Romantisches Mittelrheintal

Michaels Oma ist in Bingen-Kempten geboren und aufgewachsen. Hierdurch hatte Michael schon immer einen familiären Bezug zu Stadt und Region, der allerdings, weil er selbst nie dort lebte, mit den Jahren zusehends verblasste. Erst mit dem Renteneintritt gab es plötzlich mehr Zeit. Eine Cousine, ein Weinfest, das Womo und entsprechende Übernachtungsmöglichkeiten sorgten schließlich dafür, dass wir Bingen in den Jahren 2024 und 2025 für uns neu entdeckten und einigermaßen erstaunt waren, welche touristischen Möglichkeiten sich hier eröffnen. 

In der Stadt Bingen beginnt an der Nahe-Mündung das Mittelrheintal, ein Durchbruchstal durch das Rheinische Schiefergebirge und eine der bedeutendsten Kulturlandschaften Deutschlands. Mit der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert entstand hier eine schwärmerisch-romantische Sichtweise von Landschaft und Kultur die um 1900 ihren Höhepunkt erreichte und beim Rheintourismus bis heute eine Rolle spielt.

 

Die spezielle rheinische Form der Romantik fand in allen Kunstgattungen ihren Ausdruck. Das reichte von Literatur und Musik bis zur Malerei und Architektur. Die rheinische Form der Romantik thematisiert einerseits die zu Anfang des 19. Jahrhunderts noch als wild und schroff empfundene Natur des engen Flusstals, andererseits die heiter erscheinenden Weinberge und das reiche kulturhistorische Erbe der Region, mit seinen Sagen und seinen zahlreichen mittelalterlichen Städten und Burgen. Der durch Rationalismus und die Industrialisierung geprägten Moderne setzte sie eine weitgehend verklärte, vermeintlich heile Vergangenheit entgegen und trug seit der Besetzung des linken Rheinufers durch das nachrevolutionäre Frankreich zur Herausbildung sowohl einer rheinischen Identität und des Bewusstseins einer rheinischen Landschaft als auch eines gesamtdeutschen Nationalbewusstseins bei. Preußen positionierte sich in diesem Zusammenhang als „Wacht am Rhein“, was u. a. am Niederwalddenkmal in Stein gemeißelt ist.

 

Nachdem sich das Mittelrheintal inzwischen zu Wasser und zu Lande zu einem der wichtigsten westeuropäischen Transportwege für den Güterverkehr entwickelt hat, hoch frequentierte Bahntrassen und Bundesstraßen beidseitig die Ufer flankieren und auch der Tourismus Jahr für Jahr eine große Anzahl an Besuchern anlockt, ist ihm die Romantik ein wenig abhanden gekommen. Trotzdem bereitet es vielen Menschen immer noch eine große Freude, sich einem der Ausflugsboote anzuschließen und aus der erhabenen Position eines Oberdecks bei gemächlicher Fahrt und mit Speis und Trank ausgestattet, ganz entspannt die durch Schieferoptik geprägten Ortsansichten, malerische Weinberge, Burgen und Burgruinen und natürlich eine Vielzahl unterschiedlichster Rheinschiffe an sich vorbeiziehenzu lassen.

 

 

und genießt den Tag. an sich vorüberziehen zu lassen ohne sich mit den negativen Begleiterscheinungen herumschlagen zu müssen.

 

Bei Speis und Trank lässt man die durch Fachwerkbau und die durch Schieferoptik geprägten Ortsansichten, malerische Weinberge, Burgen und Burgruinen ganz gemütlich an sich vorbeiziehen und genießt den Tag.