Donnerstag, 08.08.2024
Wenn wir schon so weit gelaufen sind, dann können wir uns jetzt auch noch den Fischerei- und Jachthafen anschauen.
Jachthäfen sind fast immer eine Augenweide und sie geben einem auch das Gefühl von Freiheit und Abenteuer, selbst wenn man nie ein Segelboot besteigt. Aber wir haben in Europa inzwischen so viele Jachthäfen gesehen, dass eigentlich schon noch etwas dazu kommen muss, damit es uns vom Hocker reist. Smögen in Westschweden ist so ein besonderer Hafen, aber hier geht es ein wenig zu bieder zu. Saeby mag uns verzeihen oder über unsere Unkenntnis milde lächeln. Vielleicht kommen wir ja bei einem späteren Besuch zu einem anderen Ergebnis.
Den Saebyfluss jedenfalls hat man richtig schön herausgeputzt, ob das hier allerdings die perfekte Lösung für die eigentlichen Flussbewohner darstellt, ist eher anzuzweifeln.
Nach allem, was wir lesen konnten, soll man sich im Oberlauf des Flusses jedoch sehr viel Mühe mit dem Saeby gegeben haben. Hier unten, so kurz vor der Mündung, spielt Küstenschutz in Zeiten des Klimawandels eine immer wichtigere Rolle.
Einer der vielen hübschen Innenhöfe in der Klostergyde 2, unweit des Saebyflusses.
Hier sind wir bereits zurück in der Altstadt am Ende der Algade und gegenüber des Museums.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Søndergade befindet sich Den Gamle Købmandsgaard (Das alte Kaufmannshaus). Im Innenhof dieses Gebäudeensembles trifft man auf eine Kombination aus Restaurant, Kunst und Kunsthandwerk, wobei das Angebot über das Jahr variiert.
Heute ist zumindest im Hof nicht allzu viel los.
Die Auslagen in der Halle sind gut bestückt, aber die Preise sorgen, wie so oft für Zurückhaltung bei der Kundschaft.
Vor Ort waren wir ziemlich nackig, was Fakten zu dieser Lokalität anging. Ist ja auch kein Wunder, schließlich haben wir Saeby vollkommen unvorbereitet angesteuert. Zu Hause hat sich Michael dann einmal ein wenig im Netz umgesehen und hat einiges Interessantes herausfinden können. Wir wollen allerdings nur in Ausnahmefällen über Dinge berichten, die wir nicht selbst gesehen haben. Wenn ihr in der Nähe seid, checkt mal das Netz. Es könnte sich lohnen, denn der Ort und dessen Umgebung haben mehr zu bieten als das, was wir hier dokumentiert haben.
Von Saeby aus geht es nun die 541 nach Süden in Richtung Lyngsä. Im Ort geht es von der 541 auf die strandnächste Straße und von dort über den Sønderklitvej zum Lyngsä Strand. Wir folgen dem blau-weißen Schild und erreichen nach etwa einem Kilometer Strecke den geschotterten Parkplatz Saeby Sonderklitvej 64. Auch hier sind wir wieder im Blindflug unterwegs, denn von dem Ort haben wir noch nie etwas gehört und dementsprechend haben wir auch keinen Schimmer, was uns dort erwartet.
Dass man sich die Mühe macht, Erläuterungen auch in deutscher Sprache zu verfassen, deutet darauf hin, dass hier viele Urlauber aus Deutschland kommen. Schön, dass sich die Dänen so viel Mühe geben. Und es gibt ja auch genügend Dänen, die zumindest etwas Deutsch können, während Michael, Nachbarn hin oder her, wieder einmal gar nix kann. Asche auf sein Haupt.
Vom Ort sehen wir nichts, denn die Altstadtromantik haben wir uns ja gerade in Saeby einverleibt. Deshalb ist nun Strand angesagt. Und zu dem Thema finden wir hier wieder einmal genau das, was wir suchen.
