Märkte in Vilnius

Wie man dem Plänchen entnehmen kann, gibt es in Vilnius eine ganze Reihe unterschiedlichster Märkte. Wir haben lediglich den Hales turgus (Hallenmarkt bzw. Hauptmarkt) und den Kalvarijų Turgus besuchen können.  

Hales turgus

Der Halės turgus (dt. Hallenmarkt) ist ein wirklich schöner Markt. Er ist in einem repräsentativen Gebäude untergebracht.

Der Markt befindet sich unweit von Busbahnhof und dem Bahnhof von Vilnius in der Pylimo gatvė 58 Ecke Bazilijonų gatve 1. 

Die Halle ist nur montags geschlossen. Die Fläche des Marktes beträgt 8400 m². Es gibt ein Parkdeck mit 150 Plätzen.

Sauber und aufgeräumt kommt dieser ansprechender Obst- und Gemüsestand daher. 

Es gibt auch ein paar tote Ecken, die nicht durch Händler belegt sind. Aber die Leerstände halten sich in Grenzen. 

Die Fleischer befinden sich mehrheitlich in einem Anbau.  

In einem Nebengebäude wird auch Kleidung angeboten. 

Obst- und Gemüseverkauf auf dem Freimarkt im Nordosten des Marktgeländes.

Dieser Markt erreicht vielleicht nicht die Leichtigkeit und die Eleganz der schönsten südeuropäischen Märkte, aber hier drinnen sieht es doch recht aufgeräumt aus und man geht hier sicherlich gerne einkaufen. Die Ware macht überwiegend einen recht frischen Eindruck, die Preise sind allerdings höher als etwa im Kalvarijų-Markt.

Kalvariju Turgus

Der Kalvarijų-Markt (lit. Kalvarijų turgus) ist ein Markt im Stadtteil Šnipiškės zwischen den Straßen H. Manto, Kalvarijų, Rinktinės und Turgaus gatvė. Von unserem ersten Übernachtungsparkplatz aus läuft man etwa 35 Minuten bis dort hin. 

Der Kalvarijų-Markt wurde im 20. Jahrhundert gegründet und wird jetzt vom litauischen Unternehmen UAB „KTVG“ verwaltet. 2010 wurde der Fische-Pavillon „Okeanas“ errichtet. 2013 gab es 800 Handelsplätze, 2017 sind insgesamt 1.350 Handelsplätze geplant. 2016 wurden 4 neue Handelspavillons gebaut und die Fläche von 500 m² rekonstruiert. Der Parkplatz hat Platz für 160 Autos.

Die Fremdenverkehrswerbung lobt den Markt in den höchsten Tönen, sieht ihn über die Maßen  frequentiert und meint, man könne hier reichlich Schnäppchen machen, ohne Einbußen bei der Qualität hinnehmen zu müssen. 

 

Wir waren an drei Tagen da und können das alles nur bedingt bestätigen. Überlaufen war der Markt an keinem dieser Tage. Die Preise sind tatsächlich günstig, aber die Qualität der Waren ist mitunter durchaus zweitklassig und kann mit der Frische, die die Waren im Halės turgus haben, nicht immer mithalten. Will man wirklich erstklassige Ware haben, hat die auch hier ihren Preis. Schnäppchen kann man machen, wenn man sehr günstige Ware kauft und die dann noch am selben Tag verzehrt. Genau so haben wir es auch gemacht und reichlich Obst mitgenommen. 

 

Während im Halės turgus nur einzelne kleine Ecken nicht durch Händler belegt waren, sind die Reihen hier doch deutlich gelichtet. Die zur Verfügung stehenden Auslageflächen sind allerdings auch recht groß. Wir können nur vermuten, dass es im Laufe des Jahres Festivitäten gibt, die im Vorfeld eine deutlich größere Käuferschar anlocken, ansonsten wären die Verkaufsflächen überdimensioniert. 

