Montserrat - Cerbèret - Sainte Marie

Über die BP1121 geht es in Richtung Manresa und von dort weiter nach Vic und Girona. In Girona tanken wir noch einmal und kaufen beim Lidl ein, dann geht es über die Landstraße weiter bis Figueres und von dort aus an die Küstenstraße. Die Campingplätze auf der spanischen Seite der Küste sind deutlich teurer als in Frankreich. Da fahren wir also lieber direkt durch, bis wir hinter der Grenze sind und überlegen uns dort etwas zu suchen. Allerdings wollen wir uns auch die schöne Küste nicht entgehen lassen und so biegen wir noch vor der Grenze in Richtung des Städtchens Colera ab und fahren dann auf der Küstenstraße weiter.

Kap Cerbèret

In Cerbère, gleich hinter der Grenze, finden wir an einer Haarnadelkurve direkt am Cap Cerbère einen schönen kleinen Parkplatz mit Sicht auf das Meer. Hier machen wir das verspätete Mittagessen und wollen dann eigentlich weiter.

Aber dann überlegen wir uns, dass man hier eigentlich auch ganz schön übernachten könnte und suchen uns auf dem oberen der beiden kleinen Parkplätze eine Stellfläche neben den dort bereits abgestellten Campern.

Mit uns nächtigen heute noch 6 weitere Camper, das gibt uns ein gutes Gefühl. Das einzige Manko, es windet relativ stark, aber der obere PP liegt etwas windgeschützt hinter einem Erdwall und einem Mäuerchen und ein kleiner Baum gibt zusätzlichen Windschutz. Vorne ein Keil untergelegt und schon ist alles für die Nacht bereitet.

So richtig mies ist das Wetter nun nicht mehr. Zwar hängen die Wolken immer noch tief über der See und es ist recht frisch, um nicht zu sagen kühl, aber es bleibt zumindest erst einmal trocken.

So können wir am Abend noch einen Rundgang machen und auch den Ausblick von der kleinen Anhöhe oberhalb unseres Übernachtungsplatzes genießen.

Der Leuchtturm in Blickweite unseres Übernachtungsplatzes.

Am späten Abend bläst der Wind schon wieder recht garstig, schüttelt das Auto die ganze Nacht immer mal wieder ordentlich durch und auch der Regen kehrt zurück. Aber es ist ein beständiger Sprühregen, der gut zu ertragen ist. Und auch wenn wir gelegentlich wach werden, haben wir am Morgen dennoch das Gefühl gut geschlafen zu haben.

Als wir unser Frühstück vorbereiten, sehen wir, dass der Wind ganz ordentlich gewütet haben muss, denn die See ist richtig aufgewühlt und das Wasser prallt mit Wucht gegen den benachbarten Fels.

Auch drüben in Cerbère wird das Wasser kraftvoll gegen die Steilküste geschmissen und überzieht den Brandungsbereich mit einem langen Saum aus weißen Schaumkronen.

Immerhin kommt uns die Luft heute Morgen klarer vor und ab etwa 7 Uhr hört es auch auf zu regnen. Gleich nach dem Frühstück rollen wir vom Gelände. Wie gestern schon ist die weitere Strecke ausgesprochen kurvenreich, allerdings noch etwas enger und es ist dementsprechend anstrengend ständig brems- und lenkbereit zu sein. Denn man muss immer damit rechnen, dass hinter der nächsten Kurve ein Lkw oder ein Kleintransporter oder Womo auftaucht, dass unseren fahrerseitigen Spiegel in Gefahr bringt. Lange Zeit war die Straße zumindest ausreichend breit, um immer genug Abstand zum Gegenverkehr zu halten, aber heute sind einige sehr unangenehme Passagen zu absolvieren. Von Cerbère geht es nach Banyuls-sur Mer, weiter nach Port Vendres und Collioure, Argelès-sur Mer und schließlich zum heutigen Etappenziel Sainte-Marie-la Mer.

