Užupis, östlich der Altstadt von Vilnius gelegen, wird von drei Seiten vom Fluss Vilnia umschlossen (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Die "Verfassung der Republik Užupis" (Užupio Respublikos konstitucija), angeschlagen in unterschiedlichen Sprachen in der Paupio gatve 4-2 .
Užupio kavinė (Café Užupio) mit toller Aussicht auf die Vilnia und das touristische Treiben im Umfeld der Užupis-Brücke.
Kavine Baras (Café-Bar) im Stadtteil Užupis.
Ein Hase in Froschstellung. Was es damit auf sich hat, vermochten wir nicht herauszufinden.
In der Republik Užupis sitzt auf dem Zaun des Hauses Nr. 2 in der Polocko Straße ein Kater, der die Träume der Menschen erfüllt. Die etwas unförmige Skulptur des Katers wurde auf Initiative der Schmuckkünstlerin Viktorija Orkinė von dem Künstler Jonas Gelčis geschaffen und verkörpert die Aufforderung, Užupis - den Stadtteil der Künstler und Handwerker – näher kennenzulernen. „Kraule mich hinter dem Ohr – da verlierst Du die Furcht“, flüstert der Kater mit den Ohrringen.
„Die Katze muss ihren Besitzer nicht lieben, aber in schweren Zeiten soll sie ihm helfen“, verkündet der 13. Artikel der Verfassung von Užupis. Deshalb erscheint das Versprechen des Katers an jeden, der sich getraut hat, sein Ohr zu kraulen, Furcht zu beseitigen und seine größten Wünsche zu erfüllen, eher logisch und real und nicht magisch.
Ein interessantes Detail ist, dass es einmal einen Markt für Haustiere, Katzen und Hunde auf dem nahe gelegenen Užupis-Platz gab. Wahrscheinlich gelten Katzen deshalb immer noch als besondere Bewohnerinnen des Stadtteils: Sie sind auf jedem Hof zahlreich vorhanden und sie genießen besondere Rechte.
Michael hat schon viele solcher Versprechen gelesen. Nie haben sie gestimmt, deshalb überlässt er anderen das Kraulen.
Der Bernhardiner-Friedhof (lit. Bernardinų kapinės) ist ein Friedhof in der litauischen Hauptstadt Vilnius, im Stadtteil Užupis am rechten (in Fließrichtung) Ufer der Vilnia. Der 3,6 ha große Friedhof ist ein historisches und ein Kulturdenkmal.
Der Friedhof wurde auf Antrag der Bernhardiner 1810 errichtet. Am 2. Oktober 1810 begannen die Bestattungen, die Friedhofskapelle wurde um 1825 erbaut.
In der historischen Kirche der Jungfrau Maria der Trösterin in der Savičiaus gatve 15 aus dem Jahr 1768, befindet sich das Restaurant "Pirmas blynas", wörtlich übersetzt "Der erste Pfannkuchen". Das Restaurant ist ein Pfannkuchenhaus mit einer kulinarischen und sozialen Mission. In dem geselligen Restaurant werden Pfannkuchen von Menschen mit Behinderung zubereitet und serviert. Das Restaurant bietet eine Auswahl an frisch zubereiteten süßen und herzhaften Pfannkuchen, Salaten, einer Tagessuppe und man serviert Kaffee, der von den eigenen Mitarbeitern geröstet wird.
Die Kirche der Jungfrau Maria der Trösterin in der Savičiaus gatve 15. Am Eingang der Kirche befindet sich inzwischen das Hinweisschild Pirmas blynas, welches auf das Restaurant hinweisen soll, dass an diesem Ort nur die wenigsten vermuten würden. Auch wir waren natürlich ahnungslos, bis uns Claire hierauf aufmerksam gemacht hat. Da wir an dem Tag bereits ein anderes Restaurant ausgewählt hatten, konnten wir dieses hier nicht testen, die Kritiken fallen aber überwiegend gut aus und wer sich in Vilnius aufhält, sollte die Location vielleicht doch einmal testen.