 

Neben dem üblichen Angebot eines Obst- und Gemüsemarktes gibt es auch Fleisch und Fisch und es gibt auch eine ganze Menge von Ständen, die Kleidung oder allgemeinen Ramsch anbieten.  

Auf dem Gelände des Kalvarijų-Marktes gibt es auch einen Asiaten, der günstiges Mittagessen anbietet. Dem ist außerdem ein Café angegliedert. Für 5 bis 6 € kann man hier aus einer Fülle von verschiedenen Gerichten auswählen. Das Essen entspricht einem ordentlichen Kantinenessen. Wenn man den ganzen Tag in der Stadt unterwegs ist, wird man doch ordentlich hungrig und dann ist es ganz schön, wenn man günstig einen solchen sättigenden Teller erstehen kann. So spart man sich die Zubereitung und den Abwasch und natürlich auch den Umweg zum rollenden Heim.

Nördlich des Kalvarijų-Marktes gibt es noch diese schöne kleine Kirche zu sehen. 

Da musste Michael unbedingt noch ein paar Fotos machen. Was den Kalvarijų-Markt selbst angeht, haben wir leider ziemlich geschludert. Eine Mischung aus Regen und ungünstigen Lichtverhältnissen hat dafür gesorgt, dass wir trotz dreier Besuche nicht in der Lage waren, vernünftige Fotos zu machen. Wir dachten immer, beim nächsten Besuch wird es besser, bis es zu spät war. Hinzu kommt, dass es in Teilen des Marktes verboten ist zu fotografieren. Die Hintergründe sind uns nicht bekannt. Im Netz findet ihr aber bestimmt genügend Fotos, um euch ein besseres Bild machen zu können. 

 

Auch wenn hier nicht alles Gold ist, was glänzt, empfehlen wir euch, diesen Markt auf jeden Fall zu besuchen. Wir finden ihn trotz aller Abstriche, die man machen muss, sehr authentisch. Hier kauft der normale Hauptstädter ein und das verleiht dem Marktgeschehen sein besonderes Flair.

 

Weitere Märkte in Vilnius

Nachfolgend noch einige Informationen zu den Märkten, die wir nicht selbst besucht haben. Ein Teil davon ist vielleicht so weit außerhalb des Zentrums, dass die wenigsten Touristen genügend Zeit finden werden, diese zu besuchen. Da wir gerne auf Märkte gehen, wären die für uns im Rahmen eines weiteren Besuchs allerdings durchaus lohnende Ziele. Bitte beachten: Die Informationen haben wir teils Wikipedia, teils der einschlägigen Fremdenverkehrswerbung entnommen. Beschönigende Formulierungen wurden von uns weitgehend entfernt. Sie entspringen in der Regel der rosaroten Brille der Fremdenverkehrswerbung und sind selten durch Fakten gedeckt.

 

Der Benediktos Markt („Benediktos turgus“), der offensichtlich erst Anfang 2025 seine Türen öffnete, expandiert seit dem 8. Juni 2025 schon wieder. Der Handel findet saisonal auch draußen statt. Außerdem soll es eine Terrasse geben, auf der Besucher draußen essen können.

 

Die Marktbetreiber sehen eine starke Neigung seitens der Kunden, frisches Obst und Gemüse der Saison direkt aus den Händen lokaler Landwirte zu kaufen. Viele von ihnen bauen eine oder mehrere Arten von Obst und Gemüse an, die für eine begrenzte Zeit Früchte tragen, sodass diese Landwirte nicht die Möglichkeit haben, regelmäßige Markthändler zu werden. Dafür hat der Marktbetreiber eine temporäre Handelszone geschaffen, die sich aufgrund des erhöhten Angebots in der warmen Jahreszeit auch nach draußen ausdehnt“, sagt Jolita Krickė, Direktorin von „Benedikto turgaus“.

