Montag, 08.04.2024
Sisteron liegt auf dem westlichen Ufer der Durance an der Einmündung des Buëch auf einer Höhe von ca. 490 m am Durchbruch der Durance durch die Bergketten der Montagne de Lure im Westen und des Rocher de la Baume im Osten. Dieser Durchbruch (La Clue de Sisteron) wird auch Porte de La Provence genannt. Sie stellte die Grenze zwischen der historischen Dauphiné im Norden und der Provence im Süden dar und war als Verkehrsweg von militärstrategischer Bedeutung. Heute fließt der Verkehr im Autobahntunnel unter dem Rocher de la Baume hindurch. Die Porte de la Provence ist aber auch eine klimatische Grenze: Erst südlich davon ist der Anbau von Oliven möglich. Die Brücke von Sisteron wurde im 13. Jahrhundert errichtet und war die erste steinerne Brücke über die Durance. Das Klima ist gemäßigt bis warm; manchmal weht der Mistral. Regen (ca. 770 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der eher trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt (überwiegend Wikipedia).
In Sisteron gehen wir gleich mal in die Altstadt. Die Kirche Notre-Dame-des-Pommiers-et-Saint-Thyrse am Place du Général de Gaulle.
Das Denkmal für Paul Arène in der Av. Paul Arène. Hier geht es runter in die Altstadt. Jetzt aber keine günstige Zeit, denn es ist gerade Mittagspause, doch nicht immer können wir uns den Tag so zurechtlegen, wie wir ihn bräuchten, noch mehr gilt das auch für das Wetter.
Die Rue Droite in der Altstadt von Sisteron. Es gibt einige kleine Läden, aber die meisten sind geschlossen, vermutlich wegen des Montags. Also können wir uns kein wirkliches Bild machen, aber so aufregend wie andere Orte, die wir schon gesehen haben, ist es auf keinen Fall.
Delikatessengeschäft La Taste in der Rue Droite, Ecke Rue Mercerie in der Altstadt von Sisteron.
Die Rue Saunerie in der Altstadt von Sisteron.
Androne de la Fontaine Ronde.
Stellplatz Nord hufeisenförmig von Hauptstraßen eingerahmt, ferner die Zitadelle** und Rocher de la Baume*** alle Norden von Sisteron gelegen (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Etwas ganz Besonderes ist der Hausberg Rocher de la Baume, geformt aus den Sedimenten eines
spätjurassischen Meeres. Die Sedimente sind aus ihrer ursprünglichen horizontalen Ablagerungsposition um 90 Grad gedreht,
die Lockersedimente zwischen den Kalksteinplatten teils erodiert und das gibt dem ganzen Felsensemble ein beeindruckendes Aussehen. Vom gegenüberliegenden Ufer sehen die erodierten Kammern
zwischen den Kalksteinlagen gar nicht so aufregend aus. Am Ende dieser Seite haben wir aber mal ein Detailfoto eingelegt, das zeigt welches Ausmaß diese Kammern tatsächlich erreichen
können.
Posing vor dem Wahrzeichen von Sisteron.
Häuserzeile in der Av. Jean Moulin, die wir auf dem Rückweg zum Stellplatz passieren. Dort ruhen wir uns ein wenig aus und überlegen, wie wir die nächsten Tage gestalten wollen. Zu unserem Bedauern sagt der Wetterbericht, dass es morgen den ganzen Tag regnen soll. Eigentlich wollten wir auch diesen Tag noch in Sisteron verbringen, aber den ganzen Tag im Womo zu sitzen, das macht keinen Spaß. Also beschließen wir morgen einen Fahrtag einzulegen und den heutigen Tag in Sisteron noch voll auszunutzen.
Die Stadt besitzt eine beeindruckende Zitadelle. Der Weg dorthin ist allerdings etwas mühsam. Das behagt Angelika weniger,
weshalb sie lieber im Womo bleibt. Mit voller Fotoausrüstung macht sich Michael schnellen Schrittes auf den Weg und kommt ganz schön ins Schwitzen. Dabei kommt er auch an diesem schönen
Klettergarten vorbei. Danach ist der Anstieg zur Zitadelle schon fast bewältigt.
Aber keine Angst. Auch in der Zitadelle sind noch etliche Höhenmeter zu bewältigen.
Der Eintritt kostet 7,30 €. Dafür gibt es landessprachliche Informationen, eine kurze Einweisung der Dame am Schalter und Automaten, die auf Knopfdruck an verschiedenen Standorten innerhalb des recht großen Geländes Informationen zur Zitadelle liefern.
Die fantastischen Ausblicke in alle Richtungen gibt es gewissermaßen gratis, einen strahlend blauen Himmel leider nicht.
Für lange Erläuterungen von irgendeinem Automaten hat Michael heute keine Zeit, aber die vielen Gänge, unterschiedliche Terrassen und die Ausblicke auf den Hausberg, die Durance und das Umland sind jeden Cent wert. Michael ist froh, dass er den Weg hier hoch angetreten ist.
Hier oben weht ein ganz schöner Wind, es ergibt durchaus Sinn eine leichte Jacke mitzunehmen. Das Gebäude ist so verwinkelt, man muss immer einmal nach den Wegweisern schauen, um sich nicht zu verlaufen.
Die Befestigungsanlagen und Wehrgänge im höchsten Teil der Zitadelle.
Offensichtlich wird die prächtige Kulisse auch gelegentlich für Veranstaltungen genutzt. Ein Mittelalterfest ließe sich hier ebenfalls gut abhalten.
Hier ist Michael ganz oben angekommen. Was für eine Aussicht.
Rocher de la Baume von der Zitadelle aus aufgenommen.
Und hier wieder einige Erläuterungen für unser fremdsprachenaffines Publikum.
Und hier das oben versprochene Bild einer ausgeräumten Sedimentkammer. Michael ist sich allerdings gar nicht so sicher, ob die Erosion hier natürlich oder menschlich verursacht ist. Denn bei genauem Hinsehen erkennt man, dass dort keine Mergel, sondern fein gebankte Kalksteine eingelagert sind, deren Gesteinsbruch sich auch bestens für den Bau von Häusern eignen würde. Vielleicht haben unsere Altvorderen den Hausberg als Steinbruch genutzt.
Nach gut einer Stunde macht sich Michael auf den Rückweg zum Womo. Runter geht es natürlich sehr flott, als er dort ankommt, ist es aber trotzdem bereits 17:00 Uhr. Angelika ist schon startklar und nun laufen wir noch einmal ins Städtchen in der Hoffnung, dass jetzt mehr Läden geöffnet haben. Leider werden wir enttäuscht. Die Altstadt bietet ein ähnlich tristes Bild wie heute Mittag, und das wird sich bei ganztägigem Regen auch morgen nicht ändern. Vielleicht kommen wir das nächste Mal zu sommerlichen Zeiten hier vorbei und werden dann überrascht. Hausberg und Zitadelle lohnen aber unbedingt einen Besuch.