch Zentrum: (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Übersicht Marrakesch Zentrum: (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Unser erstes Ziel war das Gerberviertel am nordöstlichen Rand der Medina. Dort fanden wir auch einen Parkplatz, um unser Fahrzeug abzustellen und schon ging es ab in den Irrgarten. Wir haben uns vorgenommen, das Gerberviertel auf eigene Faust zu erkunden und werden auch schnell fündig. Doch wir haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn kaum haben wir eine gute Position eingenommen, um aus erhabener Position einige Fotos zu machen, wird uns mit lautem Geschrei übermittelt, dass dies unerwünscht ist. Zunächst denken wir noch, die Gerber wollen ihre Privatsphäre schützen. Das könnten wir verstehen. Aber dann sehen wir Touris unten direkt bei den Gerbern ein Foto nach dem anderen schießen und staunen nicht schlecht. Wie so oft spielt die Privatsphäre eine untergeordnete Rolle, primär geht es darum, dass wir keine Euros abgedrückt haben.

Also kehren wir den Gerbern gleich wieder den Rücken und bewegen uns in Richtung Souk Jeld, wo man uns unbehelligt Verkaufsstände und Gebäude ablichten lässt. Als wir uns von diesem fortbewegen, verlieren wir allerdings schon wieder die Orientierung. Zwar scheint die Sonne und wir können so zumindest ausmachen, wo Süden ist, aber hohe Mauern und eng ständig stehende Gebäude verhindern jede weitere Orientierung. Also bleibt uns wieder einmal nichts übrig, als sich treiben zu lassen und darauf zu vertrauen, dass man irgendwann in der Nähe des Djemaa el Fna herauskommt und die Orientierung wiedererlangt.

Verkaufsstände in der Nähe des Souk Jeld in der nordöstlichen Medina.

Verkaufsstände in der Nähe des Souk Jeld in der nordöstlichen Medina.


Eher zufällig erreichen wir die Medina Saveur.

Medina Saveur, Marrakesch.
Medina Saveur, Marrakesch.
Medina Saveur, Marrakesch.
Medina Saveur, Marrakesch.
Kärtchen nördliche Medina, bezogen auf den Djemaa el Fna (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Kärtchen nördliche Medina, bezogen auf den Djemaa el Fna (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Das Kärtchen zeigt den Kern der nördlichen Souks, die unmittelbar an den Djemaa el Fna anschließen.

Bei diesen Lampen in einem der Geschäfte in den nördlichen Souks wären wir beinahe schwach geworden. Der Händler kam uns schon ziemlich entgegen. Aber letzten Endes wussten wir nicht, wie wir die Teile so in unseren Koffern verstauen können, dass sie unbeschadet zu Hause ankommen.

In der Medina trifft man immer wieder auf beeindrucken Riads. Hier durften wir uns einmal umsehen.

Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Verkaufsstände in der nördlichen Medina.
Kärtchen Djemaa el Fna (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Kärtchen Djemaa el Fna (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Pferdekutsche am Droschkenplatz unweit des Djemaa el Fna.
Pferdekutsche am Droschkenplatz unweit des Djemaa el Fna.
Djemaa el Fna mit Blickrichtung Nord, von der Terrasse des Cafe Glacier aus gesehen.
Djemaa el Fna mit Blickrichtung Nord, von der Terrasse des Cafe Glacier aus gesehen.
Djemaa el Fna am späten Nachmittag.
Djemaa el Fna am späten Nachmittag.
Cafe de France am nördlichen Ende des Djemaa el Fna.
Cafe de France am nördlichen Ende des Djemaa el Fna.
Gauklertruppe auf dem Djemaa el Fna.
Gauklertruppe auf dem Djemaa el Fna.
Pferdekutsche auf dem Djemaa el Fna.
Pferdekutsche auf dem Djemaa el Fna.
Schlangenbeschwörer beschwört die Passanten doch endlich mal bei ihm stehenzubleiben.
Schlangenbeschwörer beschwört die Passanten doch endlich mal bei ihm stehenzubleiben.

Zweiräder sind angesichts der vielen engen Gassen und der günstigen Anschaffungskosten sehr beliebt.
Zweiräder sind angesichts der vielen engen Gassen und der günstigen Anschaffungskosten sehr beliebt.
Trabendes Gespann.
Trabendes Gespann.
Toller Kavalier, lässt die Frau ohne Helm mitfahren.
Toller Kavalier, lässt die Frau ohne Helm mitfahren.
Dieses Teil mussten wir auch einmal probieren. War ganz lustig, ist aber nichts für Bandscheibengeschädigte.
Dieses Teil mussten wir auch einmal probieren. War ganz lustig, ist aber nichts für Bandscheibengeschädigte.
Kärtchen Südliche Medina: (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Kärtchen Südliche Medina: (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Cafe Restaurant NID' CIGOGNE in der südlichen Medina.
Cafe Restaurant NID' CIGOGNE in der südlichen Medina.
Aufgang zum Cafe mit Blick auf die Moschee.
Aufgang zum Cafe mit Blick auf die Moschee.
Oberste Terrasse "unseres" Storchencafes.
Oberste Terrasse "unseres" Storchencafes.
Storchennest von der Dachterrasse des Cafes aus aufgenommen.
Storchennest von der Dachterrasse des Cafes aus aufgenommen.
Benachbarte Moulay El yazid Moschee von der Dachterrasse des Cafes aus aufgenommen.
Benachbarte Moulay El yazid Moschee von der Dachterrasse des Cafes aus aufgenommen.
Moulay El yazid Moschee
Moulay El yazid Moschee

Im Complexe d'Artisanat (Lage vgl. Kärtchen südliche Medina) gibt es eine riesige Auswahl einheimischen Kunsthandwerks und das zu Festpreisen. Wer allerdings glaubt, er könne hier Schnäppchen machen, wird enttäuscht sein. Ein Besuch ist aber unbedingt zu empfehlen, die angebotenen Waren sind eine Augenweide und die nachfolgenden Fotoaufnahmen zeigen nur einen Bruchteil des Angebots. Und der eine oder andere wird hier ganz sicher fündig.

Teppichabteilung im Complexe d'Artisanat.
Teppichabteilung im Complexe d'Artisanat.
Beeindruckend!
Beeindruckend!
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.
Kunsthandwerk im Complexe d'Artisanat.

Das jüdische Viertel Mellah mit dem gleichnamigen Markt liegt in der südlichen Medina zwischen Bahia Palast und Badii Palast. Leider hatten wir uns den falschen Tag für einen Besuch ausgesucht. Man kann halt nicht überall gleichzeitig sein.

Jüdischer Markt Marrakesch.
Jüdischer Markt Marrakesch.
Arkaden am Jüdischen Markt in Marrakesch
Arkaden am Jüdischen Markt in Marrakesch

In der Grünanlage vor dem Markt wurde 2016 renoviert. Die Fläche müsste inzwischen richtig schön aussehen.

Irgendwo in der südlichen Medina. Wir haben wieder mal die Orientierung verloren.
Irgendwo in der südlichen Medina. Wir haben wieder mal die Orientierung verloren.
Ein letztes Souvenir, dann geht es leider schon wieder nach Hause. Aber es gibt noch soviel zu sehen in Marrakesch und anderswo, eigentlich unvorstellbar, dass dies unser letzter Besuch gewesen ist.
Ein letztes Souvenir, dann geht es leider schon wieder nach Hause. Aber es gibt noch soviel zu sehen in Marrakesch und anderswo, eigentlich unvorstellbar, dass dies unser letzter Besuch gewesen ist.