Westlich von Nissum Fjord (oben) und Ringkøbing Fjord (unten) führt unser Weg über zwei schmale Landbrücken nach Süden. Die Halbinsel Tipperne, ein Vogelschutzgebiet, ragt in den südlichen Ringkøbing Fjordim hinein (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Schon wenige km südlich Bovbjerg Fyr (Leuchtturm von Bovbjerg) verläuft die 181 über eine schmale Landbrücke, die den Nissum Fjord von der Nordsee abtrennt. Eigentlich sollten wir hier zu beiden Seiten das Wasser sehen.
Doch zur Meerseite türmen sich hohe Sanddünen, die das Land vor der See schützen, uns aber den Blick versperren. Fast 15 km lang verläuft die Straße nun entlang dieser Landbrücke annähernd geradeaus.
Bei Fjand Badeby (Badeby - Badeort) macht die Straße dann einen Schlenker ins Landesinnere, um sich nach weiteren 10 km Strecke bei Nybolig Vedersø Klit – Thorsminde wieder an die Küste anzuschmiegen. Unweit Søndervig folgt dann eine weitere, noch etwas längere Landbrücke, die südlich dieses Ortes den Ringkøbing Fjord von der Nordsee trennt.
Der Ringkøbing Fjord ist mit 300 km² Fläche der größte Küstensee Dänemarks. Der Brackwassersee ist etwa 30 km lang, 12 km breit und durchschnittlich nur 1,5 m tief. Er wird durch die 30 km lange und an der schmalsten Stelle nur wenige hundert Meter breite Nehrung namens Holmsland Klit (Klit = Düne) von der offenen Nordsee getrennt. Bei der Ortschaft Hvide Sande („Weißer Sand“) besteht eine Verbindung zur Nordsee, sodass kleinere Schiffe ein- und ausfahren können und der Wasseraustausch gewährleistet ist.
Der Ringkøbing Fjord wird umgeben von den Orten Søndervig im Nordwesten, dem namensgebenden Ringkøbing im Nordosten, Nymindegab im Süden und dem Schleusenort Hvide Sande im Westen. Die Halbinsel Tipperne im Süden des Ringkøbingfjord ist Vogelschutzgebiet. Hier haben die Dänen unter anderem bei Tipperne und Vaern Sande Aussichtstürme errichtet, von denen aus man insbesondere Vögel beobachten kann. Im nahegelegenen Bork Havn befindet sich ein Wikingerdorf (Bork Vikingehavn). Sicher alles lohnende Ziele, die wir jetzt aber liegen lassen müssen (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Nymindegab markiert das südliche Ende des Haffs. Nachdem wir die ganze Zeit ordentlich Gas gegeben haben, um voranzukommen, wollen wir hier eine etwas längere Pause einlegen (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Gleich westlich der 181 befindet sich eine kleine Schotterbucht (Bildhintergrund oben) auf der schon ein Womo steht. Da gesellen wir uns dazu, stellen unser Auto ab und laufen Richtung Strand. Etwa 400 m südwestlich unserer Abstellbucht befindet sich ein größerer Parkplatz, auf dem man genügend Stellflächen finden könnte. Nur heute scheint das außer Kraft gesetzt, denn der Andrang auf dem Platz ist gewaltig. Und da wir in Konkurrenz zu den Pkw meist den Kürzeren ziehen, nehmen wir davon Abstand.
Bis zum Dünenkamm sind es etwa 600 m Fußweg. Von dort aus hat man einen wunderschönen Ausblick in alle Richtungen.
Und es ist gut zu erkennen, dass man hier einen wirklich schönen Tag mit Sonnenbaden, Surfen oder Strandspaziergängen verbringen kann.
Vor allem mit Kindern kann man sich hier bestens erholen, denn die sind mit allem, was das Meer, der Strand und die nachgelagerten Dünen zu bieten haben, bestens bedient.
Es ist also kein Wunder, dass der Andrang hier so groß ist.
Blickt man allerdings hinunter an den Strand, so sieht man, dass der scheinbar endlose Strand die Besuchermassen mühelos aufnimmt. Von Gedränge kann dort keine Rede sein. Uns muss heute leider der Blick vom Dünenkamm reichen, sonst wird es nichts mehr mit der Insel Rømø, die wir unbedingt noch erreichen wollen.
Ein einsames Häuschen, mitten in den Dünen. Das hat Vor- und Nachteile.
Weiter geht es zurück auf die 181 und dann weiter nach Südosten in Richtung Varde. Das Getucker wird jetzt wirklich etwas mühsam, denn die Ortschaften, die wir passieren, ziehen sich immer ordentlich in die Länge und innerorts ist soviel Trubel, dass man kaum mehr als 30 Kilometer pro Stunde schnell fahren kann. Das ständige Ent- und Beschleunigen macht LKWs und Womos natürlich auch zum Verkehrshindernis Nummer 1 und so mancher Pkw-Fahrer ist heute doch ordentlich genervt. Die uns noch verbleibenden Kilometer fahren wir nun in einem Rutsch durch und erreichen nach ca. 2 Stunden Skærbæk Kommune, die Gemeinde, die unmittelbar vor dem nach Rømø führenden Damm liegt (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Wir folgen der Straße 175 nach Westen und erreichen an der Einmündung der 419 und unmittelbar vor dem Damm gelegen einen kleinen Parkplatz, auf dem schon mehrere Womos Aufstellung genommen haben. Hier wollen wir für heute bleiben und auch übernachten, denn auf Rømø wäre das, außerhalb von Campingplätzen verboten und wir haben die letzten drei Tage so viel Strecke gemacht, dass uns eine etwas längere Pause mal wirklich guttut (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Von unserem heutigen Übernachtungsplatz sind es über den langgezogenen Damm noch 10 km bis auf die Insel.
Unser Übernachtungsplatz sieht zugegebenermaßen etwas öde aus. Und von drei Seiten von Straßen umgeben könnte man meinen, dass das zwei ziemlich unruhige Nächte werden könnten. Doch wir können uns zumindest während unseres aktuellen Aufenthaltes nicht beklagen. Viel hängt halt von der Jahreszeit, dem Wetter, möglichen Festivitäten und der persönlichen Schmerzgrenze ab.