Das Ei oben im Bild (Margutis Osterei) stand zunächst in der Užupio gatve im Stadtteil Užupis, wurde im Jahr 2001 errichtet und symbolisierte die Wiedergeburt des Stadtviertels Užupis sowie das Warten auf die noch zu schaffende Skulptur eines Engels. Zu jener Zeit wurde noch das Geld für die bereits entstehende Skulptur des Engels, der aus dem genannten Ei „schlüpfen“ sollte, gesammelt. Das bemalte Ei stand in der Užupio gatve ein ganzes Jahr und die Menschen gewöhnten sich bereits an diese Skulptur. Als "Das Ei" dann im Jahr 2002 der Skulptur „Der Engel“ weichen musste, wanderte es an seinen aktuellen Platz in der Pylimo gatve 43, den wir oben im Bild sehen. Den kleinen Platz flankieren Stepono gatve und Raugyklos.
Eine Interaktive Brücke in andere Städte
In Vilnius wurde Anfang der Zwanzigerjahre auf dem Vorplatz des zentralen Bahnhofes ein "Portal" in eine andere Stadt errichtet. Es soll das erste Portal überhaupt gewesen sein. Das Portal war mittels Livestream mit der 600 Kilometer entfernten Stadt Lublin in Polen verbunden.
Inzwischen ist es umgezogen und steht nun am unteren Ende des Rathausplatzes. Der runde Screen des Portals zeigt das aktuelle Geschehen in der bzw. den jeweiligen Partnerstädten in Echtzeit. Welche Stadt oder welche Städte das aktuell sind, haben wir nicht herausgefunden. Lublin wird sicher noch dabei sein. Wir finden es eine gute Idee. Wir haben solche Portale auch schon in anderen Städten Europas gesehen, dachten aber, die meist jungen Leute machen wieder einmal Selfies und haben uns dann gewundert, dass nicht die Personen im Bild erscheinen, die davor stehen. Hat ein wenig gedauert, aber jetzt haben wir es verstanden.
Zum Abschluss eines schönen Tages, auch das Wetter spielte endlich einmal mit, wollten wir mit Claire noch essen gehen, und das am besten auf landestypische Art. Natürlich hatte unser Guide auch dazu eine Idee und so sind wir in diesem hübschen Haus mit einer leichten Patina gelandet.
Unser landestypisches Restaurant Zemaiciu Asotis steht in der Naugarduko gatve 32-1.
An den Decken der Räumlichkeiten hängen jede Menge Ton- und Porzellankrüge. Sieht alles recht urig aus hier.
Šaltibarščiai ist kalte, frische Rote-Bete-Suppe, die man bei einem Besuch in Litauen fast überall bekommt und die man unbedingt probieren sollte - meinen zumindest die Litauer. Wir waren sehr skeptisch, weil wir Suppe eigentlich nur warm essen. Kalte Suppe? Nein, danke! Aber unsere Nichte Claire meinte, die Suppe hätte so ein wenig den Geschmack von Frankfurter Grüner Soße. Da konnten wir uns als Frankfurter natürlich nicht lumpen lassen und haben das Gericht auch einmal probiert. Und es schmeckte tatsächlich ein wenig wie Grüne Soße und auch überraschend gut.
Die Suppe wird aus Kefir (gegorener Milch) gemacht, Essigbeten werden reichlich eingelegt, die die kalte Suppe in dieser klaren rosigen Farbe erscheinen lassen. Dann muss man nur noch knusprige Gurken und aromatischen Dill hinzufügen, dazu hart gekochte Eier und obligatorisch sind gekochte oder gebratene Kartoffeln, die den Geschmack der rosigen Suppe abrunden.
Wir finden übrigens die Kartoffeln im Baltikum ausgesprochen schmackhaft. Entweder sind Böden und Klima einfach besser für den Kartoffelanbau geeignet oder die Balten haben schmackhaftere Züchtungen.
Michaels Favorit sind die Zeppeline, so nennt sich diese mit Fleisch oder Käse oder sonstigen Zutaten nach Art des Hauses gefüllte Speise.
Wir verlassen das hübsche Restaurant und begeben uns nun zum Bahnhof, wo unser Bus in Richtung Campingplatz abfährt. Auf dem Weg dorthin kommen wir auch noch am litauischen Parlamentsgebäude vorbei. Nachdem wir gestern zu dusselig waren, die richtige Haltestelle zu finden, begleitet uns Claire noch bis zum Bahnhof und hilft uns, diese Haltestelle heute ausfindig zu machen. Wir verabschieden uns, bedanken uns für den schönen Tag und hoffen, dass wir uns irgendwann in Frankfurt wiedersehen. Morgen werden wir die Hauptstadt verlassen und in Richtung Trakai weiterfahren.