Clermont-Ferrand

Stellplatz, Altstadt, Dom

Mittwoch, 30.11.2022

Um 09:00 Uhr verlassen wir Brassac-les-Mines und düsen die letzten 60 km über die A75 bis Clermont-Ferrand. Clermont-Ferrand ist der Hauptort des französischen Départements Puy-de-Dôme in der Region Auvergne-Rhône-Alpes und mit rund 150.000 Einwohnern dessen größte Stadt. Die Stadt wird überragt vom Puy de Dôme, einem (hoffentlich) erloschenen Vulkan des Zentralmassivs, der dem Département seinen Namen gab. 

 

Im Zuge der Industrialisierung gründeten Aristide Barbier und Édouard Daubrée eine Fabrik für Kautschukprodukte und Landmaschinen, aus der sich die Reifenfirma Michelin entwickelte, die ihren Hauptsitz 1889 an der Place des Carmes errichtete und bis heute größter Arbeitgeber der Stadt ist. Michelin dominiert hier wirklich das gesamte Stadtbild.

 

Wenn man nicht durch das Rhônetal gen Süden fährt, sondern eine weitgehend oder vollständig mautfreie Route sucht, eignet sich die Stadt gut für einen Zwischenstop, denn von hier aus gelangt man bequem in einem Tag über die kostenfreie A75 an der südfranzösischen Küste.

Stellplatz ca. 3,5 km nordöstlich der Altstadt. Wenn man sieht, dass zwei Hauptstraßen unweit des Stellplatzes vorbeilaufen, kann man sich unschwer vorstellen, dass dies nicht der leiseste Ort ist. Wir fanden es dann aber gar nicht schlimm und es ist halt sehr praktisch, weil man mit der Tram recht schnell in der Altstadt ist. Für ein bis zwei Tage ist das auf jeden Fall auszuhalten (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Den Stellplatz in Clermont-Ferrand haben wir recht schnell gefunden. Der Verkehr ist gegen 10:30 Uhr überschaubar und der Platz liegt unweit einer Hauptausfallstraße. Die Einfahrt auf den Stellplatz macht uns etwas Stress, weil die Schranke zu nahe an der Straße platziert ist. Bis zum Öffnen der Schranke steht das Hinterteil des Fahrzeugs deshalb in der Fahrspur und blockiert den Verkehr.

Wir müssen uns mittels Klingel anmelden. Der nette Platzwart sitzt in einem Büro an der nahegelegenen Straßenbahnhaltestelle. Er öffnet uns erst einmal die Schranke und kommt später rüber, um die Parkgebühr zu kassieren. Außerdem erhalten wir noch einige Tipps, wie wir am besten in das Zentrum kommen, denn das ist fast 4 km entfernt. Insgesamt finden hier etwa 8 Fahrzeuge Platz, im Sommer könnte das am Nachmittag eng werden. Man könnte notfalls natürlich auch noch etwas zusammenrücken.

Stellplatz mit Blickrichtung Ost: Die Straßenbahnhaltestelle befindet sich an der im Bildhintergrund erkennbaren Platanenallee. Die Umgebung des Platzes ist nicht gerade schön, Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe fehlen. Deshalb sollte man unterwegs schon einmal den Kühlschrank füllen.

Der Stellplatz mit Blickrichtung West.

Die Stromanschlüsse werden nicht für alle Plätze reichen. Strom muss extra bezahlt werden. Wegen unserer Solaranlage achten wir nicht immer darauf, meist vermissen wir den Landstrom nicht. 

Die VE-Station neben der Stromsäule.

Charakteristisches Bauwerk der Firma Michelin, unweit des Stellplatzes. Wozu das wohl dient?

Die parallel zur Straßenbahnlinie verlaufende Platanenallee.

Stellplatz und Altstadt (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Wir verrammeln das Fahrzeug und gehen zu der etwa 150 m entfernten Straßenbahnstation. Eigentlich möchten wir gerne eine Tageskarte erwerben, aber das Ticket, das wir für 3,10 € bekommen, berechtigt nur für eine Hin- und eine Rückfahrt. Das reicht aber auch vollkommen aus, denn die Altstadt kann man fußläufig gut bewältigen. Die Straßenbahn wird hier nur von einer Schiene geführt. Sie fährt dementsprechend auch nicht auf Metall-, sondern auf Gummirädern. Auch hier dürfte Michelin eine gewisse Rolle gespielt haben. 

Und so sieht die Tram von innen aus. Wir fahren etwa 10 Stationen und steigen dann an der Avenue des États Unis, also der Straße der Vereinigten Staaten, am westlichen Rand der Altstadt aus.

Die Markthalle. In jeder Stadt eine der bevorzugten Anlaufstellen für Michael. Wie sagte schon Brecht? Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Erstaunlich wenig los hier, für einen französischen Gourmettempel.

Sieht alles sehr aufgeräumt aus, und das ist auch gut so. Aber die Bruchbuden aus den 60er und 70er Jahren, die hatten auch was.


Die Altstadt hat viele kleine Geschäfte, nordwestlich des Doms haben sich viele Künstler im Umfeld der Rue du Port niedergelassen. Es gibt günstige Kleidung, Problem ist nur, dass die französische Kleidung recht klein ausfällt und Angelika deshalb nichts Geeignetes findet.

Die Kathedrale Notre-Dame de l'Assomption de Clermont (Kathedrale unserer lieben Frau von der Himmelfahrt von Clermont) ist ein gotisches Kirchengebäude der römisch-katholischen Kirche im Zentrum von Clermont-Ferrand. Sie wurde ab dem Jahr 1262 nach dem Vorbild gotischer Kathedralen der Île-de-France errichtet. Kennzeichnender Baustoff ist der schwarze Volvic-Stein.

Ein kleiner Weihnachtsmarkt befindet sich südlich der Kathedrale. Die Längsseite des Gebäudes ist Ost-West ausgerichtet.

Le très joli, Streetart von Antony Squizzatoin in Clermont-Ferrand.

Statue bzw Fontaine Wallace am Place de Jaude, ca. 350 m südwestlich der Kathedrale von Clermont-Ferrand gelegen. Da unsere Straßenbahn in einem Bogen um die Altstadt fährt, hätten wir auch hier aussteigen können.

Statue bzw Fontaine Wallace am Place de Jaude mit der Église Saint-Pierre les Minimes im Bildhintergrund.

Wie so oft spiegelt sich die Geologie der Region in den historischen Bauwerken. Dass Vulkanismus die Region prägt, dokumentiert nicht nur die Église Saint-Pierre les Minimes eindrucksvoll.