Mittwoch, 07.08.2024
Wir wollen heute eigentlich die Landspitze Grenen besuchen und steuern hierzu den 1,5 km südlich der Landspitze gelegenen Parkplatz am Besucherzentrum am Ende der Straße 40 an. Hier standen wir auch schon einmal bei unserem letzten Besuch vor einem Jahr.
Wohl wissend, dass man hier nicht zu spät kommen sollte, geht es direkt vom grauen Leuchtturm dort hin. Der Parkplatz besteht eigentlich aus 3 Plätzen, einem Pkw-Parkplatz im Osten, einem gemischten Parkplatz in der Mitte und einem Wohnmobilparkplatz im Westen. In der Vorsaison konnten wir halten, wo wir wollten, heute jedoch werden wir von Personal direkt auf den Wohnmobilparkplatz verwiesen. Alle Plätze kosten 15 Kronen pro Stunde. Das ist eigentlich ganz fair. Doch wieder haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht, auch hier kann man nur mit Kreditkarte bezahlen, also müssen wir erneut unverrichteter Dinge abziehen.
Doch wir grämen uns nicht, sondern machen uns direkt auf den Weg zum Nordstrand. Dort gibt es einen kleinen Parkplatz, auf dem man tagsüber kostenlos und unbegrenzt parken kann und dort geht es auch deutlich ruhiger zu als am Parkplatz vor dem Besucherzentrum.
Übersichtslageskizze Landspitze Grenen mit dem Parkplatz am Nordstrand (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Der Parkplatz ist nicht gerade riesig, da kann es tagsüber schon einmal eng werden, aber wir sind früh genug und werden rasch fündig. Übernachten darf man hier nicht, aber kostenlos den ganzen Tag hier stehen, das ist erlaubt. Und das ergibt durchaus Sinn, denn der Strand ist endlos lang und menschenleer. Einsame Spaziergänge am Strand sind hier selbst in der Hauptsaison kein Problem. Wir stehen zwar etwas beengt, aber schön im Grünen, rundherum ist es überall ruhig und der Platz hat eigentlich nur einen Nachteil. Die Wegstrecke bis zur Landspitze Grenen ist mit fast 4 Kilometern gut doppelt so lang wie vom Parkplatz Grenen.
Aber 8 km Strecke packen wir auch über Sand. Und im Gezeitenbereich gibt es ja immer irgendetwas Interessantes zu sehen. Das lenkt ab und so bemerken wir kaum, wie die Kilometer unter unseren Füßen dahinschmelzen.
Entlang der Wasserlinie haben wir überwiegend feinsten Sand, da lässt es sich barfuß hervorragend laufen. Von Überfüllung kann hier ja nun wirklich keine Rede sein.
Seevögel sehen wir zur Genüge, aber sie beanspruchen einen hohen Sicherheitsabstand und ohne Teleobjektiv ist da wenig zu machen.
Hier oben scheint es auch genug zu fressen zu geben, ansonsten wären wohl kaum so viele Seevögel hier unterwegs.
Die Temperatur ist heute richtig angenehm, es weht ein leichter Wind und die Bedingungen sind perfekt für eine Wanderung. Da Angelika ständig nach Schätzen am Strand sucht, geht es aber nur langsam voran.
Und nachdem der Strand nicht die gewünschten Erfolge liefert, muss nun natürlich auch noch die höhergelegene Schotterfläche überprüft werden.
So brauchen wir für die 4 Kilometer dann mehr als eine Stunde, das ist schon reichlich, aber wir haben ja Zeit.
Dann endlich kräuselt sich der Horizont und mit jedem Schritt, den wir vorankommen, sehen wir deutlicher, worum es sich dabei handelt. Es sind die Besuchermassen an der Landspitze Grenen die sich bis an den äußersten Landzipfel vorarbeiten.
Die Vordersten haben längst die Hosen hochgekrempelt und stehen barfuß am Zusammenfluss von Nord- und Ostsee.
An dem Ort, wo wir letztes Jahr eine Robbe gesehen haben, stellt sich erneut genau ein Tier ein.
Doch es wird sich wohl kaum um dasselbe Tier handeln, denn das vom letzten Jahr sollte ja inzwischen ausgewachsen sein.
Ohne diese Transporte wäre hier sehr viel weniger los, aber die Aussicht ist jedem zu gönnen und die Wahl des Transportmittels ebenfalls.
Nun sind wir schon ganz nah dran.
Und hier bereits Teil der Völkerwanderung.
Diesmal sind doch deutlich mehr Leute als beim letzten Mal hier. Und es scheint Ebbe zu sein, denn die Landzunge reicht deutlich weiter ins Meer hinein als bei unserem letzten Besuch. Man kommt eigentlich nicht ohne nasse Füße auf das letzte Stückchen Land und es sind auch so viele Leute da, dass es heute einfach nicht klappen will mit dem ultimativen Bild.
Dann geht es zurück. Die einen werden gefahren, die anderen müssen laufen. Also noch einmal eine Stunde Fußweg, doch bei dem schönen Wetter macht das richtig Spaß. Und nun sind wir auch um einiges schneller, den die Strände sind ja bereits abgesucht und so können wir beherzten Schrittes unserem Wohnmobil entgegengehen. Dort heißt es dann erst einmal die Füße gut säubern, damit unser hübsches Heim nicht total versandet. Und danach läuten wir den gemütlichen Nachmittag ein.