Stellplatz in Sainte Marie bei perpignan

Eigentlich wollten wir ja gar nicht in diesen Ort, sondern nach Perpignan. Doch in Laufweite der Altstadt war kein Stell- oder Campingplatz aufzutreiben. In Sainte Marie finden wir einen recht großen aber günstigen Stellplatz mit sehr viel Bewegungsfreiheit, der uns zusagt. Schon um 11:00 Uhr stellen wir heute unser Wägelchen auf dem Stellplatz Night4Campingcar, Rue Gustave Eiffel 15 ab und Michael ist froh hier einmal eine längere Fahrpause machen zu können. Wir haben nun die Option entweder im Städtchen mal in Richtung Strand zu laufen und/ oder morgen mal mit dem Bus nach Perpignan zu fahren.

Noch vor der Einfahrt in den Platz sieht man linker Hand eine Waschanlage, die auch einen Platz für Wohnmobile bereithält, nicht schlecht, da braucht man nicht lange zu suchen.

Der Platz ist mit einer Schranke gesichert. Wenn man bezahlt hat, erhält man einen Bonausdruck mit einem Code. Mit diesem Code kann man für den Buchungszeitraum unbeschränkt ein- und ausfahren. Den Code benötigt man ferner für die diversen anderen Leistungen, die man ggf. mit gebucht hat, wie Dusche, Elektrizität etc. Bezahlt haben wir mit Kreditkarte. Der Bezahlvorgang ist menügeführt in verschiedenen Sprachen, unter anderem auch in Deutsch. Obwohl das ganz ordentlich gemacht ist, haben wir zwei Anläufe gebraucht. Wie dem Foto mit dem Lageplan zu entnehmen ist, ist die Anlage in insgesamt 3 Parkplätze unterteilt, wobei der PP hinter der Schranke der kleinste ist.

Mit dem Wetter haben wir Pech, was aber auch wiederum Glück ist, denn so haben wir den Platz einmal im miesesten Zustand gesehen und wissen, worauf wir uns einstellen müssen. Der kiesige Untergrund garantiert aber auch sowohl auf der Zufahrt als auch auf den Stellplätzen einen stets sicheren und überwiegend horizontalen Stand. Allerdings staut der hohe Feinkornanteil Regenwasser rasch auf und dieses sammelt sich dann auf den etwas löchrigen Fahrbahnflächen in zahlreichen Pfützen und so ist der Platz an Regentagen doch ziemlich schmutzig. Nachdem wir allerdings einen Tag Sonne haben, ist der Untergrund fast schon komplett abgetrocknet, das geht also auch recht schnell. Bei wochenlanger Trockenheit könnte es hier allerdings auch ordentlich stauben. Ob das dann wirklich die bessere Alternative ist, darf zumindest bezweifelt werden. 

Wegen unserer Solaranlage verzichten wir auf Strom. Dementsprechend müssen wir auf den Platz Nummer 3 fahren. Die Anfahrt zu den Plätzen und die Parzellen selbst sind ausgesprochen großzügig angelegt. Deshalb sind Dick- und Langschiffe auf den Plätzen überproportional vertreten. Auch Fahrzeuge mit Anhängern haben hier wenig Stress mit dem manövrieren. Auf dem Platz gibt es mindestens 3 VE-Stationen, die Sanitärräume finden wir für die Größe des Platzes etwas unterdimensioniert. Allerdings muss man sehen, dass sie von vielen der großen Fahrzeuge gar nicht genutzt werden, weil die so luxuriös ausgestattet sind, dass ein Stellplatz da gar nicht mithalten kann.

Die Unisex-Sanitärräume sind etwas in die Jahre gekommen, wir kommen damit klar, wer da empfindlicher ist, sollte sich dann eine etwas luxuriösere Anlage suchen. Aber ein höherer Preis garantiert keinesfalls auch immer eine bessere Leistung. Teilweise fehlen Klobrillen und Toilettenpapier ist nicht vorhanden, die Duschen haben wir nicht ausprobiert.

 

Und hier eine der VE-Stationen.

Was bei uns über Nacht als Regen gefallen ist, kam im Vorgebirge der Pyrenäen als Schnee runter. Die gestern fast noch komplett dunkelgrünen Bergflanken sind auf diese Weise noch einmal prächtig weiß eingekleidet worden. Ein schöner Anblick von unserem Stellplatz aus.

 

Morgen sollen wir einen sonnigen Tag bekommen, das Wetter also umgangssprachlich "schön" werden, da bleibt uns heute nur noch eines zu tun. Und das ist die nächstgelegene Bushaltestelle zu suchen und zu schauen wo, wann und wie oft die Busse in Richtung Perpignan fahren.