Carqueiranne

Donnerstag, 04.04.2024

Gegen 09:30 Uhr verlassen wir den Campingplatz von Arles in Richtung Carqueiranne. Vorbei an kleineren Städten geht es zunächst nach Marseille, das wir aber nur von der Autobahn aus zu Gesicht bekommen. Hinter Marseille kommen wir in eine landschaftlich ganz ansprechende Gegend. Die Straße ist ausreichend breit, schlägt allerdings einen Haken nach dem anderen und bietet leider viel zu wenige Punkte, wo wir einmal rasten und die Aussicht genießen könnten. Gegen 14:00 Uhr finden wir 10 km vor dem Ziel einen Carrefour-PP, an dem wir zu Mittag essen und uns ein wenig ausruhen können. Dann geht es zu unserem nächsten Domizil.

 

Das ist heute kein Campingplatz, sondern eine Parkbucht in einer Wohnsiedlung in Carqueiranne. Dort besuchen wir Jocelyne und Rainer, die wir schon seit über dreißig Jahren kennen. Sie verbringen gerade ihre Ferien hier unten und meinten, wenn ihr schon mal in der Nähe seid, dann kommt doch einfach mal vorbei. Und das lassen wir uns nicht zweimal sagen.

 

Gegen 16:30 Uhr treffen wir vor Ort ein. Jocelyne und Rainer erwarten uns schon. Wir machen es uns auf ihrer Sonnenterrasse gemütlich.

Die Sonne wirft ein wundervolles Licht auf den häuslichen Garten und so kann Michael gar nicht anders, als die Kamera da mal draufzuhalten.

Nachdem der Herr und die Dame des Hauses selbst nicht so genau wissen, was sie da im Garten stehen haben, wird niemand vom botanisch unterbelichteten Michael erwarten, dass er dieses Rätsel löst. Wichtig ist einfach nur, dass die Pflänzchen schön aussehen und sie das Herz erfreuen, wie man so schön sagt.

 

Man sollte Michael aber auch nicht unterschätzen. Eine Nachfrage bei der Firma Google weist ihm den Weg. Die Pflanzen nennen sich Rosetten-Dickblatt (wie fade), genauer Aeonium arboreum. Und auf Französisch: Tôle épaisse de rosace. Das kann Michael aber nicht verifizieren. Hoffen wir mal, dass das stimmt und er sich nicht den Zorn der Botaniker zuzieht.

Bevor wir allerdings den noch gemütlicheren Abend einläuten, machen wir noch einen kurzen Rundgang im Ort. Unser Weg führt uns zum Parc Beau Rivage, der unmittelbar an die Küstenlinie grenzt. Deshalb auch Beau Rivage, also von einem Ahnungslosen frei übersetzt „schöne Küste“.

Wie man sieht, ist die Küstenlinie östlich des Yachthafens eher etwas rau, aber der Ort hat für jeden etwas zu bieten.

Im Steilhang machen sich wild wachsende Kakteen breit.

Etwas weiter westlich lädt ein kleiner Sandstrand zum Sonnen ein, zum Baden ist es noch zu kalt, aber da hätten wir heute ohnehin keine Zeit dazu.

Und noch ein Stück weiter westlich erreichen wir den Jachhafen. Der kann sich sehen lassen.

Wie man sieht, ist das Hinterland, anders als noch in der Camargue, nicht gerade flach.

Bei dem schönen Wetter macht segeln natürlich so richtig Spaß.

Und jetzt wird es richtig gemütlich. Unsere beiden Gastgeber haben ein leckeres Entrée vorbereitet. Zu einem Rosé, der zum wohltemperierten Nachmittagslüftchen passt, gibt es Baguette mit zweierlei Olivenpaste. Natürlich gibt es wieder viel zu erzählen, denn wir sehen uns ja doch nur relativ selten. Und so vergeht der Nachmittag wie im Flug.

Nachdem wir heute Mittag bereits im Womo gegessen haben, hätte die Vorspeise den heutigen Tag schön abgerundet. Jocelyne hat allerdings noch ein leckeres Lammgericht vorbereitet und da wir keineswegs unhöflich oder gar undankbar sein möchten, sagen wir dazu natürlich nicht nein.  Kalorientechnisch sind wir heute deutlich überversorgt, zumal auch der Weinkonsum nicht nachlässt. So entwickelt sich ein sehr lustiger und feuchtfröhlicher Abend. Angelika behauptet später, Michael habe Jocelyne Französich beibringen wollen. Erinnern kann er sich an nichts mehr. Aber wenn dem so gewesen sein sollte, hatte er mindestens 2 Glas Wein über den Durst.