Mérida mit den beiden Stellplätzen. Aus der ferne schien uns der Stellplatz im Westen der Stadt besser zu passen. Vor ort haben wir dann gesehen, dass es genau umgekehrt ist (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
In Mérida gibt es zwei Stellplätze. Wir sehen uns zunächst den etwas außerhalb gelegenen Platz an. Schon das Zugangsprocedere mittels Automaten zum Platz nervt uns und die gähnende Leere auf dem eingezäunten Areal sagt uns erst recht nicht zu. Dann bei schlechtem Wetter weite Wege gehen zu müssen. Nein das ist nicht unser Ding. Also sehen wir uns den Platz in der Stadt an und finden den von der Lage und Beschaffenheit deutlich angenehmer. Zwar soll das betanken der Stadtbusse noch etwas Stress machen und wir müssen auch hier eine Schranke passieren. Aber insgesamt finden wir diesen Platz benutzerfreundlicher und er ist nur wenig teurer als der Platz am Stadtrand. Hinzu kommt, dass wir dort für Trinkwasser bezahlen sollten, hier bekommen wir das Wasser umsonst. Also der Innenstadtplatz sagt uns eindeutig mehr zu.
Manchem Wohnmobilisten schon ein wenig zu eng, aber für uns gar kein Problem, zumal wir am liebsten gleich in die Stadt aufbrechen möchten.
Die VE-Station mit Grau-, Schwarz- und Trinkwasser.
Links Schwarzwasserentsorgung mit separatem Wasserhahn, rechts der Trinkwasseranschluß.
Leider regnet es den ganzen Nachmittag und die Stadt ist so wenig einladend, dass wir schon überlegen auf einen Besuch der historischen Stätten ganz zu verzichten. Gegen 17:00 Uhr entschließen wir uns dann doch noch einmal zu einem Stadtrundgang. Der Regen setzt für wenige Minuten aus und wir haben schon die Hoffnung auf eine längere Regenpause.
Die Markthalle von Mérida im Nieselregen, am späten Nachmittag natürlich geschlossen. Kaum sind wir am Teatro Romano und dem
Anfiteatro de Mérida angekommen, setzt der Regen wieder ein. Dazu schließt die historische Besichtigungsstätte bereits in 45 Minuten und da haben wir keine Lust uns bei dem Wetter auch noch auf
die Uhr schauen zu müssen.
Also setzen wir unseren Rundgang fort und versuchen wieder einmal eine belebte und originelle Innenstadt zu finden. Es geht ja jetzt auf 18:00 Uhr zu, da müsste doch etwas zu machen sein. Leider Fehlanzeige, es ist uns bisher noch nicht so wirklich gelungen und es gelingt uns auch hier nicht.
Wir schlagen einen weiten Boden in Richtung Acueducto de San Lázaro, der alten vermutlich römischen Wasserleitung. Aber Nässe und grauer Wolkenteppich lassen das eindrucksvolle Bauwerk in einem so schlechten Licht erscheinen, dass es fasst schon eine Beleidigung ist auf den Auslöser zu drücken. Michael kann es natürlich trotzdem nicht lassen, aber es ist einfach ärgerlich.
Donnerstag, 31.10.2024, Besuch von Mérida
Auch heute Morgen kennt der Regen kein Erbarmen. Es fällt wenig Niederschlag, der aber beständig. Angelika hat nach den
Erfahrungen von gestern die Nase voll und verbringt den Morgen im Womo. Michael nervt die Vorstellung, dass er 2.200 km entfernt von zu Hause vor aufregenden römischen Ruinen steht und die nur
wegen etwas Regen verpassen soll. Auch wenn es heute weiter regnet, packt er deshalb den größten Schirm den er hat aus und begibt sich in die Stadt. Zunächst geht es zum Circo Romano de Mérida, der römischen
Pferderennbahn.
Die Anlage ist geschlossen und man hat sich alle Mühe gegeben den Außenstehenden nicht allzu viele Einblicke zu gewähren,
denn man ist ja an zahlender Kundschaft interessiert.
