Tønder

Montag, 29.07.2024

Nachdem wir auf dem Stellplatz am Cittipark in Flensburg die VE erledigt und zu Mittag gegessen haben, geht es unmittelbar südlich der deutsch-dänischen Grenze entlang der Grenzstraße, die heißt tatsächlich so, nach Westen. Diese Nebenstraße hat wenig Verkehr, kaum Kreisel, lässt sich ausgesprochen angenehm befahren und wir kommen dementsprechend schnell voran. An der kreuzenden Bundesstraße 5 geht es nach Norden bis zur Grenze. Nun sind es nur noch wenige Kilometer bis zu unserem vorläufigen Tagesziel Tønder, unserer ersten Station in Dänemark, die wir gegen 14:00 Uhr erreichen.

Altstadt von Tønder in Dänemark
Altstadt von Tønder in Dänemark

Unser Tagesparkplatz mit Übernachtungspotenzial unweit der Altstadt (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Noch vor der Altstadt befindet sich auf der Südseite des Sønderlandevej ein großer geschotterter und kostenloser Parkplatz, auf dem wir unser Fahrzeug bequem abstellen können. Trotz Hauptsaison gibt es genügend freie Plätze. Auf diesem Platz hätten wir wohl auch kostenlos übernachten können, aber wir wollen ja später noch weiter.

Tønder ist eine dänische Kleinstadt am Fluss Vidå (deutsch: Wiedau). Die Stadt hat nur rund 7500 Einwohner, ist also relativ klein. Trotzdem ist sie über die Landesgrenzen hinaus bekannt für das internationale Tønder Festival, das jährlich im August Folk- und Rootsmusiker präsentiert.

Ähnlich dem schottischen Gretna Green gilt das grenznahe Tønder seit Mitte der 1960er Jahre als Heiratsparadies. Hier werden jährlich 2500 bis 3000 Ehen geschlossen, darunter gleichgeschlechtliche Ehen. Die Eheschließung mit ausländischen Partnern ist hier mit weniger Formalitäten als in Deutschland verbunden und wird EU-weit anerkannt. Im Jahr 2007 standen den 2366 ausländischen Hochzeitspaaren lediglich rund 150 Paare aus der Region gegenüber.

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Schon die ersten Gassen machen einen sehr aufgeräumten Eindruck. Die Dänen gelten ja eher als tolerantes Völkchen, da erstaunt es schon etwas, dass ausländische Fahnen nur mit einer polizeilichen Genehmigung gehisst werden dürfen. Es gibt wohl auch Regelungen, die besagen, dass dann zusätzlich eine dänische Fahne daneben gehängt werden und diese etwas größer als die ausländische Fahne sein muss. Nur die Skandinavier haben diesbezüglich eine Sonderrolle. 

Bei angenehmen sommerlichen Temperaturen um 20 Grad und einem lauen Lüftchen lässt es sich in den Biergärten der lokalen Restaurants bestens aushalten. Die Preise schlagen allerdings, insbesondere den ausländischen Gästen doch etwas auf den Magen. Wer aber in Dänemark lediglich zwei Wochen oder weniger lang unterwegs ist, der lässt Fünfe auch einmal gerade sein und haut das Geld raus.

Wir flanieren durch die Fußgängerzone und schauen uns um, ob sich vielleicht irgendwo ein Schnäppchen machen lässt, das uns später immer an den hoffentlich schönen Urlaub mit Freude zurückdenken lässt.


Werbende Accessoires wollen uns in Geschäftsräume und Hinterhöfe locken. 

Sehenswert ist nicht nur die Fußgängerzone in der Vestergade, auch die Kirche und einige öffentliche Gebäude sind hübsch anzuschauen.

Am besten geht heute Eis, trotz moderater Temperaturen.

In der Fußgängerzone kommt Michael wieder einmal nicht am Bäcker vorbei und nimmt einen Hefekuchen mit. Der schmeckt ganz gut und ist mit 6,40 € auch nicht übertrieben teuer. Wir bleiben etwa 2 Stunden in Tondern, dann geht es weiter in Richtung Mandø.

Platz und Häuserzeile in der Nørregade, im Westen der Altstadt.

Hübsch aufgeräumt auch der Kirkepladsen, unmittelbar nördlich der Tønder Kristkirke.


Die Tønder Kristkirke, durch eng ständige Bebauung und Bewuchs fotografisch kaum zu bändigen.

Blick auf die Tønder Kristkirke in südöstliche Richtung durch die Smedegade.

Und noch mehr hübsche Häuschen, hier mit Erkern versehen, blumengeschmückt, gelegentlich auch mit dänischen Fahnen bestückt, erschaffen ein wirklich schönes Gesamtkunstwerk.

Angelika entdeckt auch noch einen Second-Hand-Laden des Roten Kreuzes. Dort findet sie aber nichts Passendes.

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Noch ein Schmuckstück mit Erkern, kleinteiligem Fachwerk, farblich gut aufeinander abgestimmt, da haben Generationen ihre Freude dran, wenn es gepflegt wird.