Montag, 25.11.2024, Frigiliana 11:00 bis 13:45 Uhr
Wir verlassen gegen 10:00 Uhr unser Nachtlager am Roca de la Virgin del Mar bzw. dem Castillo de Calaceite bei Torrox-Costa und wenden uns dem heutigen Tagesziel Frigiliana zu. Obwohl der Parkplatz direkt an der Straße N-340 liegt, haben wir gut geschlafen. Man hört die Straße schon deutlich, aber das Grundrauschen des nahen Meeres übertüncht doch so machen Motorenlärm.
Übersichtskarte Frigiliana. In unserem Bemühen bloß nicht in eine zu enge Gasse eines spanischen Bergdorfes zu geraten, nutzen wir in Frigiliana gleich die erste Gelegenheit, um unser Auto abzustellen. Das hat allerdings den Nachteil, dass wir heute einen unnötig weiten Weg laufen müssen. Wir sollten vielleicht doch etwas mehr Vertrauen zu den spanischen Straßenplanern entwickeln, denn bis jetzt waren unsere Befürchtungen meist unbegründet, wenn es auch manchmal recht eng wurde (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Unser Tagesparkplatz in der Calle Don Francisco Ruiz Noguera. Von hier aus sind es auf wenig profiliertem Gelände bis zum Zentrum an der Plaza de las Tres Culturas 1,20 km zu laufen. Uns kommt es so vor, als seien die angrenzenden Gebäude im Winter nicht alle permanent bewohnt. Ansonsten wären die Parkplätze größtenteils belegt. Insofern wird diese Adresse nur in der Nebensaison als Abstellplatz für Wohnmobile taugen. Weitere Parkplätze gibt es an der Plaza de las Tres Culturas und davor im Seitenstreifen der MA-5105. Eine wirklich gute Lösung für Wohnmobile gibt es in Frigiliana nicht. Man scheint eher an den Reisebussen interessiert zu sein, vielleicht bringen die mehr Geld.
Der Frigiliana-Kreisel im Süden des Bergdorfes, ca. 250 m oberhalb unseres Parkplatzes. Frigiliana gehört ebenso wie Casares, Ronda und Setenil de las Bodegas zu den Pueblos más Bonitos de España und ist damit unsere Nummer vier in diesem illustren Klub der Schönen, aber nicht unbedingt Reichen. Der Ort liegt etwa 65 km östlich von Málaga bzw. 10 Kilometer nördlich Nerja und hat aktuell etwa 3.300 Einwohner.
Frigiliana gehört zu den Orten der Provinz Málaga, in denen die ursprüngliche maurische Struktur des alten Ortskerns noch am besten erhalten ist. Hier findet man die typischen engen und mit Blumen und Verzierungen geschmückten Gassen und weißen Häuser, für welche die Region bekannt ist. Per Gemeindegesetz sind die Bewohner verpflichtet, ihre Häuser regelmäßig zu kalken. Frigiliana erhielt mehrfach die Auszeichnung „Schönstes Dorf von Andalusien“ (überwiegend Wikipedia entnommen).
Wir haben eher durch Zufall von der Existenz dieses Ortes erfahren und stolpern deshalb völlig unvorbereitet in das Bergdörfchen hinein. Wer seinen mehrwöchigen Jahresurlaub in Andalusien verbringt und in der Nähe ist, dem kann guten Gewissens empfohlen werden hier einen halben Tag zu investieren. Wer mehr Zeit hat, wird sich auch in zwei Tagen nicht unbedingt langweilen.
Wie dem Kärtchen oben zu entnehmen ist, besteht der Ort aus einem südlichen und einem nördlichen Ortsteil, die an der Plaza de las Tres Culturas miteinander verknüpft sind. Wir hatten den Eindruck, dass sich im äußersten Süden einige gut betuchte Einheimische, vielleicht auch Ausländer eine Ferienwohnung zugelegt haben, die es ihnen ermöglicht, in einer wirklich schönen Umgebung und dennoch unweit des Meeres geruhsame Tage zu verbringen. Vielleicht taugen diese Wohnungen auch als Kapitalanlage.
Von unserem Tagesparkplatz führt unser Weg über den Frigiliana-Kreisel und das Restaurant Puerto Blanquillo Frigiliana die Avenida de Andalucia hinauf.
Der Ort gefällt uns ganz gut, doch wir hatten ihn uns nach all den Lobliedern im Netz schon etwas malerischer vorgestellt.
Tatsächlich gibt es ein Nord-Süd-Gefälle, wobei der Norden des Bergdorfes die schöneren Ecken abbekommen hat.
Dabei ist es nicht so, dass man sich im Süden weniger Mühe gäbe, einen möglichst guten Eindruck bei den Besuchern zu hinterlassen.
Und wie die aktuellen Bilder zeigen, gibt es auch hier durchaus einige Winkel, die einen Besuch lohnend erscheinen lassen.
Insgesamt aber weisen die Topografie und vielleicht auch ein wenig die Historie dem Norden steilere Anstiege, und kleinere, verwinkelte Gassen zu. Diese pittoresken Grundelemente ziehen trotz der teils beschwerlicheren Wege mehr Besucher an, die wiederum einer größeren Anzahl an Lädchen, Boutiquen, lauschige Cafés und Restaurants Leben einhauchen. Und so führt dann eins zum anderen und lässt am Ende ein Gesamtkunstwerk entstehen.
Noch befinden wir uns im Südteil des Ortes auf einer schönen Aussichtsterrasse am Mirador de la Casa del Apero, doch schon nähern wir uns der Plaza de las Tres Culturas.
Farblich gut aufeinander abgestimmten Elementen widmet Michael gerne seine ganze Aufmerksamkeit.
Unterhalb des Aussichtspunktes am Casa del Apero geht es über die Cuesta del Apero zur Plaza de las Tres Culturas. Der Name des Platzes bezieht sich auf die drei Kulturen Christentum, Islam und Judentum, die das Dorf und die Geschichte der Region geprägt haben. Unweit der Plaza gibt es einen Parkplatz und dort entlassen auch die Reisebusse ihre Gäste in den Ort. Denn die wollen schon aus Zeitgründen direkt ins Zentrum des Geschehens und keinesfalls die schönsten Ecken des Bergdorfes verpassen.
Casita de Información y Fantasia ein Informations- und Fantasiehaus an der Plaza de las Tres Culturas. Ob man hier bei einem kleinen Puppenspiel die Zukunft vorhergesagt bekommt oder tatsächlich etwas über den Ort erfährt, wissen wir nicht. Die Location ist jedenfalls ständig von Zuschauern umringt, Selfies haben Hochkonjunktur und es wird viel gelacht.
Nun geht es hinauf in den nördlichen Teil des Ortes und damit eindeutig in den schönsten Teil Frigilianas.
Während wir im Südteil nur ganz vereinzelt Geschäfte finden konnten, folgt nun ein Lädchen auf das andere.
Und gegenüber die hübsche Cafeteria Almijara ebenfalls am südlichen Ende der Calle Real, der Hauptstraße im Norden von Frigiliana gelegen.
Die Calle Real steigt nun moderat an. Doch es gibt soviel zu sehen, dass es den Besuchern kaum auffällt.