Riga von oben

Eigentlich sind Märkte in jeder Stadt für uns erst einmal ein besonderer Anziehungspunkt. Bei unserer Reise durch das Baltikum haben wir diesbezüglich etwas mit der Vorbereitung geschlampt. Für Riga kommt hinzu, dass die vier Tage wirklich nur für die wichtigsten Dinge gereicht haben. Dafür haben wir uns auf dem Zentralmarkt ausgetobt. 

Den Latgale Markt könnt ihr euch schenken. Für Touristen gibt es hier so gut wie nichts zu sehen. Zum Glück sind wir auch gar nicht erst hingelaufen. Michael hat ihn am letzten Tag unseres Besuchs mit dem Fahrrad angefahren, um sich ein eigenes Bild zu machen.

Dass wir überhaupt so viele Fotos hier einstellen, dient nur dazu, euch zu zeigen, was das hier für eine trostlose Veranstaltung ist. 

Als die Grenzen nach Russland und Weißrussland noch offen waren, soll hier richtig Betrieb gewesen sein. Aber selbst zu der Zeit dürfte der Markt westliche Besucher eher weniger interessiert haben. Und nun zum eigentlichen Anlass für Michaels morgendliche Fahrradtour. 

Touri-Bus auf dem Vorplatz der St.-Petri-Kirche.

Was Fotos angeht, ist die St.-Petri-Kirche ein ganz harter Brocken. Erfasst man sie vollständig, gehen alle Details verloren, macht man Detailfotos, sind die schwer zuzuordnen. Einen unschlagbaren Vorteil hat die Kirche aber. Man hat einen hervorragenden Ausblick auf die ganze Stadt. Deshalb macht sich Michael am letzten Tag unseres Rigaaufenthaltes noch einmal mit dem Fahrrad auf den Weg, um gleich am Morgen hinaufzusteigen. Neun Euro kostet der Spaß, ganz schön happig für Lettland. Aber dann wird Michael überrascht. Hinaufsteigen ist nicht. Hier wird man ganz bequem mit einem Aufzug nach oben befördert, und so erklärt sich dann auch der hohe Preis. Na, dann fällt der Frühsport heute halt flach. 

Blick nach Süden in Richtung Dzelceļa Eisenbahnbrücke, die unmittelbar westlich des Zentralmarktes über die Düna (Daugava) führt.

Blick nach Süden in Richtung Zentralmarkt mit den Zeppelinhallen und dem Fernsehturm im Bildhintergrund.

Blick nach Nordwesten in Richtung Vanšu-Brücke und Campingplatz.

Blick nach Nordwesten in Richtung Vanšu-Brücke und Campingplatz.

Hier blicken wir vermutlich auf den Pulverturm. So ganz sicher ist sich Michael aber nicht.

Der Fernsehturm Riga (Rīgas radio un televīzijas tornis) ist mit einer Höhe von 368,5 Metern das höchste Bauwerk der lettischen Hauptstadt. In 97 Metern Höhe befindet sich die Aussichtsplattform, von der man fast die gesamte Stadt überblicken kann. Auf 137 Metern Höhe befindet sich eine weitere Aussichtsplattform, die allerdings nicht immer öffentlich zugänglich ist.

 

Seit Mai 2019 ist der Turm für Besucher geschlossen. Unter anderem sollen ein Foucaultsches Pendel installiert (damit lässt sich anschaulich vor Augen führen, dass sich die Erde dreht) und die Bombenschutzkeller für Besucher zugänglich gemacht werden.

 

Anfang 2024 hat das Staatliche lettische Radio- und Fernsehzentrum (LVRTC) die Ausschreibung für den Umbau des Rigaer Radio- und Fernsehturms und des Technik- und Verwaltungsgebäudes eingeleitet. Die Unterzeichnung des Bauvertrags wird für Ende 2025 erwartet, der Beginn der Umbauarbeiten für Anfang 2026. Der Wiederaufbau des Rigaer Radio- und Fernsehturms und des technischen Gebäudes soll drei Jahre dauern. Im Jahr 2029 soll der Turm wieder eröffnet werden. Den Termin können wir uns ja schon einmal vormerken.

Blick nach Nordosten in Richtung Freiheitsdenkmal und Geburtskathedrale.

Blick nach Nordosten in Richtung St.-Jakobs-Kathedrale, weit im Norden der Altstadt.

Die Aussichtsplattform ist recht geräumig, und dankenswerterweise wurde auf ein engmaschiges Absperrgitter verzichtet.

Von hier oben hat man wirklich hervorragende Aussichten in alle Richtungen.

Das Kirchenschiff der St.-Petri-Kirche.