Samstag, 03.06.2023
Weiter geht es auf dem Östra Kustvägen. Etwa 10 km östlich Käseberga liegt der ausgedehnte Strand von Sandhammaren, den wir am 03.06.2023 besuchen. Es ist einer der schönsten Strände Schwedens.
Für Wohnmobile ein eher schwieriges Unterfangen, wenn man bei schönem Wetter erst mittags dort eintrifft. Wie so oft erlaubt man nur PKW und Womos unter 6 m richtig
nahe an den Strand heranzufahren. Für Fahrzeuge über 2,30 m Höhe ist das aber auch nur ein schwacher Trost, denn der PKW-Parkplatz hat eine Höhenbegrenzung. Und die Parklücken vor diesem Platz
sind überschaubar. Hier heißt es also auch, früh da zu sein.
Aus unserer Sicht sind die Einschränkungen berechtigt, der Platz gibt einfach nicht mehr her. Wir müssen also 900 m laufen, um an den Strand zu gelangen. Aber daran sind wir inzwischen gewöhnt und längere Fußmärsche sind unserer Gesundheit durchaus zuträglich.
Zwischen Küstenwald und Strand befindet sich ein schmales Dünenfeld.
Die Zuwegung zum Strand. Feinster Sandstrand erwartet uns.
Wenn man nicht unmittelbar vor der Zuwegung seine Handtücher ausbreitet, sondern ein wenig weiter geht, hat man Platz ohne Ende. Von solchen Zuständen kann der
Italienurlauber nur träumen. Das Manko sind natürlich die Wassertemperaturen. Aber die Schweden sind hart im Nehmen und uns reicht sowieso ein Fußbad. Und die Ruhe, die dieser Flecken ausstrahlt,
ist unbezahlbar.
Sehr angenehm ist auch die fehlende Penetranz der Sonne. Sie ist jeden Tag da, wir können in kurzen Shirts und Hosen herumlaufen und obwohl wir uns kaum eincremen kann von Sonnenbrand keine Rede sein. Das ist vielleicht auch der Grund, warum die Schweden alle so braun sind. Sie müssen nicht schon nach 10 Minuten in den Schatten gehen.
Westlich des Küstenörtchens Brantevik treffen wir zufällig auf die Östra Nöbbelövs Kyrka, in 27292 Simrishamn, Nobelvägen 55. Die Fotos, die wir dazu im Netz finden, machen nicht viel her. Aber an diesem Tag stimmt einfach alles. Umgeben von einem malerischen Friedhof und gepflegten Baumreihen, daran angrenzend ein Rapsfeld, die Sonne wirft ein strahlendes Licht auf das Gesamtensemble und über allem thront ein strahlend blauer Himmel, einfach herrlich das anzuschauen. Leider gingen auch diese Fotos überwiegend verloren. Wir können also nur mit Kopfkino dienen.
Auf Nebenstraßen bewegen wir uns weiter durch Schonen. Ist das herrlich, endlich mal Zeit zu haben und einfach nur die Landschaft genießen zu können. Wenn man hier in 14 Tagen durchs ganze Land rauscht, bzw. rauschen muss, fährt man an so vielen Dingen vorbei, das ist wirklich schade.
Auf grüne Felder folgt Raps und dann Wald und danach geht es von vorne los, die Landschaft ist so abwechslungsreich, uns wird es nicht langweilig.
Auch wenn wir die identische Strecke noch einmal abführen, könnten wir genügend andere Zwischenziele finden, ohne uns zu langweilen.
Schließlich erreichen wir die Europastraße 22. An der Abfahrt Sölvesborg Väst fahren wir auf den Rastplats Sölvesborg ab.
Kurzzeitparker können unweit des Sanitärgebäudes Aufstellung nehmen, wer länger bleiben möchte, für den gibt es zahlreiche Parkbuchten.
So oder so ähnlich sehen die meisten Sanitäreinrichtungen an Rast- und Parkplätzen im ganzen Land aus. In der Regel sind es Unisextoiletten, es wird also nicht nach Geschlechtern getrennt, sodass man auch der Diskussion, was machen Leute, die sich weder dem einen noch dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen, aus dem Wege geht. Sie gehen einfach dahin, wo alle hingehen. Die Anlagen werden mindestens einmal am Tag, manchmal auch zweimal am Tag gereinigt. Sie sind pflegefreundlich und machen es so auch dem Personal einfach hier Ordnung zu halten oder wieder herzustellen.
Das ist ein wirklich großzügig angelegter Platz mit grünen Haltebuchten, an denen man sich so richtig schön ausbreiten kann und das machen wir auch. Alles, was wir brauchen, ist ja an Bord.
Dann verlassen wir den Rastplatz und fahren in einem Rutsch bis Karlskrona durch.
Karlskrona erstreckt sich über mehrere Inseln in einem der vielen Schärengärten Schwedens (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Unsere Unterkunft auf dem Parkplatz (PP) in der Heliumgatan 2. Leicht zu erreichen, aber keine wirklich schöne Bleibe. Der Platz erfüllt seinen Zweck mehr nicht (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Auf dem Platz sind zahlreiche ungenutzte Wohnwagen, sonstige Anhänger und Wohnmobile abgestellt. Es ist also in Teilen eher ein Abstellplatz für Einheimische, das
dürfte auch der Grund dafür sein, dass die Standdauer auf 7 Tage begrenzt ist. An der Heliumgatan konnte man ursprünglich noch zwischen Birken direkt an der Wasserlinie stehen. Das ist aber
inzwischen untersagt.
Duschen kann man übrigens in der angrenzenden Tankstelle (aktuell 25 Kronen), kleine Einkäufe sind dort ebenfalls möglich.
Für die Ver- und Entsorgung muss man einige hundert Meter die Heliumgatan hochfahren (vgl. unser Kärtchen oben). Durch die lange Anfahrt sind wir doch etwas platt
und machen nur noch einen kurzen Spaziergang im Umfeld des Parkplatzes.