Die Ruine ist heute natürlich nicht mehr so beeindruckend wie vor 2.000 Jahren.
Aber mit etwas Fantasie kann man sich schon vorstellen, dass hier an den Tagen mit Wagenrennen richtig was los war. Michael kennt das ja nur aus Monumentalfilmen wir Ben Hur, die Älteren werden sich erinnern.
Nachdem er den Circus einmal umrundet hat macht er noch einen Schwenk hinüber zur römischen Wasserleitung.
Unter dem großen Schirm kann man schon einmal die Spiegelreflexkamera auspacken und bekommt trotz des weiterhin miesen Wetters zumindest etwas bessere Fotos.
Wenn Michael es richtig verstanden hat, dann waren hier ursprünglich einmal Thermen. Von hier aus geht es nun hinüber zu Teatro Romano und Anfiteatro de Mérida.
Der Eintritt zu den beiden unmittelbar nebeneinanderliegenden Bauwerken kostet 13 € p. P. Auch hier sind die Grundstücksgrenzen mit einer dichten Hecke bepflanzt, was nicht zwingend notwendig gewesen wäre, denn das Mauerwerk der beiden Bauwerke wirkt selbst schon als Sichtblende.
Wie dem auch sei, Michael ist drin und er ist begeistert von den Bauleistungen der Römer. Zwar sind teilweise nur noch Rudimente erhalten, aber das was noch zu sehen ist, rekonstruiert oder im Original ist beeindruckend genug.
Am Ende ist Michael froh, dass er trotz der ständigen Schauer losgegangen und sich die Ruinen angeschaut hat. Das hat sich absolut gelohnt und das was wir hier gesehen haben ist bei weitem noch nicht alles, was hier zu sehen ist. Wer also diese Route fährt und genügend Zeit hat, sollte sich die historischen Zentren beider Städte ansehen. Zu den zugehörigen Neustädten können wir nichts sagen, weil uns schlicht die Zeit fehlte diese anzuschauen.
Eine Stunde wollte Michael wegbleiben, am Ende sind es denn zwei, die Ruinen sind einfach zu interessant. Gegen 10:30 Uhr ist Michael zurück am Womo. Nun wird die VE erledigt, das Fahrzeug in betriebsbereiten Zustand versetzt, die Stellplatzgebühr bezahlt und dann geht es gegen 11:00 Uhr aus der Stadt heraus, auf die Autovia Ruta de la Plata, der wir schon seit geraumer Zeit folgen. Sie verbindet über 809 km die Küstenstadt Gijon (Asturien) mit Sevilla, der Hauptstadt der autonomen Region Andalusien. Bis zu unserem heutigen Tagesziel sind es ziemlich genau 100 km, dann bleiben uns morgen noch einmal weitere 100 km und wir sind in Sevilla.
Gegen 13:00 Uhr treffen wir auf dem kostenlosen Stellplatz in Monesterio ein. Der eigentliche Stellplatz ist voll belegt. Hier gibt es immerhin Strom und der Platz liegt unweit der Autovia an der wichtigsten Magistrale im westlichen Spanien. Grau- und Schwarzwasser kann man hier ebenfalls entsorgen und auch Trinkwasser bunkern. Trink- und Schmutzwasser sind auch ordentlich getrennt und auch wenn der Platz nicht besonders schön und auch nicht allzu weit von der Straße entfernt ist, kann man hier doch eine ruhige Nacht verbringen. Da wir auf dem eigentlichen Stellplatz keinen Platz mehr bekommen, stellen wir uns auf die Schotterfläche unterhalb des Spar-Supermarktes. Hier stehen schon 5 weitere Womos und da hier mehr als genug Platz ist und auch keinerlei Verbotsschilder aufgestellt sind, sollte das eigentlich auch niemanden stören.
Wir machen Mittagessen, Spülen, räumen ein wenig unser Fahrzeug auf und machen es uns anschließend bei TV- Begleitung gemütlich. Wie vorhergesagt bleibt es den ganzen Tag regnerisch und so haben wir natürlich auch keine Veranlassung uns noch einmal groß zu bewegen.