 

Beim temporären Handel können Landwirte ihren Verkauf auf den Zeitraum beschränken, in dem die von ihnen angebauten Früchte ernte- und verkaufsreif sind. Im Laufe des Sommers werden dann die Erdbeererzeuger durch Anbieter von Preiselbeeren-, Blaubeeren, Pflaumen- oder Äpfeln und Birnen abgelöst. Anbieter von Waldprodukten können sich einen Tag in der Woche an einem der Außenhandelsstände niederlassen.

 

Bereits in den ersten Monaten des Marktbetriebes habe sich gezeigt, dass den Besuchern die Breite des Sortiments äußerst wichtig ist. Litauer und Litauerinnen kombinieren im Übrigen gerne landestypisches Obst und Gemüse mit Produkten aus Italien oder Griechenland. 

 

Der Markt bietet durch diese hohe Flexibilität sowohl den Käufern als auch den Verkäufern maßgeschneiderte Modelle, knackig frische Produkte aus heimischer Produktion zu günstigen Preisen umzuschlagen. 

 

Blusturgis Markt

Auf diesem wöchentlichen Flohmarkt in der Šermukšnių gatve findet man gebrauchte Kleidung, Spielzeug und andere Gegenstände des täglichen Bedarfs. Blusturgis ist nur sonntags ab 12 Uhr geöffnet. Weitere Details findet man auf der Webseite.

 

Gariūnai Markt
Der Gariūnai Markt befindet sich in der Gariūnų gatve 70, ca. 11 km südwestlich vom Stadtzentrum und ist so eine Art Flohmarkt im Innen-/ Außenbereich. Der Markt soll der größte Handelsplatz in Vilnius sein. Neben Kleidung und Nahrung verkauft dieser Markt vor allem Autoteile und Reifen. Der Beschreibung nach, die wir an unterschiedlichen Stellen im Netz fanden, verkaufen hier auch viele Händler ihre Waren, sodass man von einem Flohmarkt im eigentlichen Sinne nicht sprechen kann. Die Preise sollen ähnlich wie bei den Geschäften und Supermärkten sein. Der Markt soll 7 Tage in der Woche geöffnet sein. Händler aus Lettland, Estland, Russland und Belarus kauften hier ihre Waren ein. Zumindest Russen und Belarussen dürfte der Zugang derzeit verwehrt sein. Neben modernen gelben Einkaufspavillons wurden 2008 drei große Zelte aufgebaut. Hier verkaufen Händlern Ersatzteile für Maschinen, Haushaltsgeräte, Möbel und Sanitärbedarf.

Der Šeškinės-Markt

Der Šeškinės-Markt ist eine Mischung aus lokalem Flair und frischen Produkten. Günstig zwischen den Einkaufszentren IKI und Maxima gelegen, ist dieser Markt perfekt für Familien mit Kindern. Schlendern Sie durch die Stände, an denen lokale Verkäufer selbst angebautes Gemüse, Obst, Pilze und Beeren anbieten. Verpassen Sie nicht das gemütliche Café, in dem ausgezeichnetes Gebäck serviert wird, ideal für einen schnellen Leckerbissen. Durch den Kauf bei älteren "Babuschkas" können die Käufer auch die Gemeinschaft unterstützen und gleichzeitig die warme Atmosphäre des Marktes genießen. 

 

Der Tymo Flohmarkt oder Tymo turgus befindet sich in der Maironio gatve unmittelbar südlich des Stadtteils Užupis bzw. der Vilnia. Es ist ein relativ kleiner Markt, der nur donnerstags von 10:00 bis 15:00 Uhr und sonntags von 13:00 bis 19:00 Uhr geöffnet sein soll. Hier bieten Bauern hausgemachte biologische und litauische Produkte an. Im Sommer ist er auch Schauplatz traditioneller Feste wie das Vilnius Burger Fest, das Vilnius Pink Soup Fest und andere. Das Viertel, dass hier vom 16. bis zum 19. Jahrhundert stand, war die Heimat der Lederhandwerker (vermutlich Gerberviertel) der Stadt. Unter der Sowjetherrschaft wurde es abgerissen und vor kurzem in einen Marktplatz umgewandelt.