Fazit

Die schönste Hauptstadt des Baltikums ist und bleibt in unseren Augen Tallinn. Die Lage am Meer, der Fährhafen mit der Möglichkeit zu einem Tagesausflug nach Helsinki, die vielen malerischen Altstadtgassen, die Romantik der alten Befestigungsanlagen, der Domberg mit seinen repräsentativen Gebäuden, der Markt am Baltischen Bahnhof und ein wenig auch die Rotermann City bilden kompakt miteinander verbunden ein touristisches Konglomerat, das uns außerordentlich gut gefallen hat. 

   

Ein Besucher hat in der App park4night geschrieben, Tallinn sei eine womounfreundliche Stadt. Diesen Eindruck hatten wir am Anfang unserer Suche nach einem günstigen Übernachtungsplatz auch erst einmal. Das lag aber weniger an der Stadt als an unserer unzureichenden Vorbereitung. Im Laufe des dreitägigen Aufenthaltes haben wir dann erkannt, dass man in Tallinn durchaus kostengünstig übernachten kann (6 bis 8 € /24 h) und nicht zwingend die wenigen teuren Campingplätze nutzen muss. Einschränkungen gibt es dann aber bei der VE. Deshalb sollte auch Estland für die Zukunft zusehen, dass es mindestens ein weitmaschiges Netz von bezahlbaren Ver- und Entsorgungsstationen schafft. Ansonsten wird die zunehmende Besucherzahl zu wachsendem Unmut bei Besuchern und Einheimischen führen.     

 

Wer auf die Vorzüge eines Campingplatzes nicht verzichten möchte, der ist in dem gut 20 km südwestlich von Tallinn gelegenen Ort Saue vermutlich ganz gut bedient. Das wissen wir allerdings nur vom Hörensagen. Der Campingplatz kostet aktuell knapp 30 € (Camper + 2 Personen) und hat eine Bahnanbindung. Mit der Bahn erreicht man die Hauptstadt in 30 Minuten, vom Hauptbahnhof ist die gesamte historische Altstadt fußläufig gut zu erreichen und die Bahnkarte ist vergleichsweise günstig. Vom Campingplatz aus muss man für den Fußweg zum Bahnhof plus die Hin- und Rückfahrt dann allerdings auch noch einmal knapp 2 Stunden Zeit einplanen. Das ist also eher etwas für Frühaufsteher mit vollem Geldbeutel. 

 

Sind 3 Tage ausreichend, um Tallinn zu erkunden? Nein! Jedenfalls nicht für Michael. Der kann aber den Hals sowieso nie vollbekommen. Der wäre am liebsten 7 Tage geblieben. Aber auch diese Reise ist Teil unserer Erkundungsfahrten durch Europa, wo wir uns zunächst einmal einen Überblick über die jeweiligen Länder verschaffen wollen, um dann bei einem zweiten oder dritten Besuch etwas genauer hinschauen zu können. 

 

Wenn ihr einen Wochenendtrip plant und euch auch einmal im östlichen Teil Europas umschauen möchtet, dann ist Tallinn sicherlich ein besonders lohnendes Ziel.