Kosten und Allgemeine Informationen
Insgesamt haben wir in diesem Urlaub für Fahrtkosten, Verpflegung, Eintrittsgelder und Übernachtungen rund 2965 € (Gesamtkosten) ausgegeben, was Kosten von ca. 44 €/ Tag entspricht. Von unseren mehrwöchigen Reisen war diese Tour somit die günstigste überhaupt, obwohl die Preise für Übernachtung und Verpfegung nicht günstig sind sondern bereits dem deutschen Standart entsprechen. Die 269 € für Übernachtungskosten (4,08 €/Nacht, vgl. obige Tabellen) zeigen aber, dass man im Baltikum, abgesehen von den größeren Städten günstig übernachten kann. Man muss dann allerdings von den kostenlosen Übernachtungsplätzen reichlich Gebrauch machen. Stell- und Campingplätze sind relativ teuer. Die entstandenen Übernachtungskosten resultieren dementsprechend überwiegend aus Stadtbesuchen. Straßen und Plätze des Baltikums sind überreichlich mit Kameras ausgestattet, freies Übernachten deshalb sehr sicher. Uns ist aus den letzten Jahren überhaupt nur ein Einbruch bekannt geworden und wir lesen die Kritiken in P4N sehr sorgfältig. In den Hauptstädten kann man also auch auf Parkplätzen zurückgreifen, dies allerdings mit den bekannten Einschränkungen bezüglich VE und Straßenlärm.
Solltet ihr unseren Tagessatz für die Gesamtkosten als Grundlage eurer Finanzplanung nehmen, denkt bitte daran, dass wir recht diszipliniert sind, was die Ausgabenseite angeht. Wer jeden zweiten Tag essen gehen und jedes interessante Objekt auch von innen sehen möchte, der wird bestimmt mit 20 bis 25 Prozent Mehrkosten kalkulieren müssen. Und unser Tagessatz ist natürlich auch nicht zu erreichen, wenn man nur 14 Tage unterwegs ist. Allerdings sind Eintrittspreise überraschend günstig.
Die Verpflegungskosten hatten wir auch diesmal wieder gut im Griff, weil wir alle nicht verderblichen Waren lange vor Reiseantritt besorgt haben, wenn es gerade Sonderangebote gab. Unterwegs müssen wir uns nur noch mit Brot, Fisch, Fleisch- und Wurstwaren, Gemüse und Obst versorgen. Entlang der Küste ist Fisch teils deutlich günstiger als in Deutschland. in Litauen sind Pfifferlinge günstig. Obst und Gemüse sind teils teuerer als bei uns, da muss man auf Angebote achten. Drogerieartikel sind ebenfalls recht teuer. Dieselkraftstoff ist in allen drei Ländern etwa 5 bis 15 ct günstiger als bei uns und die Tagesschwankungsbreite ist niedriger. Tankstellenketten wie K Circle waren eher teuer, Futura eher günstig.
Diesel für unter 1,30 € anbieten, das hat uns dann doch angenehm überrascht,
unerfahren, wie
wir sind. Nachdem wir das aber geschnallt hatten, haben wir uns
stets bemüht,
diese günstigen Tankstellen ausfindig zu machen und dann sehr kostengünstig unterwegs zu sein.
Inzwischen hat der spanische Fiskus wohl einen ordentlichen Aufschlag von 11 ct auf den Diesel aufgeschlagen. Aber mit Preisen von nun
etwas weniger als 1,40 € ist das immer noch auszuhalten.
Die Straßenverhältnisse sind überwiegend ganz ordentlich, allerdings folgen gerade im ländlichen Raum viele Straßen unmittelbar der Geländemorphologie und da geht es dann munter rauf und runter. An Staus hatten wir einen einzigen in San Sebastian und der war nicht sehr umfangreich. Also kein Vergleich zu den katastrophalen Verhältnissen in Deutschland. Wir haben da aber auch Pech, weil wir in der Mitte Europas liegen und sehr viel mehr Verkehr hier durch muss. Die Politik hätte viel früher auf einen Lkw-Transport per Schiene setzen müssen, dann wäre uns manches erspart geblieben.
Ein wirklich großes Problem für Freisteher sind die fehlenden öffentlichen VE-Stationen. Wen wir auch getroffen haben, alle klagten über diesen Mißstand. Beim Grauwasser kann man bei Tankstellen anfragen. Bei den Toilettenboxen kann man gegen Gebühr bei manchen Campingplätzen sein Problem lösen. Wenn gar nichts mehr geht, geht man halt mal für eine nacht auf einen Campingplatz. Es gibt aber auch Camping- und Stellplätze ohne Entsorgungsmöglichkeit, also alles nicht so einfach. Unser Abwassertank war zwischen den Städten immer sehr voll. Gleiches galt auch für den Trinkwassertank, denn nicht jedes vermeintliche Trinkwasser ist geschmacksneutral. Also haben wir an Brunnen die uns einwandfrei erschienen den Tank vollgeknallt. Bezüglich der Toilette hatten wir eine zweite Box dabei und haben überdurchschnittlich oft öffentliche Toiletten genutzt. Sehr viele Dixitoiletten haben leider nicht den schwedischen Sauberkeitsstatus, da gehst du vorwärts rein und rückwärts gleich wieder raus. Manchen Übernachtungsplatz haben wir gleich wieder verlassen, weil die Toilettenproblematik zu groß war. Man kann nur hoffen, dass die Balten in den nächsten Jahren etwas gegen diesen Missstand unternehmen, sonst gibt es da große Probleme.
Mit den Sprachen hatten wir unsere liebe Mühe und Not. Polnisch, litauisch, lettisch, estnisch und russisch wir wußten bald nicht mehr wo uns der Kopf steht. Bei den unter 40-jährigen Balten kommt man mit englisch ganz gut weiter, im Osten liegt der Anteil der russischen Bevölkerung manchmal deutlich über 50 %, da ging dann für uns Wessies überhaupt nichts mehr außer Gestik und Mimik. Allerdings war das auf den Märkten wegen der anfänglichen Mißverständnisse manchmal auch recht lustig. Normalerweise eignen wir uns zu jedem Land einige wichtige Vokabeln an. Da wir von Süd nach Nord und dann wieder von Nord nach Süd gefahren sind, hatten wir angesichts der geringen Fläche der baltischen Länder spätestens alle zwei Wochen eine andere Sprache, da haben wir es dann irgendwann aufgegeben ständig der Sprache hinterherzuhecheln.
Die Tour war diesmal insgesamt etwas naturlastig, was unserer Unerfahrenheit und den fehlenden Sprachkenntnissen geschuldet
ist. Das dürfte in Zukunft aber noch etwas besser werden.
Das Wetter war recht durchwachsen. Manchmal hatten wir tagelang Sonne, dann aber auch tagelang regen. Oft war das Wetter aber auch recht unbeständig und wir mussten unsere Ausflüge dann sehr flexibel an die Sonnenstunden anpassen. Den Glauben an mehrtägige Wettervorhersagen haben wir ziemlich bald aufgegeben. So richtig verlassen auf die Vorhersage konnte man sich oft erst am Morgen des Vorhersagetages. An den Küsten ist es eher ein irisches Wetter. Wenn es regnet ist es ein leichter landregen, manchmal nur Spray. Den Fotografen ärgert das trotzdem, weil man ständig in Alarmbereitschaft sein muss. Im Mai war es recht kühl. Nachts hatten wir selten mehr als 5 Grad, manchmal sogar leichten Frost. Die Balten haben uns versichert, dass das Frühjahr 2025 kälter ausgefallen ist als das im langjährigen Schnitt der Fall ist.