Bacharach

Übersichtskarte Bacharach (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Nach 45 Minuten erreichen wir gegen 12:00 Uhr das Städtchen Bacharach. Bis etwa 14:00 Uhr können wir uns nun den Ort ansehen, ehe es gegen 14:20 Uhr zurückgeht nach Bingen. Da die meisten Sehenswürdigkeiten des Ortes sehr kompakt zusammenliegen, ist es kein Problem, sich auch in dieser begrenzten Zeit einen guten Überblick zu verschaffen.
Das Bronze-Denkmal der Künstlerin Liesel Metten für Heinrich Heine, Victor Hugo und Clemens Brentano wurde 2014 am Rheinufer in Bacharach aufgestellt. Die drei Dichter des 19. Jahrhunderts haben die Wahrnehmung der Rheinlandschaft und das Bild von Bacharach in ihren Beschreibungen entscheidend geprägt: Heinrich Heine („Der Rabbi von Bacherach“), Clemens Brentano („Godwi“ mit Lureley) und Victor Hugo („Rheinreise“). Der Blick auf diese Herren hat hier am Rhein allerdings häufig einen übertrieben romantischen Einschlag, während sie selbst mitunter recht zeitkritisch agierten und ihre jeweils zeitgenössisch Herrschenden auf die Palme brachten, um es vorsichtig auszudrücken.  

Blick vom Rheinufer zur Burg Stahleck. 

Das Hotel Restaurant Altkölnischer Hof in der Blücherstraße/ Ecke Oberstraße. 

Das Alte Haus ist ein mittelalterliches Fachwerkhaus von 1389. Das heutige Erscheinungsbild resultiert aus einem um 1600 durchgeführten Umbau.


Durchgang in Richtung Malerwinkel. 

Im Malerwinkel.

Aufstieg zum Postenturm.

Blick vom Postenturm auf die Wernerkapelle, ein rheinromantisches Wahrzeichen der Stadt Bacharach am Rhein. Sie liegt auf dem Weg von der Stadt hinauf zur Burg Stahleck und ist die Nachfolgerin einer an gleicher Stelle gelegenen und ursprünglich dem heiligen Kunibert geweihten Kapelle.

 

Überhaupt nicht romantisch ist allerdings die mit dieser Kapelle verbundene Geschichte. Werner von Oberwesel (auch Werner von Bacharach oder Werner von Womrath; * 1271 in Womrath, Hunsrück; † 1287) war ein Tagelöhner. Sein ungeklärter Tod wurde im Sinne der Ritualmordlegende Juden angelastet und führte so zu einer blutigen Judenverfolgung am Mittelrhein. 

 

Werner stammte aus armen Verhältnissen und war bei einer jüdischen Familie in Stellung. Am Gründonnerstag 1287 wurde die Leiche des 16-Jährigen in der Nähe von Bacharach aufgefunden. Von interessierter Seite gestreute Ritualmordgerüchte fanden Aufnahme bei Menschen, die von zeittypischen christlich-antijudaistischen Vorurteilen gesteuert wurden.  

 

Auf den angeblichen gemeinschaftlichen jüdischen Mord folgte eine Pogromwelle. Sie erschütterte nicht nur mittelrheinische Orte, sondern verbreitete sich auch an der Mosel und im niederrheinischen Raum. Die jüdischen Gemeinden wandten sich an König Rudolf I., der von der Grundlosigkeit der Beschuldigungen überzeugt war. Er legte den Mördern der Juden eine Geldbuße auf und befahl, die Leiche Werners zu verbrennen, um einer weiteren Verehrung vorzubeugen. 

Bacharach mit dem Rhein und der Kirche St. Peter vom Postenturm aus aufgenommen. 

Die Kirche St. Peter vom Postenturm aus aufgenommen. 

Treppenhaus und Aussichtsplattformen des Postenturms. 

Blick vom Postenturm auf Bacharach.  


Der Postenturm in den Weinbergen oberhalb der Stadt. Blick auf den Turm links (bzw. oben) von Osten und rechts (bzw. unten) von Süden auf das hölzerne Treppenhaus. 

Blick auf Bacharach vom Postenturm, der Teil der Stadtmauer war.  

Blick über die Schieferdächer der Altstadt.

Alter Brunnen mit hübschem Gebäudeensemble in der Rosenstraße unterhalb des Postenturms. 

Weinstube Zum Grünen Baum in der Koblenzer Straße/ Ecke Rosenstraße.

Gemütliches Beisammensein im Alten Posthof in der Oberstraße.

Die Rückseite der Kirche St. Peter von der Oberstraße aus aufgenommen. 

Unser Ausflug hat sich wirklich gelohnt. Die Bausubstanz der Altstadt ist stimmig und wirklich sehenswert. Ob Eisdielen, Cafés oder Restaurants, es gibt eine Fülle von Möglichkeiten einzukehren. Und ganz Drahtige schaffen es vielleicht sogar oben auf die Burg oder zu einem der Türme, von denen aus man schöne Ausblicke auf die Stadt, die Weinberge und das Rheintal hat.