Tarifa

Sonne und Wind satt

Die Entfernung vom Stellplatz bis zum Hafen bzw. der Altstadt beträgt etwa 1 km (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Wir erreichen Tarifa so gegen 13:00 Uhr und machen erst einmal Mittag. Obwohl ein ganz ordentlicher Wind weht, wird es im Laufe des Tages doch recht warm. Draußen haben wir 24 Grad Celsius, im Auto werden es etwa 28 Grad sein, da wird es irgendwann Zeit, dass wir uns nach draußen bewegen.

Der Stellplatz hat ein Schotterplanum und ist einigermaßen eben, bietet keinen Schatten und verfügt über eine Ver- und Entsorgungsstation. Der Zugang zu dieser Station ist allerdings zeitlich eingeschränkt.

In der Stellplatz-App P4N regen sich besonders die Spanier darüber auf, dass der Platz in einem Jahr 100% teurer geworden sei und dass die VE-Station nicht den ganzen Tag zugänglich ist, sondern Öffnungszeiten hat. Auch wir finden das recht unbequem, denn dann stauen sich die Fahrzeuge während der Öffnungszeiten vor dem Eingang.

 

Der Grund dafür könnte sein, dass es hier von Kitern nur so wimmelt, die ihre Autos kostenlos außerhalb des Stellplatzes parken, für die VE aber gerne den Platz kostenlos nutzen möchten. Dem ist mit den kontrollierten Öffnungszeiten in Anwesenheit des Personals ein Riegel vorgeschoben.

Die Schwarzwasserentsorgung und der Trinkwasseranschluss innerhalb des eingezäunten Areals gleich neben der Einfahrt zum Stellplatz.

Der Platz ist übrigens trotz der Lage mitten in der Stadt relativ ruhig, weil keine Hauptstraße in unmittelbarer Nähe vorbeiführt. Da der Platz zentral liegt und man schnell in die Neustadt und in die kleine Altstadt und noch schneller an den Strand kommt, finden wir das Gesamtpaket trotz allem noch attraktiv. Es ist halt wie immer, wer weniger finanzstark ist, wird von den finanziell bessergestellten verdrängt und das finden manche Kiter und Langzeiturlauber überhaupt nicht lustig.

Unweit des Stellplatzes befindet sich auf einer kleinen Anhöhe die Aussichtsplattform Mirador de Tarifa von der aus man mit etwas Glück traumhafte Sonnenuntergänge beobachten kann.

Da wir in Spanien erst einmal am Strand waren, führt unser erster Weg natürlich ans Meer.

Der wirklich wunderbare Strand besteht aus feinstem Sand und es ist eine Freude, auf diesem Geläuf entlang gehen zu dürfen.

Kiter vergnügen sich am Südstrand von Tarifa in dem nicht gerade warmen Wasser. Für uns Ahnungslosen ist es immer wieder erstaunlich, dass die sich bei ihren wilden Manövern nicht ins Gehege kommen.

Vom südlichen Strand führt unser Weg auf die Calle Alcalde Juan Núñez, die zunächst das Castillo de Santa Catalina gegenüber des Jachthafens passiert.

Danach erreichen wir das Hotel & Spa La Residencia Puerto, das mit einem extravaganten Pool auffällt. Dabei passieren wir zunächst das Castillo de Guzmán el Bueno. Hinter dem Castello findet man eine ganze Reihe von kleinen Cafés Restaurants und Tapasbars, die teils mittags, teils abends und manchmal auch den ganzen Tag abzüglich der Siesta geöffnet haben. Aktuell scheint aber nicht gerade Saison zu sein, denn wenn die Geschäfte ganzjährig nicht stärker frequentiert wären als aktuell, dann würden sie wohl aufgeben müssen.

Der Babachic Shop nördlich der Iglesia de San Mateo Apóstol bzw. in der Calle Gral. Copons 1 gelegen.

Ebenfalls in der in der Calle Gral. Copons und gegenüber der Kirche gelegen, findet man das Restaurante Geko Tarifa.

Hier wieder einmal drei farblich gut aufeinander abgestimmte Hauseingänge.

Und dann gibt es natürlich wieder eine Vielzahl schmaler Gassen, die den Berg hinauf führen. Je weniger Verkehr sie aufgrund ihrer zu geringen Breite zulassen, umso lieber sind sie uns.

Auch schön, ein Restaurant im Stile der 60er-Jahre eingerichtet.

Die Calle Sancho IV el Bravo schlängelt sich durch die Altstadt und beherbergt die meisten Restaurants, Tapasbars und Boutiquen. Ein wenig Kunst und begrünte Seitenstreifen hübschen das Straßenbild etwas auf.

Die Preise haben unter dem Kiteransturm sicherlich auch schon etwas gelitten, aber wenn man sich ein wenig Mühe gibt, dann kann man hier immer noch günstiger speisen und trinken als in Sevilla, Cadiz oder Jerez. Was wir in Spanien zum wiederholten Male mühsam finden, ist, dass die Autos selbst in die engsten Gassen fahren können. Mangels Bürgersteigen müssen sich Radfahrer, Fußgänger und Fahrzeuge dann die extrem schmalen Straßen teilen und das ist mitunter recht unangenehm. Trotzdem ist die Altstadt verglichen mit der Neustadt, insbesondere im Umfeld der Calle Batalla del Salado ein Hort der Ruhe.

 

Wir gehen nun von der Altstadt hinauf in Richtung des Stadttores Puerta de Jerez, durchschreiten dieses und folgen der Calle Batalla del Salado in nordwestliche Richtung. Nun stehen wir zwar gleich wieder in der ungeliebten lärmenden Neustadt. Aber hier sind halt auch viele Geschäfte und es ist der kürzeste Weg zurück zum Stellplatz.

Vom mittelalterlichen Stadttor Puerta de Jerez laufen wir die Batalla del Salado etwa 700 m bis zur Repsoltankstelle hinunter, wo sich etliche kleine Boutiquen und Schnellrestaurants befinden, die sich mit der Auswahl an Bekleidung und Speisen gut auf die Kiter eingestellt haben. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung bis zum Stellplatz unterhalb der Tankstelle, wo viele Kiter ihr Domizil haben.

Die Fahrzeuge der Kiter sind minimalistisch auf schnelle Anreise und die Utensilien, die zum Kiten benötigt werden ausgelegt. Die Küche spielt da nur eine Nebenrolle. Und wenn der Hunger kommt, geht man dann vielleicht doch eher einmal ins Schnellrestaurant, zumal man dann auch nicht so viel Zeit mit Spülen und Entsorgen verplempert, schließlich will man in den wenigen Tagen Urlaub ja raus auf das Wasser.