Sorano und Pitigliano

Sorano

Freitag, 22.04.2022

Gegen Mittag verlassen wir den Parkplatz am Tempelgrab Tomba Ildebranda, passieren Sovana und wenden uns nun dem Nachbarort Sorano zu. Der Ort liegt, ähnlich wie Pitigliano am Hang eines Tuffsteinhügels (città del tufo) und thront über dem Fluss Lente, der hier von den kleineren Wasserläufen Cercone und Castelsereno gespeist wird (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Kurz vor Sorano wird die Straße recht eng, es geht durch mehrere Schleifen, die direkt durch den Tuffstein geschlagen sind. Insbesondere bei Gegenverkehr muss man darauf achten, dass man sich das Fahrzeug bei Ausweichmanövern nicht beschädigt.

Unmittelbar vor der Bebauungsgrenze gibt es am oberen Ende dieser Haarnadelkurve, also noch vor dem Ortseingang (Bildhintergrund oben) einen ausreichend großen Parkplatz, auf dem man sein Fahrzeug bzw. Womo abstellen kann.

So sieht die Sackgasse oben aus und hier sollte man auch gleich stehen bleiben, denn jedes weitere Gegurke in Richtung Stadt macht nur Stress. Wenn keine Märkte oder Festivitäten anstehen, sollte hier eigentlich immer genügend Platz sein, denn ebenso wie Sovana ist Sorano kein großer Touristenmagnet. 

Blick vom Parkplatz in Richtung Altstadt von Sorano. Zur Altstadt geht es allerdings bergauf.

Hier sind wir schon in der Altstadt. Angelika erwirbt einen Holzring aus Olivenholz.

Das Wetter spielt heute nicht ganz mit. Klar würden die Fotos bei blauem Himmel schöner aussehen, aber wir hatten jetzt so viele Sonnentage, dass wir uns wirklich nicht beklagen können.

Weil es häufig treppauf, treppab geht, ergeben sich, anders als in Sovana immer neue Ausblicke auf den Ort und er ist auch nicht so groß, dass einem später die Beine wehtun und so ist der Gang durch die Gassen und auf die diversen Aussichtspunkte und -plattformen doch recht abwechslungsreich.

Und schon wieder geht es bergan.

Der Ort verfügt über zwei mittelalterliche Befestigungsanlagen, die Fortezza Orsini (im Bild) und den Masso Leopoldino. Der zur Fortezza Orsini gehörende Orsinipark ist nur noch teilweise erhalten, einige Skulpturen und die Reste eines Brunnens sind noch sichtbar.

Burggraben vor dem Fortezza Orsini.

Blick von der oberen Altstadt auf die Befestigungsanlage Masso Leopoldino mit Uhrtürmchen im Bildhintergrund.

Blick von der Befestigungsanlage Masso Leopoldino auf das Fortezza Orsini.

Blick über die Terrasse der Befestigungsanlage Masso Leopoldino auf die südliche Altstadt. Von dieser Terrasse hat man wirklich eine wunderbare Aussicht in alle Richtungen.

Blick über die Terrasse der Befestigungsanlage Masso Leopoldino nach Norden.

Blick auf die Kirche Collegiata di San Niccolò, die bereits 1276 urkundlich erwähnt wurde.

Blick nach Südwesten in Richtung Womo-Parkplatz.

Malerische, verwinkelte Altstadtgassen in Sorano.

Die trüben Aussichten bleiben uns heute wohl ganztägig erhalten. Immer wieder kommt es zu Niederschlägen und nicht überall finden wir rasch einen Unterschlupf. Irgendwann reicht es uns und wir brechen ab. Sollten wir noch mal in die Toskana kommen, werden wir uns Sorano sicher noch einmal etwas genauer ansehen, auch die Vie Cave, die es hier ja auch noch gibt. Am Nachmittag geht es zurück nach Sovana wo wir nochmals die Nacht auf dem Parkplatz am Rande des Örtchens verbringen.

Pitigliano

Samstag, 23.04.2022

Heute früh geht es nach Pitigliano. Der Wetterbericht verheißt zum Glück Besserung. Wir erwarten ja nicht gleich einen wolkenlosen Himmel, aber aufgelockerte Bewölkung wäre schon ganz schön (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

In Pitigliano angekommen geht es auf den etwas abgelegenen Womo-Stellplatz, den wir schon von der ersten Anfahrt vor 2 Tagen kennen. Gut, dass wir das gestern nicht versucht haben, denn von blauem Himmel war die letzten beiden Tage nur wenig zu sehen. Auch heute sind wir noch ein klein wenig zu früh.

Zum Glück haben wir die Funktion dieser Parkuhr inzwischen geschnallt, war gar nicht so schwer, manchmal steht man sich selbst im Weg.

Wir suchen uns zunächst einmal einen Aussichtspunkt östlich der Altstadt, vom dem aus wir die Steilklippe inklusive historischem Zentrum formatfüllend aufs Bild bekommen. Bis zu diesem Punkt sind es vom Womo-Parkplatz aus etwa 15 Minuten zu gehen bei moderatem Gefälle. Das nehmen wir gerne in Kauf, wenn wir in diesem engen Bergdörfchen dafür einen vermeintlich sicheren Stellplatz haben. Noch ist der Himmel bewölkt, das gibt keine guten Bilder. Also warten wir weitere 15 Minuten und hoffen auf Besserung. Man kann richtig zusehen, wie die Sonne mit dem Wolkenteppich um die Vorherrschaft kämpft. Aber sie schafft es derzeit einfach nicht. Also gehen wir erst einmal in die Altstadt.

Wir sind noch keine 10 Minuten unterwegs, da hat die Sonne obsiegt. Im Womoführer steht etwas despektierlich, das Interessanteste in Pitigliano sei das Aquädukt. Doch das ist tatsächlich nicht ganz von der Hand zuweisen, wenn man berücksichtigt, dass man als Toskanareisender mit der Zeit etwas verwöhnt ist und immer ähnliche Altstadtgassen einem irgendwann nicht mehr wirklich beeindrucken. 

Und weil ein solches Aquädukt nicht in jedem Ort zu finden ist, verbeißen wir uns ein wenig in das Objekt.

Und hier noch einmal das Acquedotto Mediceo von der Stadtseite aus aufgenommen. Jetzt reicht es aber wirklich.

Im historischen Zentrum die üblichen Altstadtgassen.

Bunte Farbtupfer lockern diesen Durchgang etwas auf.

Verwinkelte Altstadtgasse, irgendwie doch immer wieder schön anzusehen.

Campanile an der cattedrale dei santi pietro e paolo in Pitigliano an der Piazza San Gregorio VII.

Als wir an den Stadtrand mit den guten Fotopunkten zurückkehren, ist der Himmel endlich blau, zwar schiebt sich immer einmal wieder eine Wolke vor die Sonne, aber jetzt bietet die Steilwand, auf der die Stadt steht, ein wirklich prächtiges Bild.

Ja, so macht das Spaß.

Die Reste des Aquädukts noch einmal in der Totalen.

Ein letzter Blick auf die Altstadt, dann geht es zurück zum Womo.

Nach 3 Stunden sind wir zurück am Womo und brechen in Richtung Terme di Saturnia auf. Da in Monteciano ein Markt sein soll, machen wir noch einen kleinen Umweg. Leider lohnt es sich nur bedingt. Man muss es halt immer wieder probieren.

Im Vorbeifahren auf der Strada Regionale 74 Maremmana können wir dann doch nicht widerstehen und halten aus veränderter Perspektive doch noch einmal auf die Altstadt an.