Der Markt am Baltischen Bahnhof

markthalle und 1. Übernachtungsplatz

Karte bitte anklicken, um eine vergrößerte Darstellung zu erhalten! Das Kärtchen zeigt unseren ersten Übernachtungsplatz am Markt am Baltischen Bahnhof (Balti Jaama Turg) und das Umfeld des Marktes (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Unser erster Übernachtungsplatz am Markt am Baltischen Bahnhof (Balti Jaama Turg) in Tallinn. Wie man sieht, begrüßt uns die Hauptstadt mit einem Schauer. Der Übernachtungsplatz ist eigentlich hervorragend geeignet, um eine Stadt wie Tallinn zu erkunden. Die Kosten sind überschaubar, die Markthalle versorgt uns mit allem, was wir für das Womoleben benötigen. Saubere Toiletten gibt es im Markt und einen Trinkwasserbrunnen haben wir hier ebenfalls. Der Markt selbst, die repräsentative Oberstadt, die malerische Unterstadt mit Restaurants, Bars und historischem Ambiente sind alle fußläufig zu erreichen. Wohnmobilist, was willst du mehr? Alles scheint perfekt, doch es gibt ein KO-Kriterium. Welches das ist, merken wir am Abend.

Unmittelbar westlich unseres Schlafplatzes schließt ein kleines Amüsierviertel an, in dem bis spät in der Nacht Musik ertönt. Wir sind eigentlich hart gesotten und denken am frühen Abend noch: Das halten wir schon aus. Doch je später der Abend, desto leiser die Umgebungsgeräusche und desto dominanter werden die Bässe der einschlägigen Lokale. Unsere erste Nacht verbringen wir von Donnerstag auf Freitag auf diesem Platz. Am Freitagmorgen sind wir alles andere als frisch. Angelika meint deshalb, wir sollten unbedingt umziehen. Michael möchte aber zuerst abklären, wo wir denn dann eine wirkliche Verbesserung erreichen können, zieht in Erwägung, eine weitere Nacht zu bleiben, und so machen wir es dann auch. Das ist eine krasse Fehlentscheidung, denn in der folgenden Nacht trommeln die Bässe noch lauter, und das bis 5 Uhr morgens, und diesmal sind wir so richtig platt. Soviel Kaffee, wie wir bräuchten, um vernünftig auf die Beine zu kommen, können wir gar nicht trinken. Unser Rat nach leidvoller Erfahrung lautet deshalb: Vermeidet um Gottes Willen diesen Übernachtungsplatz, wenn ihr nicht bereit seid, bis in die frühen Morgenstunden selbst mitzufeiern. 

Acht Euro kostet das Parkticket für 24 Stunden. Bezahlen können wir bar am Automaten, Kartenzahlung ist ebenfalls möglich. In der Lage zur Altstadt, zum Bahnhof und zum Markt die günstigste Parkmöglichkeit, die wir im ganzen Umfeld finden können. Eigentlich ist dieser Platz perfekt für unsere Bedürfnisse, wenn da nicht das eine KO-Kriterium wäre.

Wichtig für Wohnmobilfahrer. Am Rande der Parkstraße gibt es einen Brunnen, an dem man seinen Trinkwasservorrat ergänzen kann.

Der Markt am Baltischen Bahnhof (Balti Jaama Turg) befindet sich westlich der Gleisanlagen des Kopfbahnhofs innerhalb einer Halle mit 3 Etagen. Hier bieten rund 300 Händler Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren, Fisch und sonstige Meeresfrüchte, Molkereiprodukte, Kunsthandwerk und Nippes an. 

 
Im Untergeschoss befinden sich ein Supermarkt, ein Sportklub und verschiedene Dienstleistungen. Lebensmittel aller Art und auch Streetfood findet man überwiegend im Erdgeschoss. Weil die Ausstellungsflächen in der Halle nicht ausreichen, gibt es auch einen Außenbereich, in dem vor allem Obst und Gemüse verkauft werden. 

 

Im ersten Stock werden estnisches Design und estnische Handarbeit, Kleidung, Haushaltswaren und Antiquitäten, aber auch viel Nippes, also Dinge, die man nicht wirklich braucht, aber gerne haben möchte, angeboten.

 

Auf der Westseite der Markthalle sind wir an einem Tag und eher durch Zufall auf einen kleinen Trödelmarkt gestoßen. Wir wissen nicht, ob der jeden Tag stattfindet, und man muss den auch nicht zwingend gesehen haben. 

Obst- und Gemüseverkauf unter einem Vordach auf der Ostseite der Markthalle. 

Obst- und Gemüseverkauf in der "Gemüsestraße" im Eingangsbereich der Halle. 

Obst- und Gemüseverkauf in der "Gemüsestraße" im Eingangsbereich der Halle. 

Kleine Cafés und Streetfoodstände aller Art bieten, wie hier unter dem Vordach der Halle, aber auch im Erdgeschoss der Markthalle, unterschiedlichste Speisen an.

Muhu ist eine Insel im Westen des estnischen Festlands. Dort sind wir auf ein Brot aufmerksam geworden, das wir zu den besten Backwaren des Landes zählen würden. Als wir in der Markthalle Muhu gelesen und dann gesehen haben, dass es sich um Backwaren handelt, sind wir sofort rein und haben uns mit dem leckeren Brot eingedeckt. Und tatsächlich ist es dieselbe Bäckerei, wir konnten das erst gar nicht glauben. 

Auch die Hähnchen testen wir. An das Muhubrot kommen die nicht heran, aber schmecken tun sie auch. Besonders Angelika findet es gut, dass sie in der engen Küche des Wohnmobils einmal dem täglichen Einsatz entkommt.

Großzügige Auslagen an Fleisch und Wurstwaren in der Markthalle.

Blick vom Keller in Richtung EG und 1. OG.

Der Nonfoodbereich im 1. Obergeschoss. Da wir zwei Tage auf dem gegenüberliegenden Parkplatz übernachten, sind für uns natürlich auch die wirklich sauberen Toiletten der Markthalle von besonderer Bedeutung. Schließlich gibt es auf dem Parkplatz keine VE.

Unter dem Begriff Nippes, auch Nippsachen, werden kleine dekorative Kunstgegenstände von oft minderer Qualität subsumiert, die beispielsweise „als Zimmerschmuck zum Aufstellen auf sogenannten Nipptischchen“ dienen. 

Solche Gegenstände haben in der Regel keine Funktion, sind aber für Sammler u. U. von besonderem Wert.

Kleiner Antikmarkt im 1. OG. Aufgrund des zwar nicht riesigen aber doch vielfältigen Angebots sollte man hier im 1. OG durchaus einmal vorbeischauen.

Auf engstem Raum stapeln sich hier die Waren. Da muss man schon einmal hineingehen und schauen, ob nicht doch etwas dabei ist, das den eigenen Geschmack trifft.

Auf der Südseite der Markthalle gibt es eine große Außenterrasse, auf der man einen Drink oder auch Streetfood genießen kann.