Ein schöner kleiner knuddeliger Parkplatz, nicht zu stark frequentiert, mit Toilette und sogar warmer Dusche (gegen Entgelt), kurze Wege zum Wasser, schöner weißer Sandstrand und vielleicht noch die Gelegenheit, auch einmal draußen sitzen zu können.
Kaum zu glauben, aber die gesamte Aufzählung oben ist hier Realität. Dass wir Camper unser Auto irgendwo abstellen, wird ja trotz allen Gejammers immer noch vielfach geduldet, die Probleme fangen dann an, wenn wir Camper außerhalb von Stell- und Campingplätzen Campingverhalten an den Tag legen. Solche Tisch-Bank-Kombinationen bieten da eine hervorragende Lösung. Denn mit so einer Kombi gehen wir dem Campingverhalten aus dem Wege und campen trotzdem irgendwie. Deshalb lieben wir die heiß und innig. Hier kann uns einfach keiner ans Bein pinkeln. Und so lassen wir uns erst einmal das Mittagessen schmecken. Etwas Wasser müssen wir aber doch noch in den Wein gießen. Der Platz ist ein wenig schräg und die Dusche benötigt eine Kreditkarte. Aber außer uns hat die ja sowieso jeder.
Nun wollen wir uns aber doch einmal den Strand ansehen und auch der gefällt uns ausgesprochen gut. Die Breite nordfriesischer Inseln erreicht die Sandfläche hier nicht, aber bei so wenig Besuchern ist das immer noch mehr als ausreichend.
Traumhaft leer, zwar ein wenig schmal, aber ausreichend. Und auch hier fällt das Gelände ganz langsam in Richtung Ostsee ein, sodass man auch mit kleinen Kindern hier sehr gut baden kann und die Übersicht dabei behält. Es ist zwar nicht so superflach wie in Lokken, aber die Allerkleinsten kann man ohnehin nicht alleine ins Wasser lassen und da spielt dann eine etwas größere Wassertiefe auch keine so große Rolle.
Dieser Zulauf wäre uns in Südeuropa nicht geheuer, nach allem, was wir hier optisch sehen konnten, gab es nichts zu beanstanden.
Flacher Strand mit kleiner Abbruchkante, eine Supersitzgelegenheit für die Kleinen.
Verbotsschilder bezüglich einer Übernachtung gibt es auf dem Parkplatz nicht. Wenn wir etwas mehr Zeit hätten, hätten wir hier ganz sicher genächtigt. Allerdings soll es morgen auch regnen und da macht es natürlich auch nicht viel Spaß, hier am Strand zu stehen.
Nachdem wir uns in Lyngsä Strand gut erholt haben, überlegen wir uns noch einmal richtig Gas zu geben, um unserem morgigen Ziel Odense etwas näherzukommen. Wir folgen wieder der 541, allerdings nur noch bis nach Asaa, wo wir dann nach Westen abbiegen, um die E 45 zu erreichen. Der folgen wir dann lange Zeit, umrunden Aalborg, wenden uns dann nach Süden bis Randers und fahren südlich der Stadt auf die 16 und kurz darauf auf die 21 ab. Am frühen Abend erreichen wir dann den kleinen Ort Følle Strand. Der liegt am Nordrand des Kalø Vig, einer östlich von Aarhus nach Norden reichenden Bucht der Ostsee. Hier befindet sich oberhalb des Poppelvej der Parkplatz Følle Strand, auf dem man kostenlos übernachten kann.
Eine gute Wahl sieht anders aus. Die halbwegs ebenen Flächen drohen bei Feuchtigkeit zu verschlammen und die überwiegend schrägen Stellflächen sind mit Keilen nur mühsam auszugleichen. Das Gelände ist insgesamt sehr wellig und wäre der Tag nicht so weit fortgeschritten, wir hätten unser Glück wohl woanders gesucht. Der Platz macht aber einen sicheren Eindruck, Wind und Regen grooven sich ein und wir haben keinen Nerv mehr, uns jetzt noch einmal auf die Piste zu begeben.