Dune du Pilat

Sonntag, 17.03.2024

Von Arcachon kommend, folgen wir gegen 14:30 Uhr der Beschilderung in Richtung Düne von Pilat und kommen zunächst an einem großen Parkplatz vorbei, der überwiegend mit Pkw gefüllt ist. Wir wollen jedoch unser Womo gut untergebracht wissen und suchen uns deshalb etwas weiter südlich einen Campingplatz unweit der Düne, um dann von dort aus die Düne zu besteigen. Eigentlich gibt es dort mindestens drei dünennahe Plätze, doch die Feuersbrunst von 2022 hat auf dem ehemals dicht bewaldeten Gelände alle Plätze fast vollständig zerstört. Man sieht viele neue Gebäude, die im Werden sind, aber man kann sich kaum vorstellen, dass bis zum Beginn der Saison 2024 wirklich noch alles fertig wird. Für uns heißt das, wir brauchen gar nicht weiterzusuchen, sondern müssen nun entscheiden, ob wir uns die Düne überhaupt ansehen wollen.

Die Düne von Pilat ca. 10 km südlich der Stadt Arcachon gelegen (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0). 

So nah und dann weiterfahren nichts für Michael. Also geht es zurück zu dem Pkw-Parkplatz an dem wir vor einer Stunde vorbeigefahren sind. Wir müssen erst einmal schauen, ob wir da mit dem Womo überhaupt hineindürfen. Aber dann sehen wir zwischen den Bäumen einige parkende Womos. Rein dürfen wir also, aber packen wir das auch. Es gibt zwei beschrankte Zufahrten. Wir wählen die rechte und lösen bei der Einfahrt gleich einmal Chaos aus, denn die Schranke lässt sich nicht öffnen. Ausnahmsweise können wir einmal nichts dafür, denn der Automat funktioniert nicht. Da der Run auf die Parkplätze groß ist, müssen nun alle hinter uns wartenden Pkw rüber auf die Parallelspur, die aber auch schon gut gefüllt ist und das löst einiges Gerangel aus. Nachdem der Stau hinter uns verschwunden ist, können wir langsam zurücksetzen, müssen dann warten, bis sich die Pkw-Schlange in der linken Spur aufgelöst hat und können danach endlich auch einfahren.

 

Eigentlich müssten wir 10 € blechen, da aber die Womoschranke defekt ist, zahlen auch wir heute nur den Pkw-Preis von 7 € für 4 Stunden parken. Das sollte reichen, um die Düne zu erklimmen. Nachdem das Fahrzeug im Pinienhain ordentlich verrammelt ist, geht es los.

Der Weg verläuft zunächst auf einem Niveau entlang der üblichen Pommes- und Souvenirmeile. Das ist enorm wichtig, denn alle Besucher kommen hier völlig ausgehungert an, nicht auszudenken es gäbe diese Versorgungsmöglichkeiten nicht.

Gleich haben wir die Düne erreicht, die hinter den Bäumen bereits durchschimmert. Der Weg wird nun ein klein wenig profilierter.

Schon an der Zahl der parkenden Pkw war abzulesen, dass hier ordentlich Betrieb sein muss und so zieht eine nicht enden wollende Besucherschlange hinauf auf die Höhe. Zum Glück kommt eine ebensolche vom Berg herunter. Der ganze Rummel ist eigentlich nicht unser Ding, aber Michael wollte die Düne schon immer mal sehen und Sonntag ist halt auch nicht der beste Tag. Und alleine wären wir wohl auch am Montag nicht.

Immerhin haben die Besuchermassen auch einen Vorteil. Die vielen Besucher haben schräg zum steilsten Anstieg einen Trampelpfad ausgebildet und den Sand ein wenig verdichtet, sodass es deutlich leichter ist den Hang hinaufzukommen.

Trotzdem wollen wir keinesfalls behaupten, dass die Übung ein leichtes wäre. Nur wenige schnaufen nicht, als sie oben angekommen sind.

Ein wenig liegt das aber auch am Tempo, mit dem hier hoch marschiert wird. Gerade Kinder und Jugendliche sind neugierig, endlich zu sehen, was sich hinter der Wand aus Sand verbirgt. Und sind wollen natürlich oben auf der Hochfläche auch toben, da muss es dann einfach auch einmal schneller gehen.

Und tatsächlich ist die Aussicht hier oben in alle Richtungen grandios.

Aber die Besucherdichte ist auch ganz ordentlich.

Kinder und Jugendliche haben einen Riesenspaß daran, in diesem unendlichen Sandkasten zu spielen, sich den Steilhang hinunterrollen zu lassen oder auf dem Rückweg sogar hinunterzurasen. Und wann hat man schon einmal einen so riesigen Sandkasten! Wenn die Bälle allerdings den Hang hinunterrollen, wird es eine schweißtreibende Angelegenheit, die wieder zu beschaffen.

Der Düne sind einige Sandbänke vorgelagert.

Im Bildhintergrund sieht man, dass die Feuer den ehemaligen Baumbestand doch arg gelichtet haben.

Nachdem wir uns ordentlich umgesehen haben, treten wir den Rückweg an, in unserem Alter natürlich gesittet, wir wollen uns ja nicht noch die Haxen brechen. Wir finden, dass sich der Besuch gelohnt hat, beim nächsten Mal können wir bestimmt wieder auf die Campingplätze zurückgreifen, dann wird der Besuch noch etwas entspannter, sofern die Betreiber nicht bei der Preisgestaltung durchdrehen. Als wir unten ankommen, ist es bereits 16:30 Uhr. Wir entrichten am Ticketautomaten unseren Obolus und gehen zurück zum Womo. Hier in der Nähe können wir ja nun nirgendwo bleiben, also müssen wir noch ein wenig weiterfahren.

 

Wir fahren zunächst Richtung Osten, erreichen schließlich die Autobahn A 63 und folgen dieser in südliche Richtung. Gut 100 km südlich Bordeaux bietet sich der Campingplatz Aire Naturelle de Camping de Toy als Nachtlager an. Die Autobahn ist bis auf ein kurzes Stück mautfrei, so geht es flott voran. Die Maut kostet uns 6,40 €.

Am frühen Abend erreichen wir den Campingplatz Aire Naturelle de Camping de Toy, ca. 2 km nördlich von Herm, und ca. 50 km nördlich von Bayonne. Obwohl der Platz gar nicht so weit von der Autobahn entfernt ist, hat man den Eindruck, man sei mitten in der Wildnis. Wir lassen uns nieder und sind froh nach dem langen Tag schön im Grünen entspannen zu können.

Ja, das ist wirklich mal ein naturnaher Platz. Meistens bedeutet das, dass nicht alles so richtig perfekt ist, aber alles irgendwie funktioniert. Und genau so ist es auch hier.

Nachteilig ist, dass wir es zu den Sanitäreinrichtungen doch etwas weit haben, aber für eine Nacht, was solls. Hier die Spülgelegenheit neben der Toilette.


Dusche und eine von vielen Spielmöglichkeiten.

Platz haben wir ohne Ende, denn das Gelände ist sehr weitläufig und nur wenige Camper verirren sich in diese Einöde. 20 € kostet der Spaß, dann haben wir ein sicheres Nachtlager, was in Südfrankreich viel Wert ist.

Also gerade Kinder können sich hier richtig austoben.