Fazit Vilnius

 

Fünf Tage in einer mittelgroßen Großstadt verbringen zu können, ist einerseits überdurchschnittlich viel und am Ende dann meist doch zu wenig, wie wir immer wieder feststellen. Auch wenn unsre Fotos das nicht zu bestätigen scheinen, hatten wir an vielen Tagen regnerisches Wetter und es machte oft wenig Spaß, mit dem Foto durch die Stadt zu laufen. Denn das ständige Aus- und Einpacken der Kamera ging uns ganz schön auf die Nerven. 

 

Und wenn die Sonne dann mal schien mussten wir die Gebäude ablichten, egal wie ungünstig der Winkel zur Sonne war, darunter hat so manches Foto dann noch einmal gelitten. Einige Gebäude, die wir uns gerne angesehen hätten, haben wir links liegen lassen müssen. Am Ende hat vermutlich auch unser Gesamtbild von Vilnius darunter etwas gelitten. Immerhin hatten wir den besten Tag beim Ausflug mit Claire.

 

Nachdem wir alle drei baltischen Hauptstädte gesehen haben, sind wir unabhängig voneinander zum gleichen Ranking gekommen. Die schönste Hauptstadt des Baltikums ist in unseren Augen Tallinn, danach folgt Riga und den dritten Platz belegt Vilnius.

 

Vilnius hat den Nachteil, dass es keine Hafenstadt ist, da fehlt ein wenig das weltstädtische Flair. Sowohl Riga als auch Tallinn haben sehr schön restaurierte Häuserzeilen, die wir in der Dichte in Vilnius nicht gefunden haben. Auch das Nachtleben bleibt in Vilnius hinter den anderen beiden Städten zurück, was vielleicht mit der katholischen Tradition des Landes zusammenhängt. Was wir ebenfalls sehr mögen, sind kompakte Zentren, in denen man fußläufig alles Sehenswerte gut erreichen kann. Das ist in Vilnius auch nur bedingt gegeben. Auch mit dem öffentlichen Nahverkehr waren wir nicht zufrieden, was wir auf der Seite "City Camping" auch erläutert haben. Und was uns Wohnmobilisten angeht, wäre es natürlich schön, einen Stellplatz mit voller VE zu vernünftigen Preisen in Laufdistanz zur Altstadt zu haben. Der fehlt aber nicht nur in Vilnius. 

 

Eines sollte man bei den baltischen Staaten immer im Hinterkopf behalten. Die Staaten sind erst seit ca. 30 Jahren unabhängig und hatten noch nicht genügend Zeit, alle Missstände, die sich unter sowjetischer Herrschaft aufgetürmt haben, zu beseitigen. Immerhin hat die wiedererlangte Freiheit und Selbstbestimmung dazu geführt, dass die Balten ihr zweifellos vorhandenes kreatives Potenzial nun zur Geltung bringen können. Das tun sie auch und das müssen sie auch tun angesichts der weiterhin bestehenden Bedrohungen durch einen übermächtigen Nachbarn.  

Und wenn man dann noch bedenkt, dass sie viele Leistungen, die ein Land von annähernd der Größe Bayerns nun einmal benötigt, mit einer Bevölkerung von 3 Millionen erbringen müssen (Bayern hat 13 Millionen), dann kann man eigentlich nur den Hut ziehen, wenn man sieht, wie weit sie dabei schon vorangekommen sind.

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